In Spandau entsteht ein Umspannwerk, das Stromversorgung und Umweltschutz intelligent vereinen soll. Mit Regenwassernutzung und einer Solaranlage bringt Stromnetz Berlin Technik und Natur in Einklang.

© Foto Titelbild: Stromnetz Berlin, Pedro Becerra
Text: Stephanie Engler

 

In Spandau wurde am 23. Oktober 2024 der erste Spatenstich für den Ersatzneubau des Umspannwerks Amalienhof an der Schmidt-Knobelsdorf-Straße gesetzt. Der Neubau soll die Stromversorgung des Bezirks langfristig sichern und modernisieren. Betreiber und Investor Stromnetz Berlin plant die Inbetriebnahme des neuen Umspannwerks für 2031, während das bestehende Werk aus den 1970er Jahren nach Abschluss der Bauarbeiten abgerissen werden soll.

Neben der höheren Kapazität zur Stromversorgung zeigt sich das Unternehmen besonders bemüht, die Natur im Umfeld des neuen Gebäudes zu schützen: So soll etwa das Regenwasser vom Dach des Umspannwerks künftig das benachbarte Biotop „Orchideenwiese“ bewässern und damit die dortige Flora und Fauna unterstützen.

Technischer Kraftakt: Neubau des Umspannwerks Amalienhof stellt hohe Anforderungen

Der Neubau des Umspannwerks Amalienhof ist dabei ein technisch anspruchsvolles Projekt: Das neue Gebäude wird lediglich 80 Zentimeter neben dem Altwerk errichtet und bleibt während des laufenden Betriebs kompakter und effizienter als sein Vorgänger.

In den kommenden Jahren werden mehrere Umspannwerke Berlins modernisiert, um den steigenden Strombedarf der Hauptstadt zu decken. Für das Projekt investiert Stromnetz Berlin rund 40 Millionen Euro und plant, nach dem Abschluss des Rohbaus bis Herbst 2026 schrittweise die elektrischen Anlagen zu installieren, sodass das alte Werk bis 2032 vollständig zurückgebaut werden kann.

Stromversorgung: Umspannwerk in Spandau verbindet Technik und Naturschutz

Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem nachhaltigen Konzept des neuen Umspannwerks: Neben der geplanten Wasserableitung auf das Biotop soll eine Dachbegrünung und eine Solaranlage installiert werden. Dr. Severin Fischer, Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, betonte beim Spatenstich die Vorreiterrolle des Projekts in der Kombination von Naturschutz und Netzausbau. Auch Spandaus kommissarische Bezirksstadträtin Tanja Franzke äußerte sich positiv und bezeichnete den Neubau als wertvollen Beitrag zur Stromversorgung und zum Umweltschutz in Spandau.

Für Stromnetz Berlin bedeutet das Projekt nicht nur einen technischen Fortschritt, sondern auch eine Verpflichtung gegenüber der Stadt. Geschäftsführer Dr. Erik Landeck erläuterte die Rolle des landeseigenen Unternehmens, das nicht nur für einen sicheren Netzbetrieb sorgen, sondern auch einen Beitrag zu einer lebenswerten Stadt leisten wolle. Gerade im urbanen Raum sei Wasser ein wertvolles Gut, dessen Nutzen für die Bewässerung der Orchideenwiese als Unterstützung des Biotops besonders am Herzen liege.

Transparente Kommunikation: Bürgerdialog begleitet nachhaltigen Ersatzneubau

Stromnetz Berlin setzt auch auf den Dialog mit der Bevölkerung und informierte Anwohner und Anwohnerinnen bereits frühzeitig im Rahmen eines Bürgerdialogs über das Projekt. Während der gesamten Bauphase sind regelmäßige Informationsveranstaltungen geplant, um Anlieger über den Fortschritt auf dem Laufenden zu halten.

Nach Fertigstellung wird das neue Umspannwerk in Spandau Zehntausende Haushalte in der Umgebung mit Strom versorgen und gleichzeitig das benachbarte Biotop erhalten. Der Ersatzneubau des Umspannwerks Amalienhof soll damit nicht nur der Energieversorgung dienen, sondern auch ein Zeichen für nachhaltige Industriearchitektur setzen, die Naturschutz und Funktionalität miteinander verbindet.

 

Quellen: Stromnetz Berlin, Berliner Woche