Die geplante Verlängerung der U-Bahnlinie U7 von Rudow bis zum Flughafen BER hat eine wichtige Hürde genommen. Eine aktuelle Kosten-Nutzen-Untersuchung bescheinigt dem Projekt wirtschaftliche Vorteilhaftigkeit – eine zentrale Voraussetzung für die Beantragung von Bundesmitteln.

Die U7, die ihren Ursprung an der Station „Rathaus Spandau“ hat, ist schon heute die längste U-Bahn-Strecke der Hauptstadt. Gemäß den bisherigen Plänen der BVG würden nach der südlichen Endhaltestelle Rudow eine oder zwei neue Stationen in Berlin hinzukommen. / © Foto: depositphotos.com
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Eine zentrale Voraussetzung für die geplante Verlängerung der Berliner U-Bahnlinie 7 zum Flughafen BER ist erfüllt: Eine aktuelle Kosten-Nutzen-Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass das Projekt volkswirtschaftlich vorteilhaft wäre. Damit wäre es grundsätzlich förderfähig durch das Bundesprogramm nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG).
Durchgeführt wurde die Untersuchung von der Intraplan Consult GmbH im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt. Auch Brandenburgs Infrastrukturministerium, der Landkreis Dahme-Spreewald, die Flughafengesellschaft FBB sowie die Gemeinde Schönefeld beteiligten sich. Die Nutzen-Summen übersteigen die Investitionskosten deutlich – ein notwendiger Schwellenwert wurde damit überschritten.
U7-Verlängerung zum BER: Sieben neue Bahnhofstationen für Wohn- und Gewerbestandorte geplant
Die Verlängerung der U7 würde die heutige Endhaltestelle Rudow um bis zu sieben neue Stationen erweitern. Als neue Endhaltestelle würde dann der Flughafen BER gelten. Neben einer besseren Anbindung des Flughafens BER soll auch der Bahnhof Schönefeld als Umsteigepunkt erschlossen werden. Weitere Haltepunkte sind entlang geplanter Wohnquartiere und Gewerbeentwicklungen vorgesehen.
Laut Flächennutzungsplan des Landes Berlin besteht bereits eine langfristige Perspektive für die Streckenführung auf Berliner Gebiet. In Brandenburg sieht die Gemeinde Schönefeld im Ausbau eine notwendige Antwort auf das Verkehrswachstum in der Flughafenregion. Zudem sind in Schönefeld fast ebenso viele Einpendlerinnen und Einpendler zu ihren Arbeitsplätzen wie Einwohnerinnen und Einwohner.
Verlängerung der U7-Strecke als Antwort auf das hohe Verkehrsaufkommen in Schönefeld
Der Bürgermeister von Schönefeld, Christian Hentschel, erklärte bereits 2023, dass das ÖPNV-Angebot an seine Grenzen stoße. Ein U-Bahn-Anschluss sei deshalb dringend nötig, um ein drohendes Verkehrschaos durch zunehmenden Autoverkehr zu vermeiden.
Die Verlängerung soll helfen, den Anteil des umweltfreundlichen Verkehrs zu erhöhen. Die Maßnahme wird deshalb auch von beiden Landesregierungen politisch priorisiert. Schon unter der Vorgängerregierung wurde das Projekt gegenüber dem ebenfalls geplanten Ausbau der U7 in Richtung Heerstraße höher gewichtet.
Finanzierung durch Bundesmittel weiterhin offen — Kosten etwa bei 890 Millionen Euro
Mit der positiven Wirtschaftlichkeitsuntersuchung rückt eine Finanzierung durch den Bund in greifbare Nähe. Um Zuschüsse aus dem GVFG-Programm zu erhalten, ist ein Nutzen-Kosten-Indikator von größer als 1 erforderlich – dieser wurde nun erreicht. Der nächste Schritt ist ein konkreter Förderantrag. Dafür müssen sich die beteiligten Länder, Kommunen und Institutionen auf eine gemeinsame Finanzierungsstrategie verständigen.
Die Gesamtkosten für die U7-Verlängerung wurden zuletzt auf bis zu 890 Millionen Euro geschätzt. Eine Umsetzung des Projekts könnte nach jetzigem Stand bis zum Jahr 2035 erfolgen. Ob das Vorhaben tatsächlich realisiert wird, hängt nun auch von politischen Entscheidungen auf Bundesebene ab.
Quellen: Gemeinde Schönefeld, Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, BVG, rbb, Berliner Zeitung
Ich bin hoffnungsvoll gestimmt