Sieben Jahre Bauzeit, über 600 neue Wohnungen und eine verbesserte Infrastruktur: Die Platensiedlung in Frankfurt-Ginnheim ist kaum wiederzuerkennen. Wo früher einfache Zeilenbauten standen, ist heute ein urbanes, gemischt genutztes Quartier entstanden. ENTWICKLUNGSSTADT zeigt, was sich vor Ort getan hat.

Abgesehen von ein paar letzten Baucontainern scheinen die Bauarbeiten um die Platanensiedlung weitestgehend abgeschlossen. Die ABG Holding Frankfurt lässt hier bereits seit 2018 von 342 auf etwa 1.000 Wohneinheiten nachverdichten. / © ENTWICKLUNGSSTADT

© Fotos: ENTWICKLUNGSSTADT

 

Die umfassende Umgestaltung der Platensiedlung, die sich an der Grenze zwischen den Frankfurter Stadtteilen Dornbusch und Ginnheim befindet, ist nun weitgehend abgeschlossen. Seit dem Baustart im Jahr 2018 entstanden 681 neue Wohnungen, wodurch sich die Zahl der Wohneinheiten im Quartier von ursprünglich 342 auf über 1.000 nahezu verdreifachte. Das Projekt gilt als eines der größten Nachverdichtungsvorhaben im Bestand bundesweit.

Ein zentrales Element war die modulare Aufstockung bestehender Gebäude in Holzbauweise. In 19 dreigeschossigen Zeilenbauten wurden zunächst die Dächer zurückgebaut und dann zwei zusätzliche Etagen ergänzt. Vervollständigt wurde das Ensemble durch 15 Neubauten in Form von Brücken-, Tor- und Kopfbauten. Die ABG Frankfurt Holding investierte rund 180 Millionen Euro in das Projekt, das ohne zusätzliche Flächenversiegelung umgesetzt wurde.

Platensiedlung Frankfurt: Verbesserte Infrastruktur und soziale Durchmischung im Fokus

Im Zuge der Quartiersentwicklung wurden neben dem Wohnraum auch infrastrukturelle Maßnahmen umgesetzt. Zwei Kindertagesstätten, vier Tiefgaragen, zehn Gewerbeeinheiten sowie ein Quartierstreff ergänzen das Angebot vor Ort. Um die Nutzung der Innenhöfe an die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner anzupassen, durften diese teilweise mitentscheiden. Heute findet man hier Spiel-, Bewegungs- und Aufenthaltsflächen.

Entlang der Platenstraße wurden neue Baukörper errichtet, die die bislang offene Zeilenstruktur verdichten und Platz für öffentlich zugängliche Nutzungen wie Läden und Cafés schaffen. Etwa 20 Prozent der neuen Wohnungen sind klassische Sozialwohnungen, weitere 30 Prozent wurden über das städtische Mittelstandsprogramm gefördert. Zudem entstanden über 170 Appartements für Studierende.

Nachverdichtung in der Platensiedlung: ABG plant Fertigstellung bis 2027

Die Bauarbeiten erfolgten im bewohnten Zustand und dauerten länger als ursprünglich geplant. Statt der veranschlagten drei Jahre erstreckte sich die Umsetzung über fast sechs Jahre. Während dieser Zeit kam es zu Einschränkungen, etwa durch Baulärm, temporäre Gerüststellungen und die eingeschränkte Nutzung von Grünflächen.

Auch wenn die Hochbauarbeiten nun abgeschlossen sind, stehen noch letzte Maßnahmen aus. Bis 2027 sollen Wege erneuert, zusätzliche Bäume gepflanzt und rund 1.400 Fahrradabstellplätze eingerichtet werden.

ABG-Quartier als Beispiel: So kann Nachverdichtung aussehen

Mit der Neugestaltung der Platensiedlung ist in Frankfurt ein urbanes Quartier entstanden, das bezahlbaren Wohnraum, soziale Vielfalt und neue Infrastruktur vereint. Die Siedlung zeigt, wie Nachverdichtung im Bestand sozial ausgewogen und ressourcenschonend realisiert werden kann.

Gleichzeitig macht das Vorhaben deutlich, welche Herausforderungen damit einhergehen: Lärm, baubedingte Einschränkungen und verlängerte Bauzeiten sind Teil der Realität solcher Großprojekte und zeigen, dass der Spagat zwischen Entwicklung und Lebensqualität weiterhin sorgfältig austariert werden muss – auch bei künftigen Projekten in Frankfurt.

Neben dem Aufstocken der 19 bereits vorhandenen Gebäude wurde die Platensiedlung mit 15 neuen Gebäuden nachverdichtet. Diese Neubauten verbinden das Ensemble optisch. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Obwohl die Umbauarbeiten weitestgehend abgeschlossen aussehen, wird sich hier bis 2027 noch einiges verändern: Geplant sind neue Wege, mehr Grün und 1.400 Fahrradplätze. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Auch die Gestaltung der Innenhöfe kommt in der nachverdichteten Platensiedlung nicht zu kurz: Neben Begrünung und Sitzbänken findet man hier auch Spiel-, Bewegungs- und Aufenthaltsflächen. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

Quellen: Stadt Frankfurt am Main, ABG Frankfurt Holding, Stefan Forster GmbH, Frankfurter Rundschau, Quartier Magazin

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