Nach umfangreicher Sanierung kehrt das Theater an der Parkaue in Berlin-Lichtenberg in seine frisch modernisierten Räume zurück und setzt ein wichtiges Zeichen für kulturelle Bildung in der Hauptstadt. Die Spielstätte ist eine der führenden Bühnen für junges Publikum in Deutschland.

Frisch saniert und technisch aufgerüstet bleibt das Theater an der Parkaue eine der führenden Bühnen für junges Publikum in Deutschland. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

© Fotos: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN
Text: Björn Leffler

 

Mit einer symbolischen Schlüsselübergabe markiert das Theater an der Parkaue in Berlin-Lichtenberg die Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts und die Rückkehr der Theatermacher in ihre angestammte Spielstätte. Am vergangenen Freitag hat es hierzu einen kleinen Festakt im Beisein von Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt gegeben.

Seit Juli 2021 wurden im laufenden Spielbetrieb umfangreiche Sanierungsarbeiten am Bühnenturm nach Plänen des Architekturbüros PMS AG durchgeführt. Der Turm wurde entkernt, gedämmt und mit einem neuen Dach versehen. Im Inneren erfolgte die Installation moderner Bühnentechnik, die Obermaschinerie, Schnürboden und Untermaschinerie inklusive Drehscheibe umfasst.

Lichtenberg: Aufwendiger Umbau des Theaters an der Parkaue bei laufendem Betrieb

Ein neu errichtetes Transportpodium verbindet die Hauptbühne im zweiten Obergeschoss stufenlos mit der darunterliegenden Probenbühne und optimiert so die Abläufe hinter den Kulissen. Erhebliche Veränderungen erfuhr auch die äußere Struktur des Gebäudes: Das bisherige Wendeltreppenhaus wurde durch ein verglastes Treppenhaus mit Aufzug an der südlichen Außenfassade ersetzt.

Zudem wurden die Probenräume sowie die Ton- und Videostudios modernisiert, während die Mitarbeiterumkleiden komplett neu gebaut wurden. Für das Publikum sichtbar ist die Vergrößerung und Sanierung des Foyers, einschließlich des Garderobenbereichs. Auch die Räume des Weiten Theaters erhielten eine umfassende Überarbeitung.

Eine Interimsspielstätte wurde auf dem Vorplatz des Theaters errichtet

Um den Spielbetrieb während der Bauphase aufrechtzuerhalten, wurde innerhalb von nur sieben Monaten eine Interimsspielstätte auf dem Vorplatz des Theaters errichtet. Diese konnte bereits im August dieses Jahres zurückgebaut werden, rechtzeitig zur Rückkehr in die frisch sanierten Räumlichkeiten, wie das Theater mitteilte.

Petra Kahlfeldt zeigte sich vom Fortgang des Bauprojekts durchaus angetan: „Die Bretter, die die Welt bedeuten – das gilt jetzt auch wieder für das Theater an der Parkaue. Denn mit Abschluss des zweiten Bauabschnitts können die Theaterschaffenden ihre vorbildliche Kulturbildung besonders von Kindern und Jugendlichen im angestammten Haus fortsetzen.

Theater an der Parkaue: Kulturensemble mit wechselhafter Geschichte

Sarah Wedl-Wilson, Staatssekretärin für Kultur des Landes Berlin, betonte die besondere Geschichte des Hauses: „Vom Realgymnasium zur Bühne unter sowjetischer Militäradministration bis zum zeitgenössischen Jugendtheater – das Gebäude des Theaters an der Parkaue hat eine reichhaltige und wechselhafte Geschichte. Aber es hat auch eine blühende Zukunft, denn seine jungen Besucherinnen und Besucher sind das Publikum von Morgen. Es freut mich außerordentlich, seinen Schlüssel nach den umfassenden und sehr gelungenen Sanierungen stellvertretend für das Land Berlin entgegennehmen zu dürfen.

Das Theater an der Parkaue zählt zu den größten Staatstheatern für junges Publikum in Deutschland. Mit einem vielfältigen Repertoire spricht es Kinder ab vier Jahren, Schulklassen aller Altersstufen, Jugendliche, junge Erwachsene, Familien sowie Einzelbesucher jeden Alters an. Das Theater ist in einer Hälfte eines historischen Schulgebäudes untergebracht, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet wurde.

Gegründet wurde es 1948 auf Anordnung der sowjetischen Militäradministration. Die andere Gebäudeseite diente zunächst als Haus der Kinder und später als Zentralhaus der Jungen Pioniere, auch bekannt als „Pionierhaus“. Das gesamte Ensemble steht heute unter Denkmalschutz und wird in mehreren Bauabschnitten saniert und erweitert.

 

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Quellen: PMS AG, Bezirksamt Lichtenberg, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Wikipedia

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