Auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel beginnt eine neue Phase der Entwicklung: Die Tegel Projekt GmbH hat die Vermarktung der ersten Fläche innerhalb der Urban Tech Republic gestartet. Das Grundstück im Gewerbeband West soll technologie- und forschungsorientierten Unternehmen vorbehalten bleiben und markiert den nächsten Schritt auf dem Weg vom Flughafenareal zum Innovationsstandort.

Das Gelände des ehemaligen Flughafens Berlin-Tegel wandelt sich zu einem Forschungs- und Industriepark für urbane Technologien. Das denkmalgeschützte Hauptgebäude wird von gmp Architekten zu einem zentralen Forum umgestaltet, das künftig Start-ups und Forschungseinrichtungen Raum bietet. / © Visualisierung: gmp Architekten / Tegel Projekt GmbH
© Visualisierungen: gmp Architekten / Tegel Projekt GmbH
Auf dem ehemaligen Flughafengelände in Tegel hat eine neue Etappe der städtebaulichen Transformation begonnen. Die Tegel Projekt GmbH startet die Vermarktung der ersten Fläche innerhalb der Urban Tech Republic, dem entstehenden Forschungs- und Industriestandort für urbane Technologien. Damit beginnt eine Phase, in der aus Konzepten konkrete Ansiedlungen werden sollen.
Die erste zu vergebende Parzelle mit der Bezeichnung GE West 1 liegt im sogenannten Gewerbeband West. Sie umfasst rund 6.900 Quadratmeter, ist vollständig erschlossen und wird im Erbbaurecht für 60 Jahre angeboten. Die Fläche befindet sich zwischen den ehemaligen Werkstätten und der alten Frachthalle, einem Bereich, in dem sich bereits rund 40 technologieorientierte Unternehmen angesiedelt haben.
Forschung und Innovation in Tegel: Urban Tech Republic setzt auf Synergien mit der BHT
Nach Angaben von Frank Wolters, dem kaufmännischen Geschäftsführer der Tegel Projekt GmbH, soll die Urban Tech Republic zu einem lebendigen Zukunftsort für Technologien werden, die das Leben in Städten nachhaltig prägen. Gesucht seien Unternehmen, die Forschung, Entwicklung und Produktion im Sinne einer ressourcenschonenden Stadt von morgen denken. Mit dem Start der Grundstücksvermarktung beginne eine Phase, in der sich der Standort schrittweise mit Leben füllen könne.
Das Grundstück liegt gegenüber dem künftigen Campus der Berliner Hochschule für Technik (BHT), der im ehemaligen Terminal A entstehen soll. Obwohl sich die Fertigstellung dieses Hochschulcampus aktuell bis 2035 verzögert, bleibt die räumliche Nähe ein entscheidender Faktor: Die Tegel Projekt GmbH will laut eigenen Angaben, gezielt Synergien zwischen Forschung, Start-ups und Industrie fördern.
Flexible Bebauung in der Urban Tech Republic: Platz für Forschung, Produktion und neue Technologien
Der Bebauungsplan 12-50a ermöglicht eine flexible Bebauung mit einer maximalen Gebäudehöhe von 30 Metern. Damit sollen sowohl Büro- und Laborgebäude als auch Produktionsstätten Platz finden. Ziel ist, Unternehmen aus den Bereichen Energie, Mobilität, Wasser, Recycling, neue Materialien und Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) anzuziehen. Diese Schwerpunkte bilden das Fundament der Urban Tech Republic und sollen Kooperationen zwischen Industrie, Wissenschaft und Start-ups erleichtern.
Interessierte Unternehmen können zusätzlich auf die bereits vorhandenen Experimentierflächen des Standorts zugreifen, um neue Technologien direkt vor Ort zu erproben. Das Angebot richtet sich gezielt an Akteure, die an nachhaltigen urbanen Lösungen arbeiten und sich langfristig am Standort engagieren wollen.
Berlin TXL im Wandel: Urban Tech Republic und Schumacher Quartier prägen die Zukunft des Areals
Mit der Vermarktung der ersten Fläche beginnt für das 500 Hektar große Areal von Berlin TXL eine entscheidende Entwicklungsphase. In den kommenden Jahren sollen bis zu 1.000 Unternehmen mit rund 20.000 Arbeitsplätzen in der Urban Tech Republic entstehen. Der Standort wird durch Forschungseinrichtungen, Testfelder und eine moderne Infrastruktur ergänzt. Direkt angrenzend wächst mit dem Schumacher Quartier eines der größten klimaneutralen Wohnquartiere Europas.
Beide Projekte – Urban Tech Republic und Schumacher Quartier – gelten als zentrale Säulen der Berliner Stadtentwicklung der kommenden Jahrzehnte. Während sich der Umbau des künftigen Hochschulcampus weiter verzögert, nimmt die wirtschaftliche Entwicklung auf dem Gelände nun konkrete Formen an. Mit dem Start der Grundstücksvermarktung gewinnt die Transformation des ehemaligen Flughafens Tegel erstmals sichtbare Dynamik.
Quellen: Berlin TXL, Tegel Projekt GmbH, Berliner Bodenfonds GmbH, Berliner Immobilienmanagement GmbH, Gerkan, Marg and Partner (gmp), Henn GmbH, Berliner Morgenpost, Tagesspiegel kleyer.koblitz.letzel.freivogel, KUULA, Berliner Feuerwehr
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3 Kommentare
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Dieses denkmalgeschützte Hauptgebäude immer noch eines der futuristischsten und coolsten, besonders dabei der Außenbereich mit den großen Stufen nach unten zu einer klaren Wasserfläche, warum gibt es sowas nicht öfter?
Damals war man architektonisch weitaus mutiger, heutzutage vom selben Büro doch sehr dröge Architektur, von der mangelnden Funktionalität mal abgesehen.
In Asien sieht man da schon aufregenderes.
Die geplante Investition in die „Urban Tech Republic“ wackelt https://www.tagesspiegel.de/wissen/das-aus-fur-die-urban-tech-republic-ware-ein-kapitaler-fehler-warum-tegel-uber-berlins-zukunft-entscheidet-14500247.html