Die „Schirn Kunsthalle“ in Frankfurt wird umfassend saniert, um Fassade, Gebäudetechnik und Innenräume auf den neuesten Stand zu bringen und gleichzeitig den Denkmalschutz zu wahren. Während der zweijährigen Bauphase werden die Ausstellungen in die „Dondorf-Druckerei“ in Bockenheim verlagert.

Luftaufnahme der „Schirn Kunsthalle“ in Frankfurt: Das postmoderne Gebäude aus dem Jahr 1986 prägt das Stadtbild der Altstadt. / © Foto: Wikimedia Commons, Dontworry, CC BY-SA 3.0
© Foto Titelbild: Wikimedia Commons, PantaRhei, CC BY-SA 4.0
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Seit mehr als drei Jahrzehnten prägt die „Schirn Kunsthalle“ das Stadtbild der Frankfurter Altstadt und gehört zu den markantesten Bauwerken der Umgebung. In dieser Woche haben die umfangreichen Sanierungsarbeiten begonnen, mit denen das postmoderne Gebäude aus dem Jahr 1986 sowohl energetisch modernisiert als auch brandschutztechnisch an aktuelle Standards angepasst wird.
Ziel der Maßnahmen ist es, die Fassade, die Gebäudetechnik und die Innenbereiche zukunftsfähig zu gestalten, während der charakteristische Baustil und die denkmalgeschützten Elemente erhalten bleiben.
Baustellenvorbereitung und Fassadensanierung: Geplante Modernisierung der „Schirn Kunsthalle“
Die Baustelleneinrichtung wurde bereits aufgebaut. Ab November soll ein Gerüst Schritt für Schritt von Osten nach Westen um das Gebäude errichtet werden. Die Stadt erwartet den ersten Baukran für Anfang 2026. Die Arbeiten sollen voraussichtlich bis 2028 abgeschlossen werden. Kulturdezernentin Ina Hartwig erklärte, dass der Denkmalschutz während der gesamten Sanierungsphase gewahrt bleibe.
Im Zentrum der Maßnahmen steht die Fassade: Der bisherige beige Sandstein hat durch Feuchtigkeit seine Festigkeit verloren und wird vollständig ersetzt. Geplant ist die Verwendung eines widerstandsfähigeren Steins, der das ursprüngliche Erscheinungsbild bewahrt. Gleichzeitig wird die darunterliegende Dämmung erneuert und durch eine moderne Variante ersetzt, die einen besseren Schutz vor Wärmeverlust bietet.
Energetische Modernisierung und Begrünung des „Römerquartiers“: Maßnahmen zur nachhaltigen Sanierung der „Schirn“
Die Sanierung umfasst außerdem umfassende energetische Maßnahmen. Geplant ist der Einbau moderner Wärmeschutzverglasungen. Die LED-Beleuchtung soll den Stromverbrauch deutlich reduzieren, und auf Dach und Fassade werden mehrere Photovoltaikanlagen installiert, die rechnerisch die Grundlast des Gebäudes an Strom abdecken können. Zusätzlich soll das „Römerquartier“ grüner gestaltet werden: Teile von Dach und Fassade werden begrünt, und im östlichen Saalgassenhof entstehen Pflanzbeete.
Auch Brandschutz, Gebäudetechnik und Innenbereiche werden modernisiert. Das Gebäude erhält erstmals ein durchgängiges Brandschutzkonzept, und Sanitärbereiche sowie das Foyer werden umfassend saniert. Die Gesamtkosten der Maßnahmen betragen rund 31,34 Millionen Euro, die im Januar 2024 vom Magistrat genehmigt wurden.
Ausweichquartier für die Sanierung: Anpassungen der Dondorf-Druckerei für Museumsbetrieb und Ausstellung
Für die Dauer der Sanierung verlagert die „Schirn Kunsthalle“ ihren Betrieb in die „Dondorf-Druckerei“ in Bockenheim. Um die Räume für Ausstellungen nutzbar zu machen, wurden umfangreiche Umbauarbeiten durchgeführt. Wände und Bodenflächen wurden angepasst, Beleuchtung und Klimatisierung installiert, und moderne Sicherheits- und Zutrittskontrollen ergänzt.
Anfang September wurde der Umzug der „Schirn Kunsthalle“ in die „Dondorf-Druckerei“ mit einer Tanzparade durch die Stadt gefeiert. Seitdem können Besucherinnen und Besucher in den neuen Räumen erste Ausstellungen erleben, sodass das Programm der „Schirn“ auch während der Sanierungsphase kontinuierlich fortgeführt wird.

Während der Sanierungarbeiten ist die Ausstellung der Schirn Kunsthalle in der „Dondorf-Druckerei“ untergebracht. / © Infoplan: Schirn
Quellen: Schirn, Journal Frankfurt, Stadt Frankfurt am Main
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