Seit Freitagabend ist in Berlin-Westend der Abriss der maroden A100-Ringbahnbrücke in vollem Gange – Tag und Nacht. Die Verantwortlichen versprechen, den gesamten Ausbau- und Sanierungsprozess möglichst transparent zu gestalten. Der laufende Abriss bietet immer neue Perspektiven auf das abrupte Ende einer längst überalterten Verkehrstrasse.

Seit Freitagabend wird in Berlin die marode A100-Ringbahnbrücke abgerissen – ein gut sichtbarer Prozess, der das Ende der maroden Verkehrstrasse sichtbar macht. / © Foto: IMAGO / Jan Huebner
© Foto Titelbild: IMAGO / Stefan Zeitz
Seit Freitagabend ist in Berlin der Abriss der maroden A100-Ringbahnbrücke im Gange. Das Bauwerk muss aufgrund erheblicher Mängel vollständig erneuert werden. Obwohl der zuständigen Autobahn GmbH in der Vergangenheit eine eher restriktive Informationspolitik vorgeworfen wurde, zeigt sie sich in einem Punkt ungewöhnlich transparent: Der Rückbau der Brücke kann live im Internet mitverfolgt werden.
Eine fest installierte Kamera – offenbar auf dem Dach des Internationalen Congress Centrums (ICC) montiert – überträgt den laufenden Abriss rund um die Uhr. In mehreren Perspektiven lassen sich nicht nur die Arbeiten an der Brücke beobachten, sondern auch der Verkehr auf der Ausweichstrecke. Mit dieser Maßnahme ermöglicht die Autobahn GmbH interessierten Bürgerinnen und Bürgern einen direkten Einblick in das Baugeschehen. Über die Live-Übertragung hatte zunächst Der Tagesspiegel berichtet.
Öffentlicher Nahverkehr unter der A100: Wiederherstellung des Bahnverkehrs hat Priorität
Die Einschränkungen für die Ringbahn werden voraussichtlich bis zum 28. April andauern. Nach dem Abriss der Brücke müssen neue Gleise verlegt und Oberleitungen installiert werden. Als endgültige Lösung ist ein Ersatzneubau geplant. Die Ausschreibungs- und Vergabeverfahren dafür starten bereits jetzt und sollen bis zum Sommer abgeschlossen sein. Im Anschluss daran soll umgehend mit dem Bau begonnen werden.
Die DEGES betont, dass die Ersatzbrücke mit derselben Kapazität geplant wird. Dies soll nach aktuellen Einschätzung der Projektplaner ausreichend sein. Auch andere Brückenbauwerke, die zum Autobahnbauwerk der A100 gehören, insbesondere die Westendbrücke, sollen möglichst zeitnah abgerissen werden.
Die Ringbahnbrücke wurde im Jahr 1963 errichtet – Kleingärten müssen für Neubau weichen
Die Brücke, erbaut im Jahr 1963, wird bis zum 25. April 2025 vollständig abgerissen. An dieser Stelle mündet die A 115 in die A 100 in Richtung Norden – auch diese Überfahrt ist wegen der Sperrung nicht mehr nutzbar. Fahrzeuge von der A 115 können seither lediglich in Richtung Süden auf die A 100 auffahren.
Am Fuße der Brücke befindet sich ein Teil der Kleingartenanlage der Bahn-Landwirtschaft Charlottenburg. Acht Parzellen müssen dem Brückenabriss und dem geplanten Neubau weichen. Die Gartenflächen liegen im Bereich des sogenannten Westkreuzareals, das laut Bezirksplanung langfristig zu einem öffentlichen Westkreuzpark umgestaltet werden soll.
Ein Kommentar von ENTWICKLUNGSSTADT-Redakteur Wolfgang Leffler zur Brückensperrung auf der A100
Quellen: IHK Berlin, Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Umweltschutz und Klima, Die Autobahn GmbH des Bundes, DEGES GmbH
Geht doch!…Hoffe, das Ganze ist so etwas wie eine Initialzündung für die restlichen Andern in der Stadt, die was zu sagen und zu bearbeiten haben. Wenn nicht wieder doch noch ein paar Reichsbedenkenträger irgendwie zwischendrin wichtigtuend reingrätschen, hat das gute Stück das Zeug beispielgebend zu sein…und zwar bundesweit.