Im Langhanskiez in Berlin-Weißensee soll der Straßenraum neu gedacht werden. Der Bezirk Pankow legt ein Konzept vor, das Fuß- und Radverkehr stärken und die Aufenthaltsqualität erhöhen will. Auch neue Grünflächen sind geplant.

Im Pankower Ortsteil Weißensee, einem der gefragtesten innerstädtischen Wohnlagen Berlins, entsteht an der Langhansstraße derzeit ein neues Wohnprojekt mit 17 Eigentumswohnungen. Nun soll der Langhanskiez auch im Straßen- und Verkehrsraum umgestaltet werden. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
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Der Langhanskiez in Berlin-Weißensee soll in den kommenden Jahren umfassend umgestaltet werden. Ziel ist es, den Straßenraum stärker an den Bedürfnissen von Fußgängern und Radfahrern auszurichten. Ein entsprechender Entwurf wurde nun im Bezirk Pankow vorgestellt.
Im Mittelpunkt der Pläne steht der Umbau der Heinersdorfer Straße zu einer Fahrrad- und Klimastraße. Dafür sollen zahlreiche Autoparkplätze entfallen. Zudem sollen Fußgänger, Radfahrende und Stadtgrün mehr Raum erhalten. Nach jahrelanger Nachverdichtung will der Bezirk damit gegensätzliche Entwicklungen ausgleichen.
Kaum Grün, viele Autos: Bestandsaufnahme in Weißensee zeigt Handlungsbedarf
Laut Stadtplanerinnen und Stadtplanern ist der Handlungsdruck groß. Nur 26 Prozent der rund 17.100 Anwohnenden besitzen ein eigenes Auto, trotzdem prägen fahrende und parkende Fahrzeuge das Bild. Zudem gibt es rund 3.000 öffentliche Stellplätze im Viertel. Dagegen fehlen Grün- und Spielflächen nahezu vollständig, wie auch der Tagesspiegel berichtet.
Um die Situation zu verbessern, schlägt das Konzept eine Reihe verkehrslenkender Maßnahmen vor. So sollen Abschnitte mehrerer Straßen in Einbahnstraßen umgewandelt und Teile der Streustraße ganz für den Autoverkehr gesperrt werden – insbesondere vor Kitas und Schulen. In der Pistoriusstraße soll die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h gesenkt werden.
Bäume, Sitzbänke und Zebrastreifen: Straßenräume im Langhanskiez sollen neu geordnet werden
Ein zentrales Element des Konzepts ist der Umbau bisheriger Parkstreifen in sogenannte „Multifunktionsstreifen“. Diese sollen neben einzelnen verbleibenden Stellplätzen Platz für Bäume, Sitzbänke und Fahrradbügel bieten. Die Heinersdorfer Straße soll dabei als Modell dienen. Auch in der Gustav-Adolf- und Pistoriusstraße sind neue Baumstandorte vorgesehen.
Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit sind unter anderem neue Zebrastreifen, Mittelinseln und geschützte Radstreifen geplant. In der Roelckestraße und Gustav-Adolf-Straße sollen Parkplätze dafür weichen. Über das gesamte Viertel verteilt sind zusätzliche Sitzmöglichkeiten vorgesehen, die auch als nachbarschaftliche Treffpunkte dienen könnten.
Ab Mai können Anwohnende mitreden: Beteiligung zur Umgestaltung geplant
Der Entwurf soll zunächst in mehreren Ausschüssen der Bezirksverordnetenversammlung beraten werden. Auch die Berliner Feuerwehr, die BVG und die Straßenverkehrsbehörde in Pankow sollen Stellung nehmen. Eine Öffentlichkeitsbeteiligung für Anwohnende ist ab Mai geplant.
Parallel zur geplanten Umgestaltung des Straßenraums entsteht an der Langhansstraße derzeit ein Neubau mit 17 Eigentumswohnungen. Im Pankower Ortsteil Weißensee ist Wohnraum derzeit besonders gefragt – vor allem in den beliebten Lagen rund um den Antonplatz, die Rennbahnstraße, das Komponistenviertel und den Jüdischen Friedhof.
Quellen: Tagesspiegel, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen
[…] den Fuß- und Radverkehr zu stärken sowie die Aufenthaltsqualität erheblich zu verbessern. entwicklungsstadt.de berichtet, dass neben der Umgestaltung auch neue Grünflächen geschaffen werden […]
Um meine Aufenthaltsqualität in der Langhansstrasse und in Weissensee zu verbessern, würde es mir zunächst schon genügen, wenn der Bezirk damit aufhören würde, jedes auch noch so kleine Bauloch an „Investoren“ von ausserhalb zu verhökern. Gefühlt sind wir Berliner nämlich in Berlin bereits eine aussterbende Minderheit.