Das Café Rosengarten im Bürgerpark Pankow bleibt vorerst geschlossen. Geplante Nachnutzungen scheiterten an hohen Sanierungskosten und der Haushaltslage des Bezirks. Nun sucht das Bezirksamt nach einer Zwischenlösung , vielleicht mit einem Foodtruck.

Im Bürgerpark Pankow fehlt derzeit ein gastronomisches Angebot – das Café Rosengarten ist geschlossen. Wer den maroden Pavillon wiederbeleben will, muss hohe Investitionen stemmen: Rund 1,5 Millionen Euro beträgt laut Bezirksamt der Sanierungsstau bei Technik und Leitungen. / © Foto: Wikimedia Commons, Chris Alban Hansen, CC BY-SA 2.0
© Foto Titelbild: Wikimedia Commons, Lukas Beck, CC BY-SA 4.0
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Im Herzen des Bürgerparks Pankow liegt das Café Rosengarten, oder besser gesagt: es lag dort. Seit dem Herbst 2024 ist das beliebte Ausflugslokal mit Biergarten geschlossen. Die Rollläden des Pavillons sind heruntergelassen, der Betrieb eingestellt. Lange war unklar, was hinter dem plötzlichen Aus steckt.
Im Dezember wurde bekannt: Der Betreiber hatte das Café wegen eines erheblichen Sanierungsstaus aufgegeben. Nach außen hielt sich das Bezirksamt bedeckt, auch, um laufende Verhandlungen mit einem neuen Partner nicht zu gefährden. Im Hintergrund hatte man große Pläne. Eine Restaurantkette mit moderner Küche sollte übernehmen. Doch diese Lösung ist nun gescheitert.
Millionenkosten und marode Technik stoppen neue Gastronomiepläne in Pankow
Nach intensiven Gesprächen sagte der potenzielle Nachfolger ab. Die Gründe liegen im schlechten baulichen Zustand des Pavillons. Marode Elektroleitungen, veraltete Fettabscheider und ein beschädigtes Abwassersystem machten eine Sanierung zu kostspielig. Der Bezirk, derzeit von einer Haushaltssperre betroffen, könne die geschätzten 1,5 Millionen Euro Sanierungskosten nicht stemmen, wie die Berliner Morgenpost berichtet.
Bezirksstadträtin Manuela Anders-Granitzki erklärte gegenüber der Berliner Morgenpost, man habe schweren Herzens die Verhandlungen abbrechen müssen. Das vorgeschlagene Nutzungskonzept habe überzeugt, allein die technische Infrastruktur mache eine Umsetzung unmöglich.
Vertragskündigung und Investitionsstau: Bezirk Pankow zieht Konsequenzen
Bereits im Mai 2025 hätte das Café laut Pachtvertrag wieder öffnen müssen. Doch es blieb geschlossen. Der Bezirk kündigte inzwischen dem alten Betreiber, wegen anhaltender Vertragsverletzungen. Die Insolvenz war nach Informationen des Vereins für Pankow schon länger absehbar. Dessen Vertreter hatte früh auf die schwierige Lage und den Investitionsstau hingewiesen.
Damit wiederholt sich ein bekanntes Muster: Schon das Café Mint im Botanischen Volkspark Blankenfelde wurde 2022 geschlossen und nie wieder eröffnet. Auch dort war laut Tagesspiegel eine bezirkseigene Immobilie im Spiel.
Foodtruck statt Restaurant: Bezirksamt sucht pragmatische Nachfolge fürs Café
Trotz des Scheiterns will der Bezirk nun offen auf mögliche neue Betreiber zugehen. Am 24. Juli ist ein Infotreffen im BVV-Saal in Prenzlauer Berg geplant. Dort können sich Interessierte vorstellen, allerdings mit klaren Einschränkungen. Nur ein abgespeckter Betrieb ist denkbar.
Stadträtin Anders-Granitzki nannte einfache Varianten wie Kaffee- und Kuchenverkauf oder einen Foodtruck. Auch ein Toilettenwagen wäre wegen der kaputten Leitungen nötig. Klar sei: Alle größeren Gastronomiekonzepte blieben angesichts der Haushaltslage vorerst unrealistisch.
Viel Idealismus, wenig Infrastruktur: Wie es mit dem Café Rosengarten weitergehen könnte
Die Wiederbelebung des Café Rosengarten wird zur Geduldsprobe. Der Bezirk signalisiert Offenheit, doch Investitionsfragen bleiben ungeklärt. Statt eines kulinarischen Leuchtturms wird nun eine Minimalversion diskutiert, mit begrenztem Angebot, improvisierter Technik und viel Idealismus. Ob sich Interessenten für diese Aufgabe finden, ist offen. Der Bürgerpark Pankow aber wartet weiterhin auf ein gastronomisches Angebot und auf eine Perspektive für sein bekanntes Ausflugscafé.
Doch nicht alle Projekte stagnieren in Pankow. Pünktlich zum Frühling ist im Bürgerpark Pankow ein neuer Treffpunkt für alle Generationen entstanden. Dort verbinden sich nun moderne Sportflächen mit Grüninseln und Sitzgelegenheiten, ein Ort zum Bewegen und Ausruhen zugleich.
Quellen: Tagesspiegel, Berliner Morgenpost