In Berlin-Schöneberg soll an der Kärntener Straße bis 2026 ein neues Stadtquartier mit rund 26.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche entstehen. Das Vorhaben, entwickelt von der PRIMUS Immobilien AG, setzt auf einen Nutzungsmix aus Gewerbe, Handwerk, Gastronomie und öffentlichen Grünflächen. Ziel ist es, das „SCHÖNEWERK“ Quartier mit einem innovativen Mobilitätskonzept und mehreren Nachhaltigkeitszertifizierungen zukunftsfähig auszurichten.

Das „SCHÖNEWERK“ befindet sich im belebten Stadtteil Berlin-Schöneberg. Die Umgebung bietet eine vielfältige Mischung aus Wohn- und Geschäftsflächen sowie zahlreiche Cafés, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten. / © Foto: PRIMUS Immobilien AG

© Visualisierungen: PRIMUS Immobilien AG

 

Bis Anfang 2026 soll ein neues Stadtquartier namens „SCHÖNEWERK“ an der Kärntener Straße mit rund 26.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche entstehen. Die PRIMUS Immobilien AG hat dafür das Grundstück an der Kärntener Straße 21–23 aus der Insolvenzmasse des Münchner Entwicklers Euroboden erworben. Geplant ist ein gemischt genutztes Areal, das Raum für Büros, Handwerksbetriebe, Gastronomie sowie gewerbliche Beherbergung schaffen soll.

Das Projekt, das unter dem Namen „SCHÖNEWERK“ firmiert, liegt unmittelbar am S-Bahnhof Schöneberg und damit an einem verkehrlich gut angebundenen Standort. Die zentrale Lage zwischen den Kiezen von Schöneberg soll das Quartier für verschiedene Nutzergruppen attraktiv machen.

Nutzungskonzept mit Handwerkerhöfen und öffentlichen Grünflächen am S-Bahnhof Schöneberg

Neben Gewerbeflächen und Büros sieht die Planung auch Handwerkerhöfe sowie gastronomische Angebote in den Erdgeschossen vor. Ein öffentlicher Park soll als Naherholungsraum für die angrenzende Nachbarschaft dienen und das Quartier als verbindenden Ort im Kiez etablieren. Das bestehende Wohnhaus auf dem Areal bleibt erhalten und soll behutsam saniert werden.

Das Vorhaben ist in zwei Bauabschnitte unterteilt, der Baustart für den ersten Teil ist für Anfang 2026 vorgesehen. Die PRIMUS Immobilien AG betonte in einer Pressemitteilung vom 27. Juni 2024, das Projekt in enger Abstimmung mit der Nachbarschaft und unter Berücksichtigung der städtebaulichen Umgebung realisieren zu wollen.

Quartiersentwicklung setzt laut Projektentwickler auf Umweltstandards und pkw-reduzierte Erschließung

Für das Projekt „SCHÖNEWERK“ sind mehrere Nachhaltigkeitszertifizierungen vorgesehen, darunter das DGNB-Gold-Zertifikat, die WELL-Zertifizierung sowie WiredScore für Konnektivität und digitale Infrastruktur. Auch das Mobilitätskonzept ist Teil des Nachhaltigkeitsansatzes: Geplant sind eine Kooperation mit einem Carsharing-Anbieter und Maßnahmen zur Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs. Die Nähe zum S-Bahnhof Schöneberg soll zusätzlich eine gute Anbindung für künftige Nutzerinnen und Nutzer gewährleisten.

Laut PRIMUS-CEO Sebastian Fischer sei die Integration des Projekts in die Nachbarschaft ein zentrales Anliegen. Die geplante Parkanlage solle dabei nicht nur das Quartier selbst aufwerten, sondern auch den umliegenden Kiezen als Aufenthalts- und Erholungsfläche zur Verfügung stehen.

Historischer Kontext: Die politische und städtebauliche Rolle Schönebergs

Der heutige Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg entstand 2001 durch den Zusammenschluss der beiden ehemaligen Bezirke Schöneberg und Tempelhof. Schöneberg grenzt im Nordwesten an Charlottenburg und Wilmersdorf, im Osten an Kreuzberg und Tempelhof und im Süden an Steglitz. Während des Zweiten Weltkriegs wurde insbesondere der nördliche Teil Schönebergs stark zerstört, rund ein Drittel des Wohnungsbestands ging verloren.

Politisch und historisch spielte Schöneberg während der Teilung Berlins eine wichtige Rolle. Das Rathaus Schöneberg war Sitz des Berliner Abgeordnetenhauses und des Senats von West-Berlin. Dort hielt auch US-Präsident John F. Kennedy 1963 seine bekannte Rede mit dem Satz „Ich bin ein Berliner“. Die Geschichte des Bezirks prägt bis heute das Selbstverständnis und die Identität Schönebergs.

Quellen: PRIMUS Immobilien AG, Wikipedia