In der Grunewaldstraße in Berlin-Schöneberg entstehen derzeit neue, geschützte Radfahrstreifen, Lieferzonen und barrierefreie Querungen. Bis Herbst 2025 soll die Umgestaltung abgeschlossen sein. Erste Fortschritte sind bereits sichtbar.

Auf der Grunewaldstraße markieren derzeit orangefarbene Trennelemente die künftigen Radfahrstreifen und trennen diese sichtbar vom Autoverkehr. Die vollständige Fertigstellung der Umgestaltung ist für Herbst 2025 geplant. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

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Seit Oktober 2024 läuft der Umbau der Grunewaldstraße, einer Hauptverkehrsachse zwischen Wilmersdorf, dem Bayerischen Viertel und dem Akazienkiez. Auf beiden Seiten entstehen geschützte Radfahrstreifen mit Protektionselementen wie Leitboys und flexiblen Pfosten. Die roten Markierungen in Kreuzungsbereichen und Einfahrten sollen die Sichtbarkeit für alle Verkehrsteilnehmenden verbessern. Derzeit sind schon orangefarbene Trenner auf der Radfahrbahn aufgestellt um vor dem Autoverkehr zu schützen.

Ziel der Umgestaltung ist, die Verkehrssicherheit für Radfahrende, Zufußgehende und den Wirtschaftsverkehr zu erhöhen. Zudem wird die Asphaltdecke saniert, um Risse, Wellen und Fugen zu beseitigen. Die Arbeiten erfolgen abschnittsweise, um Einschränkungen für Anwohnende und Gewerbetreibende zu minimieren.

Lieferverkehr, E-Scooter und Fahrräder: Neue Stellflächen für einen vielseitigen Straßenraum

Auch für den Lieferverkehr bringt die neue Aufteilung Vorteile: Entlang der 1,6 Kilometer langen Strecke entstehen 17 neue Lieferzonen mit je mindestens 15 Metern Länge. Dadurch sollen Be- und Entladevorgänge sicherer und effizienter ablaufen. Zusätzlich sind Taxi-Stellplätze sowie Sonderparkplätze für Menschen mit Behinderungen vorgesehen.

Für die steigende Zahl an E-Scootern sind vier Stellflächen eingeplant. 24 neue Fahrradbügel ergänzen das Angebot für Radfahrende. Die Grunewaldstraße wird damit zu einem vielseitig nutzbaren Straßenraum für verschiedene Verkehrsarten.

Von Trennelementen bis Querungshilfen: Erste Ergebnisse des Umbaus sind bereits sichtbar

Der Umbau erfolgt in zwei Etappen: Bis Ende 2024 wurde der Abschnitt zwischen Kufsteiner/Bamberger Straße und Martin-Luther-Straße fertiggestellt. Anschließend folgt der östliche Bereich bis zur Kreuzung am U-Bahnhof Kleistpark. Zwischenzeitlich gab es im Winter eine Baupause, seit Frühjahr 2025 gehen die Arbeiten weiter.

Bereits sichtbare Ergebnisse wie die orangefarbenen Trennelemente zeigen, dass die Umsetzung voranschreitet. Auch die Querungsstellen werden umgebaut: Taktile Platten, Akustiksignale und längere Grünphasen sollen die Barrierefreiheit verbessern.

Lob aus Bezirk und Projektleitung: Umbau soll Sicherheit und Teilhabe stärken

Dr. Saskia Ellenbeck, Bezirksstadträtin für Ordnung, Grünflächen und Umwelt, sieht im Umbau der Grunewaldstraße einen wichtigen Schritt für die Verkehrssicherheit. Sie betonte, dass Schülerinnen und Schüler der umliegenden Schulen sowie Pendelnde künftig sicherer unterwegs seien.

Michael Fugel, Geschäftsführer von infraVelo, bezeichnete das Projekt als Gewinn für alle: Radfahrende, Fußgängerinnen und Fußgänger sowie der Wirtschaftsverkehr würden gleichermaßen profitieren. Grundlage der Planung war eine Pilotstudie der IHK Berlin.

Ein Baustein im Radnetz-Ausbau: Projekt ergänzt bestehende Maßnahmen im Bezirk

Das Projekt ist Teil eines umfassenderen Netzausbaus im Berliner Radverkehr. Es ergänzt bestehende Maßnahmen wie die Fahrradstraße Langenscheidtstraße oder die bereits umgestaltete Hauptstraße. Geplant und finanziert wurde das Projekt von der Senatsverwaltung für Mobilität, Klimaschutz und Umwelt sowie über das Bundesprogramm „Stadt und Land“.

Die Umsetzung liegt bei der GB infraVelo GmbH. Auch das Schwesterunternehmen InfraSignal ist beteiligt, etwa bei der Umstellung der Ampelphasen für barrierefreie Querungen. Die Fertigstellung ist für Herbst 2025 vorgesehen.

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Quellen: Infravelo GmbH, Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt

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One Comment

  1. Der Friedenauer 28. Juni 2025 at 08:18 - Reply

    Und wieder mal typisch: sobald man die Stadtteilgrenze von Schöneberg nach Wilmersdorf überschreitet endet der Radweg abrupt in die Fahrspur. Richtig schade, weil der Radweg super ist und nach rund 400 m eine der höchstfrequentierten Fahrradstraßen kreuzt…

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