Der geplante Ersatzneubau des Kinder- und Jugendzentrums MAXIM in Berlin-Pankow verzögert sich erneut. Trotz bereits begonnener Bauvorbereitungen stand das Projekt zwischenzeitlich auf der Kippe. Nun gibt es neue Hoffnung – doch der Weg dorthin war geprägt von politischen Auseinandersetzungen.

Nach ersten bauvorbereitenden Maßnahmen kam das Neubauprojekt in Pankow wegen ungeklärter Finanzierung zum Stillstand. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT
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Bereits seit den 1980er-Jahren gibt es Pläne, das Kinder- und Jugendkulturzentrum MAXIM in Pankow durch einen Neubau zu ersetzen. Im Jahr 2027 wird das Gebäude 100 Jahre alt – Kritiker sehen darin das Ende seiner Lebensdauer. Angesichts des hohen Sanierungsbedarfs sei eine weitere Nutzung kaum noch vertretbar. Um den Fortbestand des Zentrums langfristig zu sichern, müsste ein Ersatzneubau daher spätestens in den kommenden zwei Jahren realisiert werden.
Der Zeitplan ist jedoch knapp: Nach Jahrzehnten der Verzögerung kam erst 2022 neue Bewegung in das Vorhaben, als das Projekt in das Investitionsprogramm des Landes aufgenommen wurde. Im Jahr 2024 begannen dann erste bauvorbereitende Maßnahmen am Standort des Bestandsgebäudes in Weißensee. Doch mit der Haushaltssperre im September 2024 rückte der Neubau erneut in den Hintergrund. Grund war ein Haushaltsdefizit in Höhe von rund 13,8 Millionen Euro, das der Bezirk Pankow in diesem Jahr durch Einsparungen ausgleichen muss.
Haushaltssperre stoppt Fortschritt — politische Debatte um Neubau in Pankow eskaliert
Laut Bezirksamt galten die vorbereitenden Arbeiten am MAXIM nicht als offizieller Baubeginn. Damit unterlag das Projekt den Einschränkungen der Haushaltssperre. Eine Ausnahmegenehmigung war erforderlich, um es weiterzuführen. Diese wurde inzwischen erteilt – allerdings änderte sich am Bauverlauf zunächst nichts.
In einer Sondersitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) im Oktober 2024 stellte das Bezirksamt eine umstrittene Lösung vor: Der Neubau sollte zwar formal nicht gestrichen, aber aufgeschoben werden. Die dadurch freigewordenen Mittel sollten Kürzungen im Sozialbereich abfedern. Die Zählgemeinschaft aus Grünen, CDU und FDP brachte entsprechende Änderungsanträge ein.
Kritik der Opposition an der Prioritätensetzung des Bezirksamtes Pankow
Mit den Stimmen der Zählgemeinschaft beschloss die BVV schließlich, 215.000 Euro an Investitionsmitteln für den Ersatzbau des MAXIM bis 2026 zurückzuhalten. Das Geld soll stattdessen für Aufwendungen in der Pflichtversorgung psychisch kranker und suchtkranker Menschen sowie für Zuschüsse an soziale Einrichtungen eingesetzt werden.
Besonders scharf kritisierte die Linksfraktion diesen Schritt. Deren haushaltspolitische Sprecherin Maria Bigos warnte davor, dass die Verzögerung zur Schließung des MAXIM führen könnte. Das aktuelle Gebäude erreiche in zwei Jahren seine maximale Lebensdauer. Aus ihrer Sicht hätten die Mittel an anderer Stelle eingespart werden können.
Berliner Senat bewilligt neue Finanzierung — trotzdessen weiterhin Unsicherheit
Inzwischen wurde eine Ausnahmegenehmigung erteilt. Zudem hat der Senat auf Antrag des Bezirksamts zugestimmt, den fehlenden Betrag aus Ausgleichsmitteln des Sanierungsgebiets Langhansstraße zu entnehmen. Damit könnte der Neubau doch noch umgesetzt werden.
Diese Entscheidung wirft allerdings neue Fragen auf. Die Mittel waren ursprünglich für andere Vorhaben vorgesehen. Wie und wann mit dem Ersatzneubaus für das MAXIM konkret weitergeht, bleibt trotz der Bewilligung offen.
Quellen: MAXIM Kinder- und Jugendkulturzentrum, Fraktion Die Linke Pankow