Zerstörte Straßen, ausgebrannte Wahrzeichen, ein verlorenes Zentrum: Berlin im Mai 1945 ist ein Mahnmal des Untergangs. Dramatische Luftbilder lassen das Ende einer Ära greifbar nah erscheinen. Ein eindrucksvolles Videoüberflug-Dokument zeigt das verstörende Gesicht Berlins unmittelbar nach Kriegsende.

Zerstörte Straßen, ausgebrannte Wahrzeichen, ein verlorenes Zentrum: Berlin im Mai 1945 war ein Mahnmal des Untergangs. / © Foto: IMAGO

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Im Mai 1945 glich Berlin einer verwüsteten Kraterlandschaft. Der monatelange Bombenkrieg und die finalen Kämpfe um die Reichshauptstadt hatten das Stadtbild in weiten Teilen ausgelöscht. Die Luftaufnahmen, die kurz nach Kriegsende entstanden, zeigen eindrucksvoll das gewaltige Ausmaß der Zerstörung. Besonders im historischen Zentrum, rund um den Boulevard Unter den Linden, türmten sich die Trümmer.

Mai 1945: Zerstörte Wahrzeichen im Zentrum Berlins

Die Staatsoper, das Alte Museum und die Berliner Domkuppel waren schwer beschädigt oder ausgebrannt. Auch das Stadtschloss war nur noch eine ausgebrannte Ruine. Der Alexanderplatz, einst lebendiges Verkehrszentrum, war kaum wiederzuerkennen. Von der berühmten Kaufhausarchitektur blieb nur ein skelettierter Rest.

Auch der Westen Berlins hatte unter den alliierten Bombardements massiv gelitten. Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche etwa war weitgehend zerstört, ihre Turmruine wurde später zum Mahnmal umgedeutet. Der Bahnhof Zoo lag in Trümmern, ebenso wie große Teile der Kurfürstenstraße und des Tiergartens. Der einst prächtige Tiergarten selbst war kahlgeschlagen – sein Holz war in den letzten Kriegsmonaten als Heizmaterial genutzt worden.

Berlin nach den Bombardierungen: Zerstörte Infrastruktur und verlassene Verkehrsadern

Straßen waren durch Bombenkrater unterbrochen, Brücken eingestürzt oder unpassierbar. Straßenbahnschienen und U-Bahn-Zugänge lagen brach, viele Tunnel waren geflutet worden. Die städtische Infrastruktur war nahezu vollständig zusammengebrochen. Wasser, Strom und Gasversorgung funktionierten nur noch eingeschränkt, oft gar nicht mehr.

Der Reichstag, Ort der letzten Kämpfe und Symbol nationaler Identität, war nicht mehr als eine ausgebrannte Ruine. Auch die Siegessäule, von Einschlägen gezeichnet, wirkte inmitten des verwüsteten Tiergartens deplatziert. Am Potsdamer Platz, einst verkehrsreichster Knotenpunkt Europas, standen nur noch Reste der ursprünglichen Bebauung. Das ehemalige Haus Vaterland, einst Vergnügungspalast, war bis auf die Grundmauern zerstört.

Der Verlust urbaner Identität: Die einstige Reichshauptstadt nach sieben Jahren Krieg

Die städtebauliche Struktur Berlins war durch die flächendeckende Zerstörung in weiten Teilen entkernt worden. Historische Straßenzüge waren nicht mehr nachvollziehbar, ganze Viertel ausgelöscht. Besonders der Bezirk Mitte hatte seine urbane Dichte und Vielfalt eingebüßt. Was blieb, war eine fragile Ruinenlandschaft mit offenen Wunden an jeder Ecke.

Das Video, das die Überflüge über das zerstörte Berlin dokumentiert, macht die Unvorstellbarkeit der Ereignisse sichtbar. Es zeigt nicht nur materielle Schäden, sondern auch den Zusammenbruch einer Metropole. Berlin im Mai 1945 war eine Stadt ohne Zentrum, ohne Funktion, ohne klare Zukunft. Die Bilder des Überflugs sind Mahnung und historisches Dokument zugleich.

 

Hier könnt Ihr das Video des zerstörten Berlin sehen:

 

Der Reichstag, einst Symbol der deutschen Reichseinheit, war im Mai 1945 nur noch eine ausgebrannte Ruine – von Granateinschlägen durchlöchert, von Flammen geschwärzt und ein Sinnbild für den Untergang des NS-Regimes. / © Foto: IMAGO

Wie sieht eine Metropole aus, wenn ihr jede Struktur genommen wurde? Ein eindrucksvolles Videoüberflug-Dokument zeigt das verstörende Gesicht Berlins unmittelbar nach Kriegsende. / © Foto: IMAGO

Quellen: IMAGO, Zentrum für politische Bildung, YouTube, Der Spiegel, Berliner Morgenpost

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