Nach jahrelangen Planungen, Verzögerungen und deutlichen Kostensteigerungen soll das Stadtbad Park Babelsberg nun am 5. Juli 2025 offiziell eröffnet werden. Der moderne Neubau im UNESCO-Welterbe soll barrierefreie Zugänge, nachhaltige Technik und neue Vereinsräume bieten.

Seit September 2023 laufen in der UNESCO-Welterbelandschaft des Babelsberger Parks die Bauarbeiten zur Verlagerung und Umgestaltung des „Stadtbad Park Babelsberg“. Nun soll es im Juli 2025 eröffnet werden. / © Foto: Wikimedia Commons, Raimond, Spekking & Superbass, CC BY-SA 4.0

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© Visualisierung Titelbild: Davide Abbonacci

 

Der Umbau des „Stadtbad Park Babelsberg“ in Potsdam geht in seine finale Phase. Nachdem der ursprüngliche Eröffnungstermin bereits mehrfach verschoben wurde, steht nun ein neuer Termin fest: Am 5. Juli 2025 soll das neue Bad feierlich mit einem kostenfreien Tag der offenen Tür eröffnet werden.

Ursprünglich war das Projekt bereits für das Jahr 2022 vorgesehen. Doch Herausforderungen bei den Grundstücksfragen, zusätzliche Auflagen aus dem Denkmalschutz und zuletzt massive Lieferengpässe führten zu erheblichen Verzögerungen. Jetzt soll die offizielle Übergabe des fertiggestellten Baus am 28. Juni an den Betreiber Bäderlandschaft Potsdam (BLP) sowie den Potsdamer Seesportclub erfolgen.

Modernisierung mit Fokus auf Inklusion und Nachhaltigkeit: Das Konzept des neuen Stadtbads

Mit dem Neubau soll das Stadtbad nicht nur an einen geeigneteren Standort innerhalb des Parks verlagert, sondern auch grundlegend modernisiert werden. Das neue Gelände befindet sich näher an der Humboldtbrücke und bietet künftig zahlreiche barrierefreie Zugänge.

Ein Blindenleitsystem, behindertengerechte Umkleiden, familienfreundliche Sanitäreinrichtungen sowie befestigte Wege für Rollatoren und Kinderwagen sind ebenso Teil des Konzepts wie E-Ladestationen und ein Orientierungsplan. Auch für Veranstaltungen im Freien wurde entsprechende Infrastruktur geschaffen.

Vereinsräume und Personalbereiche: Neue Infrastruktur am Standort Babelsberg

Ein weiterer Bestandteil des Bauvorhabens ist die Integration des Potsdamer Seesportclubs. Der Verein erhält moderne Vereinsräume mit Büro, Umkleiden, Sanitäranlagen sowie eine Bootshalle mit angeschlossener Werkstatt. Damit soll der Standort langfristig gesichert werden.

Auch für das Personal der Bäderlandschaft Potsdam ergeben sich Verbesserungen: Die Mitarbeitenden erhalten neue, zeitgemäße Arbeitsräume, während für die Wasserwacht eine eigene Station vorgesehen ist.

„Stadtbad Park Babelsberg“: Lieferengpässe und Auflagen begründeten den Bauverzug

Der Bau des neuen Stadtbads verlief jedoch nicht gänzlich ohne Kritik und Herausforderungen. Bereits 2023 hatten die Bauarbeiten am neuen Standort im Park Babelsberg begonnen. Der erste Spatenstich erfolgte im September, nachdem zuvor langwierige Abstimmungen mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) und dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt abgeschlossen werden konnten.

Die Stadtwerke Potsdam nennen insbesondere Probleme bei der Materialbeschaffung als Grund für den jüngsten Verzug. Trotz intensiver Planungsarbeit und laufender Ausschreibungen habe man Engpässe bei der Lieferung technischer Komponenten nicht vermeiden können. Diese Verzögerungen haben dazu beigetragen, dass der zuvor anvisierte Eröffnungstermin Ende Mai nicht gehalten werden konnte.

Gestiegene Baupreise und Denkmalschutz: Deshalb haben sich die Kosten verdoppelt

Ursprünglich mit einem Budget von rund 4 Millionen Euro kalkuliert, belaufen sich die Baukosten nun jedoch auf etwa 9 Millionen Euro. Verantwortlich dafür sind neben den gestiegenen Baupreisen auch die umfangreichen Anforderungen des Denkmalschutzes sowie notwendige Planungsanpassungen.

Finanziell wird das Projekt durch Fördermittel des Bundes in Höhe von 1,6 Millionen Euro unterstützt. Diese stammen aus dem Programm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“. Dennoch wird in Teilen der Öffentlichkeit Kritik laut, dass das Projekt durch mangelhafte Projektsteuerung unnötig verzögert und verteuert wurde.

Bauen im Potsdamer UNESCO-Welterbe: Nachhaltigkeit und Denkmalschutz vereint

Dennoch blicken die Verantwortlichen nun optimistisch nach vorn. Trotz der Verzögerungen und gestiegenen Kosten sei es gelungen, ein zukunftsfähiges Konzept zu realisieren, das moderne Ansprüche mit dem sensiblen Umgang eines UNESCO-Welterbe-Gebiets verbindet.

Mit dem neuen Stadtbad Park Babelsberg verfügt Potsdam künftig über vier moderne Freibäder. Die Verantwortlichen der Stadtwerke betonen, dass bei aller Modernisierung auch historische Elemente bewahrt wurden, etwa durch die Wiederverwendung alter Ausstattungsteile. Die Eröffnung fällt zudem mit dem 20-jährigen Bestehen der Bäderlandschaft Potsdam GmbH zusammen – ein doppelter Anlass zur Feier, wenn das neue Strandbad am 5. Juli 2025 endlich seine Tore öffnet.

© Visualisierung: Davide Abbonacci

Quellen: Landeshauptstadt Potsdam, Stadtwerke Potsdam, Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ), Tagesspiegel, Bäderlandschaft Potsdam GmbH (BLP), Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

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