Der Tennisverein „Treptower Teufel“ plant auf einem brachliegenden Sportplatz in Baumschulenweg den Bau einer festen 3-Feld-Tennishalle. Damit reagiert der Club auf die steigende Auslastung, begrenzte Hallenzeiten und eine alternde Infrastruktur und will zugleich seine Zukunft langfristig sichern.

Der Baubeginn der Tiefbauarbeiten hat Ende März 2025 begonnen, die Fertigstellung der neuen Tennishalle ist zur Wintersaison 2025/2026 geplant. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

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Der Tennisverein Treptower Teufel in Baumschulenweg will eine neue, feste Tennishalle errichten. Geplant ist eine Dreifeldhalle auf dem bislang ungenutzten Schotterplatz der Willi-Sänger-Sportanlage. Die Idee: den Trainingsbetrieb wetterunabhängiger machen und damit das Angebot für Mitglieder verbessern.

Der Vorstand sieht in dem Bauvorhaben die Chance, den Verein langfristig zukunftsfähig aufzustellen. Die neue Halle soll einfach, funktional und möglichst kostensparend realisiert werden. Im Mittelpunkt steht dabei die Nutzung durch Vereinsmitglieder, aber auch Turniere bis hin zu Verbandsmeisterschaften sind vorgesehen.

Fundamentarbeiten schreiten zügig voran — technische Planung läuft parallel

Die Gründungsarbeiten für die neue Tennishalle der Treptower Teufel schreiten zügig voran. Nachdem die Firma EGGERS das Schotterplanum vorbereitet hatte, übernahm Brüninghoff den zweiten Bauabschnitt. Die Fundamente wurden vermessen, ausgehoben und innerhalb weniger Tage rund um das zukünftige Hallengebäude gegossen. Dabei wurden auch bereits Bodenhülsen für Netzpfosten und erste Leerrohre für Strom- und Netzwerkkabel eingebaut.

Parallel dazu lief die technische Ausführungsplanung im Hintergrund weiter. Gemeinsam mit dem Planungsbüro archiformus stimmte der Verein letzte Details zu Statik, Gebäudetechnik und Hallenlayout ab. Unterstützung kam dabei auch von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, etwa bei der Prüfung der Planunterlagen. In der kommenden Woche sollen die Fundamentarbeiten abgeschlossen werden. Die Bodenplatte und der finale Spielbelag folgen zu einem späteren Zeitpunkt.

Vollauslastung und begrenzte Lebensdauer machen Ausbau für den Verein notwendig

Bereits seit den frühen 1990er-Jahren verfügt der Verein über eine eigene Traglufthalle. Doch die Lebensdauer solcher Leichtbaukonstruktionen ist begrenzt. Nach rund 15 Jahren sind erhebliche Verschleißerscheinungen zu erwarten.

Zudem ist die Halle vollständig ausgelastet. Unter der Woche ab 16 Uhr sowie an den Wochenenden sind alle Plätze belegt. Auch die Randzeiten seien gut nachgefragt, berichtet der Verein. Entsprechend erscheint eine Erweiterung um drei feste Plätze folgerichtig.

Neue Halle am Baumschulenweg soll funktional, sparsam und über Fördermittel teilfinanziert werden

Die neue Halle soll rund 51 Meter lang und 39 Meter breit werden. Als Belag ist ein pflegeleichter Hartcourt vorgesehen, der auch bei Turnieren verwendet wird. Beleuchtet werden die Felder durch LED-Panelen. Geheizt wird über ein modernes Luft-Luft-Splitwärmepumpensystem, mit dem im Sommer bei Bedarf auch gekühlt werden kann und das es in dieser Konzeption laut Projektverantwortlichen bisher in keiner Tennishalle gibt. Man habe bewusst auf originär fossile Heizkonzepte verzichtet. Für zusätzliche sanitäre Anlagen habe man keine Notwendigkeit gesehen, da bestehende Sanitäranlagen direkt im Vereinshaus gegenüber zu finden sind.

Laut Vereinsvorstand belaufen sich die kalkulierten Gesamtkosten auf rund 2 Millionen Euro brutto. Etwa 20 Prozent davon will der Berliner Senat als Zuschuss aus dem Vereinsinvestitionsprogramm übernehmen. Weitere 40 Prozent sollen als zinsloses Darlehen über zehn Jahre finanziert werden. Die übrigen 40 Prozent trägt der Verein selbst.

Sportlicher Ausbau als Antwort auf Verdrängung innerstädtischer Tennisstandorte

Mit dem geplanten Bau reagiert der Verein auch auf strukturelle Veränderungen im Berliner Tennissport. Immer mehr Anlagen weichen dem innerstädtischen Entwicklungsdruck, etwa in Mitte oder Friedrichshain. Als Standort außerhalb des S-Bahn-Rings sieht sich der Verein in einer wachsenden Rolle für das Breitensportangebot im Südosten Berlins.

Auch sportlich erhoffen sich die Treptower Teufel eine Weiterentwicklung. So soll die feste Halle neue Mitglieder anziehen und die Voraussetzungen für leistungsstärkeren Spielbetrieb verbessern, etwa in der Ostliga.

Quellen: Treptower Teufel Tennis Club