Die Ronnebypromenade in Berlin-Wannsee wird grundlegend saniert und barrierefrei umgestaltet. Ab Juni 2025 ist der erste Abschnitt des neu entwickelten Uferparks wieder öffentlich zugänglich – mit neuen Spielbereichen, Sichtachsen und einer besseren Verbindung zur Schiffsanlegestelle.

Neuer Hafenplatz Wannsee. Gegen Ende des Jahres sollen die Arbeiten vollständig abgeschlossen sein. / © Foto: Fachbereich Grünflächen, Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf
© Visualisierung Titelbild: hutterreimann Landschaftsarchitektur GmbH
Die Sanierungsarbeiten an der Ronnebypromenade in Berlin-Wannsee sind in vollem Gange. Anfang Juni 2025 wird der erste Bauabschnitt abgeschlossen – der nördliche Bereich des Parks steht der Öffentlichkeit damit wieder zur Verfügung. Nach Angaben des Bezirksamts umfasst die neu zugängliche Fläche neben großzügigen Wiesen auch neue Sitzgelegenheiten, Spielangebote und den modernisierten Uferweg entlang des Hafens.
Der Zugang zur nahegelegenen Schiffsanlegestelle der BVG-Fähre (Linie F10) wird künftig über eine neu angelegte Hafentreppe sowie einen barrierearmen Serpentinenweg erfolgen. Diese neue Wegeführung ersetzt den bisherigen Zugang an der Königstraße und bleibt bis zur geplanten Fertigstellung des südlichen Parkabschnitts im November 2025 bestehen. Das Bezirksamt betont, dass während der gesamten Bauzeit die Fährverbindung nutzbar bleibt, Umleitungen und Zugangsbeschränkungen seien jedoch unvermeidlich.
Ronnebypromenade in Wannsee: Historische Struktur sensibel weiterentwickelt
Der Park, benannt nach der schwedischen Partnerstadt Ronneby, liegt zwischen dem Großen und dem Kleinen Wannsee und wurde in seiner heutigen Form Anfang der 1980er Jahre nach Plänen des Landschaftsarchitekten Walter Rossow gestaltet. Die Planer der aktuellen Umgestaltung haben sich bewusst entschieden, die historische Grundstruktur weitgehend zu erhalten und mit neuen, funktionalen Elementen zu ergänzen.
Besonderes Augenmerk liege dabei auf dem sogenannten „Dünenweg“, der als zentrales Leitelement dient. Er folgt der Hangkante der Grunewalddüne und verbindet die S-Bahn-Station Wannsee mit der Uferpromenade und dem Borussiadenkmal. Eine begleitende Mauer diene nicht nur als Absturzsicherung an der Böschung, sondern unterstütze mit integriertem Leitsystem die Besucherführung durch den Park.
Von der Hafentreppe zum Spielplatz: Neue Aufenthaltsräume entstehen
Ein markantes Element ist die Hafentreppe, die mit Sitzstufen zum Verweilen einladen und gleichzeitig eine visuelle Verbindung zum Wannseepanorama schaffen will. Sie führt vom Dünenweg hinunter zum ebenfalls neugestalteten Hafenplatz, der bestehende Infrastruktur wie Kiosk, Ticketverkauf und Sanitäranlagen integrieren soll.
Auch der Spielbereich, die sogenannte Hafenwiese, wird derzeit überarbeitet. Unter schattenspendendem Baumbestand entsteht ein maritimer Spielbereich, der für verschiedene Altersgruppen Angebote bereithält – von Klettermöglichkeiten bis hin zu einer Boulebahn und Tischtennisplatten.
Erhalt und Weiterentwicklung: Promenade und Wasserzugang am Wannsee
Im südwestlichen Bereich bleibt die Ronnebypromenade in ihrer ursprünglichen Materialität weitgehend bestehen. Die Uferzone wird jedoch punktuell aufgewertet, etwa durch neue Sitzauflagen auf bestehenden Mauern oder zusätzliche Begrünung zur Abgrenzung angrenzender Privatgrundstücke.
Ein weiterer Fokus liegt auf dem Bereich „Alte Wannseeliebe“ – ein ruhiger Platz am Wasser, der durch sanfte bauliche Eingriffe barrierefrei zugänglich gemacht wird. Eine neue Rampe soll die restaurierte Wassertreppe ergänzen und einen durchgängigen Zugang zur kleinen Ronnebypromenade schaffen, die als Wanderweg unter der Brücke entlang in Richtung Kleiner Wannsee weiterführt.
Bauabschnitt für Bauabschnitt: Arbeiten am Wannsee sollen Ende 2025 beendet werden
Die Sanierung erfolgt – nach einigen Jahren der Verzögerung – seit Ende 2023 in drei Bauphasen. Dabei werde besonders auf eine kontinuierliche Nutzbarkeit zentraler Verbindungen wie der BVG-Fährlinie geachtet. Die Wegeführung wird während der Arbeiten regelmäßig angepasst. Bis Ende 2025 sollen alle Bauabschnitte abgeschlossen sein.
Finanziert wird das Projekt durch die Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GRW) mit Mitteln des Bundes und des Landes Berlin. Für die Federführung ist die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe zuständig, kofinanziert wird das Vorhaben durch die Senatsverwaltung für Finanzen.

Der Zugang zur nahegelegenen Schiffsanlegestelle der BVG-Fähre (Linie F10) wird künftig über eine neu angelegte Hafentreppe sowie einen barrierearmen Serpentinenweg erfolgen. / © Foto: Wikimedia Commons, Fridolin freudenfett (Peter Kuley), CC BY-SA 3.0
Quellen: Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf, hutterreimann Landschaftsarchitektur GmbH, Wettbewerbe-aktuell, Tagesspiegel, Steglitz-Zehlendorf Zeitung