Das Projekt „Siemensstadt 2.0“ hat die Berliner Medien in der vergangenen Woche dominiert. Die Entwicklung des Siemensstadt-Areals in Berlin-Spandau, in die der Siemens-Konzern 600 Mio. Euro investieren wird, gehört zu den spannendsten und vor allem größten Entwicklungsprojekten der kommenden 20er Jahre in Berlin.

Ortner & Ortner setzen sich mit ihrem Entwurf durch

Passend zur Investition in den einstigen Siemens-Gründungsstandort Berlin hat sich im Architektur-Wettbewerb auch ein Berliner Büro durchgesetzt. Die Architektengruppe Ortner & Ortner Baukunst, die in Berlin derzeit unter anderem bereits das viel beachtete Hochhausprojekt am Alexanderplatz umsetzen, konnte sich mit ihrem Entwurf durchsetzen. Wie auch am Alexanderplatz setzen Ortner & Ortner auch auf Höhe. Im Zentrum des zukünftigen Areals wird sich ein 150-Meter-Hochhaus erheben, mehrere weitere 60-Meter-Hochhäuser ergänzen den Entwurf.

Es wäre jedoch vermessen, das von Ortner & Ortner vorgelegte Entwicklungskonzept auf das Thema Hochhaus zu reduzieren. Auf dem 70 Hektar großen Areal werden Siemens und das Land Berlin gemeinsam ein völlig neues Stadtviertel begründen. Freiflächen und Gebäude für Wohnen, Arbeiten und Forschen werden ein äußerst attraktives Stadtareal aus der Taufe heben und dabei neuen, öffentlichen Raum schaffen. Denn das Gebiet, auf dem dieses gigantische Projekt umgesetzt werden soll, ist der Öffentlichkeit heute nicht zugänglich.

Milieuschutz und Siemensbahn-Anbindung

Auch der Bezirk weiß offensichtlich um die Strahlkraft des Projekts und denkt derzeit darüber nach, den Milieschutz für die angrenzenden Wohngebiete auszuweiten, um eine Verdrängung der ansässigen Bewohner durch Mietpreissteigerungen zu verhindern.

Die Anbindung des neuen Stadtviertels an den öffentlichen Nahverkehr soll über die Reaktivierung der 1980 eingestellten „Siemensbahn“ erreicht werden, eine alte S-Bahn-Verbindung. Ziel ist es, diese S-Bahn-Linie bis zum Ende der 20er Jahre in den produktiven Betrieb zu überführen.

Hierbei ist das Land Berlin gefordert. Die Strecke wird die Siemensstadt und weitere Wohnviertel, die in Spandau schon heute entstehen und zukünftig entstehen werden, an den S-Bahnhof Jungfernheide und damit an den S-Bahn-Ring anbinden.

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