In Berlin-Wedding entstehen auf dem Gelände des Paul Gerhardt Stifts 116 neue Wohnungen, davon 100 mit sozialer Mietpreisbindung. Ein städtebaulicher Vertrag zwischen dem Bezirksamt Mitte und der Stiftung regelt das Vorhaben, das auch ökologischen Standards verpflichtet ist.

Das Paul Gerhardt Stift wurde 1876 als Diakonissenmutterhaus gegründet und ist heute eine gemeinnützige Stiftung mit vielfältigem sozialen Engagement. Auf dem Gelände in Berlin-Wedding betreibt die Stiftung unter anderem ein Stadtteilzentrum, eine Kita, ein Seniorenzentrum sowie eine Unterkunft für besonders schutzbedürftige Geflüchtete. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT

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Das Bezirksamt Mitte und das Paul Gerhardt Stift haben einen städtebaulichen Vertrag für ein Neubauprojekt an der Barfusstraße 6 geschlossen. Geplant ist der Bau von 116 Wohneinheiten, davon 100 mit sozialer Bindung. Zusätzlich sind drei Gewerbeeinheiten sowie eine Tiefgarage vorgesehen. Der Vertrag wurde unterzeichnet von Ephraim Gothe, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Facility Management, und Dr. Hans-Gerd Conrad, kaufmännischer Vorstand des Stifts.

Das Projekt soll insbesondere Haushalte mit niedrigem oder mittlerem Einkommen entlasten. Die Stiftung sieht darin einen Beitrag zur gesamtgesellschaftlichen Verantwortung. Auch das Bezirksamt lobt das Engagement des Stifts, auf eigenem Grundstück zur Linderung der Wohnungsnot beizutragen.

Wohnraum schaffen, der gebraucht wird: Baubeginn ab 2025, Fertigstellung bis 2028 geplant

Die Umsetzung erfolgt nach Abriss des ehemaligen „Krüppelheims“, der binnen sechs Monaten abgeschlossen sein soll. Der Einzug der ersten Mieterinnen und Mieter ist für 2028 vorgesehen. Für Dr. Hans-Gerd Conrad steht fest: Das Projekt müsse zügig und zielgerichtet realisiert werden, um dringend benötigten Wohnraum bereitzustellen.

Das Projekt reiht sich in eine Vielzahl von Neubauvorhaben im Bezirk Mitte ein, bei denen städtebauliche Verträge als Grundlage für Planungssicherheit und sozialen Ausgleich dienen.

Ziel: Unbefristete Mietverhältnisse und sozial gerechte Vergabe der Wohnungen

Alle Mietverträge sollen unbefristet abgeschlossen werden, eine Vermittlungsprovision fällt nicht an. Die Vergabe erfolgt transparent und richtet sich an Menschen mit geringem oder mittlerem Einkommen.

Der soziale Anspruch des Projekts wird durch eine Mietpreis- und Belegungsbindung abgesichert. Damit soll langfristig bezahlbarer Wohnraum im innerstädtischen Bereich gesichert werden.

Verantwortung für Umwelt und Nachbarschaft: Neubau ergänzt bestehende soziale Einrichtungen

Das Paul Gerhardt Stift betont zudem die ökologische Verantwortung. Der Neubau soll nach modernen Energiestandards errichtet werden. Ziel ist es, den CO₂-Ausstoß zu reduzieren und den Energiebedarf zu senken.

Das Stift, das seit fast 150 Jahren in Berlin sozial-diakonisch tätig ist, betreibt bereits eine Kita, ein Seniorenzentrum, ein Stadtteilzentrum sowie eine Flüchtlingsunterkunft auf dem Gelände. Das neue Wohnprojekt ergänzt diese Strukturen um dringend benötigten Wohnraum.

Quellen: Bezirksamt Mitte, Paul Gerhardt Stift