Der Umbau der nordöstlichen Vorplätze am Bahnhof Ostkreuz geht in die nächste Phase. Seit dem 17. März wird der provisorische Fußgängerschutzgang zurückgebaut. Damit beginnt die Neugestaltung eines zentralen Zugangs für den Victoriakiez. Bis 2026 soll ein neuer, barrierefreier Vorplatz entstehen.

Um Beeinträchtigungen möglichst gering zu halten, erfolgen die Arbeiten in mehreren Phasen und in enger Abstimmung mit allen Beteiligten, darunter die Deutsche Bahn und die Berliner Wasserbetriebe. Teilbereiche werden nach Fertigstellung direkt geöffnet, beginnend mit dem 2.500 Quadratmeter großen Bereich unter der Ringbahnhalle. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

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Der Bahnhof Ostkreuz in Berlin wird weiterentwickelt – derzeit entsteht ein neuer, barrierefreier Vorplatz auf der Nordostseite. Die bisher unzugängliche Fläche soll bis 2026 für Fußgängerinnen und Fußgänger aus dem Victoriakiez geöffnet werden; bereits seit Herbst 2024 laufen die Arbeiten. Der Ausbau betrifft unter anderem die Fläche unter der Ringbahnhalle sowie Bereiche entlang der Kynastbrücke. Ziel ist es, den Bahnhof erstmals dauerhaft und barrierefrei an den Victoriakiez anzubinden.

Die bislang brachliegende Fläche wird neu gestaltet, ausgestattet mit Sitzgelegenheiten, Bäumen und Beleuchtung. Damit entsteht ein Bereich mit Aufenthaltsqualität, der zugleich für mehr Sicherheit sorgt. Die verantwortliche Projektgesellschaft Grün Berlin betont, man versuche die Einschränkungen für Passanten und Anwohnende so gering wie möglich zu halten. Dennoch ließen sich baubedingte Beeinträchtigungen im innerstädtischen Raum nie ganz ausschließen.

Angepasste Baulogistik und frühzeitiger Rückbau des provisorischen Fußwegs am Ostkreuz

Im Zuge der laufenden Arbeiten wurden unvorhergesehene Leitungen und alte Fundamente entdeckt. Um den Zeitplan zu halten, muss die Baulogistik angepasst werden. Das betrifft auch den Fußgängerschutzgang, der im Juli 2021 eingerichtet wurde. Dieser wird nun bereits seit 17. März 2025 zurückgebaut. Bis zur Fertigstellung des neuen Vorplatzes im Frühjahr 2026 verläuft der Weg zwischen dem Wohngebiet an der Schreiberhauer Straße und dem Bahnhof Ostkreuz wieder über die Marktstraße und Neue Bahnhofstraße. Die barrierefreie und sichere Erreichbarkeit des Bahnhofs habe laut Grün Berlin dennoch oberste Priorität.

Derzeit treibt Grün Berlin den Rückbau der Flächen unter den Brückenbauwerken voran, um Platz für die neue Gestaltung der nordöstlichen Vorplätze in Richtung Victoriakiez zu schaffen. Obwohl Abbrucharbeiten laufen, bleibt der Aufzug zur Ringbahnhalle weiterhin nutzbar, auch für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste. Währenddessen setzen die Berliner Wasserbetriebe ihre Kanalbauarbeiten in Richtung Marktstraße fort. Gleichzeitig entsteht eine Sockelmauer mit Zaun, die künftig den neuen Vorplatz von der Jugendherberge und dem Grundstück Marktstraße 13 abgrenzen wird.

Koordiniertes Bauvorhaben: Vorplatzgestaltung als Teil eines städtebaulichen Gesamtkonzepts

Die Neugestaltung des nordöstlichen Vorplatzes ist Teil eines größeren Vorhabens: der vollständigen Umgestaltung aller Vorplätze rund um das Ostkreuz. Bereits im Sommer 2024 wurden die südlichen Freiflächen an der Rummelsburger Bucht fertiggestellt. Dort entstanden neue Aufenthaltsbereiche mit Natursteinpflaster, Sitzmöglichkeiten und Baumpflanzungen.

Auch die übrigen nördlichen Bereiche werden schrittweise umgebaut. Den Anfang macht die Fläche unter der Ringbahnhalle. Weitere Abschnitte folgen, sobald parallele Infrastrukturprojekte abgeschlossen sind – etwa die geplante Straßenbahnstrecke oder Arbeiten am Regenwassersystem. So soll langfristig ein gut vernetzter, einladender Bahnhofsvorplatz entstehen.

Vom Provisorium zum Verkehrsknoten: Die stufenweise Transformation des Ostkreuzes

Der Bahnhof Ostkreuz existiert bereits seit 1882 – und war seither regelmäßig von Umbauten geprägt. Über Jahrzehnte hinweg galt das Ostkreuz als beengter, veralteter Ort mit provisorischem Charakter. Trotz vielfacher Diskussionen dauerte es bis 2006, ehe ein grundlegender Umbau begann. Unter laufendem Betrieb wurden Bahnsteige, Brücken und Zugänge neu errichtet, während das historische Erscheinungsbild weitgehend verschwand.

Mit rund 253.000 Fahrgästen pro Werktag zählt der Bahnhof heute zu den meistfrequentierten in Deutschland. Die fortlaufende Umgestaltung der Vorplätze ist ein weiterer Schritt, um das Umfeld an die Anforderungen eines modernen Verkehrsknotens anzupassen – funktional, barrierefrei und städtebaulich aufgewertet.

Mit der Umgestaltung der Vorplätze am Bahnhof Ostkreuz nimmt die Entwicklung eines der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Berlins Gestalt an. Geplant sind barrierefreie Freiflächen, die die Mobilität verbessern und das Umfeld aufwerten sollen. / © Visualisierung: Grün Berlin GmbH

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Quellen: Grün Berlin, Architektur Urbanistik Berlin, Deutsche Bahn

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5 Kommentare

  1. Arne 30. Mai 2025 at 17:20 - Reply

    Und was ist mit der Straßenbahn, deren Gleise dort verlegt werden sollen?

  2. Franz 30. Mai 2025 at 17:47 - Reply

    Werden dann jetzt auch die Scienen für die Tram verlegt? Das wäre doch wahrscheinlich kostengünstiger als in ein paar Jahren das Gelände wieder aufzureißen.

  3. Baumbart 31. Mai 2025 at 00:37 - Reply

    Die Frage nach der Tram stellt sich hier absolut. Es wäre absolut irrsinnig, hier nicht bereits schon Gleise und sonstige Vorleistungen zu realisieren. Das Projekt dauert so schon viel zu lange. Ja, wegen ein paar Zugezogenen Neu-Anwohnern vom Dorf …

    In dieser Stadt kannst du wirklich keinerlei Infrastruktur mehr entsprechend realisieren. Schlimm.

  4. Bernd 31. Mai 2025 at 10:23 - Reply

    Da wird der Grundstein für weitere Verzögerungen beim Straßenbahnausbau gelegt. Die nächsten Fake-Nimbys können dann ihre schönen Plätze verteidigen.

  5. a.tirpitz 2. Juni 2025 at 17:06 - Reply

    Beeilt euch, die Sprayer warten schon! Die möchten die großen Plätze nach dem Vorbild der kleinen Plätze gern umgestalten und können es schon nicht mehr erwartem

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