Mit dem Grundsatz „Stabilität vor Wachstum“ setzt die BVG auf eine umfassende Stärkung ihrer Infrastruktur. Der Ausbau von Betriebshöfen, Werkstätten, Betriebsanlagen und neuen Technologien soll Berlin langfristig einen zuverlässigen Nahverkehr sichern.

BVG Betriebsbahnhof. / © Visualisierung: ARGE BVG

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Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) wollen mit einem klaren strategischen Kurswechsel auf die Herausforderungen der vergangenen Jahre reagieren: Unter dem Leitgedanken „Stabilität vor Wachstum“ sollen infrastrukturelle Defizite systematisch aufgearbeitet werden. Im Zentrum stehen vier Schwerpunkte: neue Betriebshöfe, moderne Werkstätten, betriebliche Anlagen sowie technologische Innovationen.

Ziel sei es, die Grundlagen für einen leistungsfähigen öffentlichen Nahverkehr zu schaffen und damit die Mobilität in Berlin langfristig zu sichern. In den kommenden fünf Jahren will die BVG Versäumnisse der vergangenen Jahrzehnte aufholen und eine zukunftsfähige Infrastruktur etablieren, die den Anforderungen einer wachsenden Stadt gerecht wird.

Neuer Straßenbahn- und E-Bus-Betriebshöfe für eine leistungsfähige Flotte

Ein wesentlicher Baustein des Programms ist der Bau neuer Betriebshöfe. Besonders hervorzuheben ist der geplante Straßenbahnbetriebshof in Adlershof, der als erster Neubau seiner Art seit Jahrzehnten gilt. Hinzu kommen drei neue E-Bus-Betriebshöfe in der Köpenicker Landstraße, der Rummelsburger Landstraße sowie der Säntisstraße. Mit dem Bau des ersten reinen Elektrobus-Betriebshofs in Treptow-Köpenick wurde bereits begonnen.

Diese Anlagen sollen dringend benötigte Abstell- und Wartungskapazitäten für insgesamt 550 Busse und 60 Straßenbahnzüge schaffen. Gleichzeitig ermöglichen sie den Einsatz moderner, umweltfreundlicher Fahrzeuge, darunter die neue Straßenbahngeneration Urbanliner und die wachsende Elektrobusflotte. Damit wird eine Grundlage geschaffen, die den Umstieg auf emissionsfreie Antriebe nachhaltig unterstützt.

Werkstätten und Betriebsanlagen: Modernisierung für eine stabile Zukunft

Parallel zu den neuen Höfen modernisiert die BVG ihre Werkstätten an zentralen Standorten wie Grunewald, Friedrichsfelde und Britz-Süd. Die neuen U-Bahnzüge der Baureihen J und JK erfordern angepasste Wartungs- und Instandhaltungskonzepte, die mehr Platz und moderne Ausstattung voraussetzen.

Darüber hinaus werden neue Betriebsanlagen geschaffen, die für Fahrgäste zwar kaum sichtbar, jedoch unverzichtbar für den Betrieb sind. Dazu zählen etwa neue Abstellanlagen an der südlichen U3 sowie der Ersatzbau des sogenannten Waisentunnels, der die U5 mit dem übrigen Netz verbindet. Diese Maßnahmen erhöhen die betriebliche Flexibilität und sollen langfristig eine störungsfreie Betriebsabwicklung gewährleisten.

Technologische Innovationen: Digitalisierung stärkt den Betrieb

Ein weiterer Schwerpunkt des Infrastrukturprogramms liegt in der Digitalisierung. Durch die Einführung neuer Signalsysteme, wie CBTC auf der U5, werden dichtere Taktungen und eine präzisere Steuerung der Züge möglich.

Zusätzlich wird die Ladeinfrastruktur für Elektrobusse ausgebaut. An zahlreichen Endhaltestellen entstehen neue Ladepunkte, wodurch die Einsatzfähigkeit der E-Bus-Flotte gestärkt wird. Auch ein einheitliches Betriebsleitsystem für Bus und Straßenbahn ist in Planung. Diese technischen Neuerungen sollen die Betriebsstabilität im Alltag für die Fahrgäste spürbar verbessern – ein Ziel, das bereits im BVG-Stabilitätskonzept dargelegt wurde.

Instandhaltung als zentrales Element einer zuverlässigen Mobilität

Der Ausbau und die Modernisierung der Infrastruktur sind jedoch nur ein Teil der Strategie. Die regelmäßige Instandhaltung der bestehenden Anlagen bleibt weiterhin eine zentrale Aufgabe.

Nur durch sorgfältige Wartung können Störungen und Ausfälle minimiert werden, um den Nahverkehr dauerhaft leistungsfähig und zuverlässig zu gestalten. Die BVG verfolgt damit einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl auf Erhalt als auch auf Weiterentwicklung setzt, um dem wachsenden Mobilitätsbedarf Berlins gerecht zu werden.

Quelle: BVG