In Mahlsdorf ist eine neue Schule entstanden, die auf moderne Pädagogik und nachhaltige Architektur setzt. Sie soll nicht nur mehr Schulplätze schaffen, sondern auch das Lernen im Stadtteil neu denken.
An der Elsenstraße in Berlin-Mahlsdorf wurde der Neubau einer vierzügigen Grundschule offiziell eröffnet. Die Schule bietet Platz für bis zu 576 Schülerinnen und Schüler. Sie entstand auf dem Gelände der ehemaligen Elsengrund-Oberschule, die zuvor abgerissen worden war. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
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Im Oktober 2025 wurde an der Elsenstraße in Mahlsdorf eine neue vierzügige Grundschule offiziell eröffnet. Der Neubau, bislang als „37. Schule“ bezeichnet, bietet Platz für insgesamt 576 Schülerinnen und Schüler und soll die angespannte Schulplatzsituation im Bezirk Marzahn-Hellersdorf deutlich entlasten.
Zur Eröffnung kamen Vertreterinnen und Vertreter aus Bezirk und Senat, darunter Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch, Bausenator Christian Gaebler, Bezirksbürgermeisterin Nadja Zivkovic, Staatssekretär Torsten Kühne sowie Bezirksstadtrat Stefan Bley. Die Eröffnung gilt als wichtiger Schritt im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive.
Mahlsdorf wächst: Neue Schule reagiert auf steigende Schülerzahlen
Der Marzahn-Hellersdorfer Ortsteil Mahlsdorf zählt seit Jahren zu den gefragtesten Wohnlagen Berlins. Das vor allem von Einfamilienhäusern geprägte Gebiet verzeichnet stetig wachsende Einwohnerzahlen, insbesondere durch den Zuzug junger Familien. Der Bedarf an Grundschulplätzen steigt daher kontinuierlich. Bestehende Schulen wie die Kiekemal-Grundschule am Hultschiner Damm oder die Friedrich-Schiller-Grundschule in Bahnhofsnähe stoßen seit Jahren an ihre Kapazitätsgrenzen.
Mit der neuen Grundschule soll diese angespannte Situation entschärft werden. Das Gebäude folgt dem modernen Compartment-Konzept, das offene Lernlandschaften schafft und gemeinschaftliches, flexibles Lernen ermöglicht. Bildungssenatorin Günther-Wünsch betonte, dass mit dem Neubau nicht nur dringend benötigte Schulplätze geschaffen, sondern auch inklusive und zeitgemäße Lernräume für die Zukunft Berlins bereitgestellt würden.
Schulneubau an der Elsenstraße: Compartment-Prinzip schafft offene Lernräume
Im Gegensatz zu klassischen Flurschulen mit langen Korridoren besteht die Compartment-Schule aus eigenständigen Einheiten, die Unterrichts- und Gemeinschaftsräume miteinander verbinden. Jede Einheit gruppiert sich um ein zentrales Forum, das als Ort der Begegnung, des Austauschs und der Ruhe dient.
Die vier Compartments bilden den Kern des Schulgebäudes. Sie bieten Platz für Gruppenarbeit, individuelle Lernphasen und Pausen. Ergänzt wird der Neubau durch eine Mensa, eine Bibliothek sowie eine zweigeschossige Dreifeldsporthalle, die auch außerhalb des Schulbetriebs genutzt werden kann. So entsteht ein vielseitig nutzbarer Lern- und Lebensort für Kinder und Lehrkräfte.
Marzahn-Hellersdorf: Grundschule mit naturnahen Außenanlagen soll Lernen im Freien ermöglichen
Die naturnahe Lage des Schulcampus ist Teil des pädagogischen Gesamtkonzepts. Außenanlagen und Freiflächen dienen nicht nur der Erholung, sondern werden auch für Unterrichtsprojekte im Freien genutzt. Staatssekretär Kühne erklärte, dass damit ein Bewusstsein für Umwelt, Bewegung und Verantwortung bei den Schülerinnen und Schülern gefördert werden soll.
Die Schule wurde im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive realisiert. Die Architektur stammt vom Büro Bruno Fioretti Marquez Architekten, das Investitionsvolumen beträgt rund 78,3 Millionen Euro.
Vierzügige Grundschule in Mahlsdorf nimmt schrittweise Betrieb auf
Bereits im Oktober 2023 wurden die ersten Kinder für den Jahrgang angemeldet. Der formelle Schulstart erfolgte am 1. August 2024. Während der Bauzeit fand der Unterricht vorübergehend in sogenannten „Elsenklassen“ an benachbarten Schulstandorten statt.
Seit Februar 2025 sind zwei der vier Compartments in Betrieb, der vollständige Schulbetrieb soll nun schrittweise folgen. Bezirksstadtrat Stefan Bley erklärte, dass moderne Schulgebäude nur im Zusammenspiel mit engagierten Lehrkräften, Eltern und Vereinen lebendig werden. Der Neubau sei ein zentraler Beitrag zur Chancengleichheit und zur nachhaltigen Entwicklung des Stadtteils Mahlsdorf. Über einen offiziellen Namen soll noch gemeinsam abgestimmt werden.
Quellen: Bezirksamt Marzahn Hellersdorf, Alles Mahlsdorf, Berliner Woche, Architektur Urbanistik Berlin
