Nach langem Ringen zwischen Bezirk, Senat und Bauherr steht das Wohnprojekt „Am Winterfeldt“ nun als dominanter Neubau an der Pallasstraße. Der Bau ersetzt ein altes AOK-Gebäude und schafft fast 18.000 Quadratmeter neue Wohnfläche im Herzen Schönebergs.

Das Neubauprojekt „Am Winterfeldt“ bringt städtebauliche Veränderung in den Osten Schönebergs. Mit fast 18.000 Quadratmetern Wohnfläche prägt es nun das Bild der Pallasstraße nachhaltig. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

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An der Pallasstraße in Berlin-Schöneberg ist nach mehreren Jahren Bautätigkeit und einem jahrelangen Vorlauf ein Lückenschluss erfolgt, der den Straßenraum nun völlig neu definiert. Im Osten des Stadtteils Schönebergs hat das Unternehmen Diamona & Harnischein nämlich seit Ende 2021 ein Wohnungsbauprojekt, welches zwischen Elßholz-, Gleditsch- und Pallasstraße realisiert wurde, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Sophie-Scholl-Schule.

Verkehrsteilnehmer, die durch die Pallasstraße fuhren, wurden zwischenzeitlich von den Auswirkungen der Baustelle deutlich eingeschränkt, denn die Straße konnte temporär nur über eine umständliche Ampelregelung durchfahren werden.

Das Wohnprojekt „Am Winterfeldt“ ersetzte ein ehemaliges AOK-Gebäude

Auf dem Grundstück, auf dem das Projekt entwickelt wurde, befand sich zuvor ein leerstehendes AOK-Gebäude, welches vor dem Baustart abgetragen wurde, noch im Februar 2022 lief der Abriss auf dem Grundstück auf Hochtouren, anschließend begann der Neubau. Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg hatte das Projekt aufgrund des großen Bauvolumens ursprünglich allerdings abgelehnt.

Das Unternehmen Diamona & Harnisch hatte daraufhin aber bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen Widerspruch gegen diese Entscheidung eingelegt – mit Erfolg. Mitte Oktober 2021 erteilte die Senatsverwaltung eine Baugenehmigung für das Projekt.

Das Projekt wurde erst nach intensiven Diskussionen freigegeben – mit Auflagen

Die Senatsverwaltung äußerte sich damals zum Projekt wie folgt: „Das Vorhaben orientiert sich an der ortsüblichen Bebauung der Umgebung, insofern gab es aus städtebaulicher Sicht keine grundsätzlichen Bedenken gegen das Bauvorhaben.“

Allerdings erfolgte die Genehmigung mit Auflagen. Der Bauherr wollte auf dem 6.000 Quadratmeter großen Areal insgesamt 219 Eigentumswohnungen errichten. Der Senat hatte jedoch durchgesetzt, dass zumindest auf eine Fläche von rund 2.000 Quadratmetern auch sozial verträgliche Wohnungen entstehen sollen. Dieser Kompromiss ermöglichte es Diamona & Harnisch, die Baugenehmigung für das Projekt zu erhalten.

Zu wuchtig: Der ursprüngliche Entwurf für das Wohnquartier in Schöneberg musste korrigiert werden

Die Forderung nach bezahlbarem Wohnraum war von Anwohnerinitiativen der Nachbarschaft an die Bezirks- und Senatsverwaltung herangetragen worden. Doch auch baulich mussten die ursprünglichen Pläne korrigiert werden.

Eigentlich war vorgesehen, eine Brandwand entlang der nördlichen Grenze des Grundstücks an der Gleditschstraße 33 zu errichten. Um Rücksicht auf das Nachbargebäude zu nehmen, wurde schließlich der direkt anschließende Neubau zurückversetzt und orientiert sich dabei an der Bauflucht des bereits vorhandenen Gebäudes.

Erst einige Meter entfernt vom Nachbarhaus reicht der Neubau dann bis an den Bürgersteig der Gleditschstraße heran. Mittlerweile ist das Gebäudeensemble vollständig fertiggestellt, sämtliche Baugerüste und Straßensperren sind entfernt worden.

Projekt „Am Winterfeldt“: Ein dominanter Baukörper ist an der Pallasstraße entstanden

Durch die Überarbeitung der ursprünglichen Baupläne sollte der wuchtige Charakter des Gesamtensembles etwas abgeschwächt werden und eine harmonischere Eingliederung in die bereits bestehende Gebäudestruktur erreicht werden.

Nichtsdestotrotz ist durch die neue Wohnanlage, die den historischen Blockrand an der Pallasstraße ausfüllt, ein dominanter Gebäudekörper entstanden, der den städtebaulichen Charakter dieses Straßenzugs am beliebten Winterfeldtplatz völlig neu ordnet.

Schöneberg: 18.000 Quadratmeter neue Wohnfläche an der Pallasstraße

Fast 18.000 Quadratmeter Wohnfläche wurden schließlich bei dem Projekt geschaffen. Zusätzlich ist im neuen Ensemble auch Platz für acht Gewerbeeinheiten entstanden. Sieben Teilgebäude gruppieren sich um einen etwa 2.000 Quadratmeter großen, begrünten Innenhof, der von außen allerdings nicht einsehbar und auch nicht öffentlich zugänglich ist. 400 Fahrrad- und knapp 80 Pkw-Stellplätze sind ebenfalls errichtet worden.

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Quellen: Quellen: Diamona + Harnisch, Berliner Woche, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, Architektur Urbanistik Berlin

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