Die Mühlenpromenade im Pankower Mühlenkiez steht vor einer umfassenden ökologischen und gestalterischen Erneuerung. In einem freiraumplanerischen Wettbewerb überzeugte der Entwurf von Greenbox Landschaftsarchitekten mit einem Konzept, das Nachhaltigkeit, Aufenthaltsqualität und Klimaanpassung vereinen will.

Der Entwurf von Greenbox Landschaftsarchitekten PartGmbB Schäfer/Pieper/Patzelt/Theidel/Wiegard (Köln) konnte den ersten Preis sichern. Er sieht eine gestufte Raumstruktur mit drei Stadtplätzen vor, die jeweils unterschiedliche Dimensionen und Funktionen aufweisen. / © Visualisierung: Greenbox
© Visualisierung Titelbild: Greenbox
Der freiraumplanerische Wettbewerb zur Neugestaltung der Mühlenpromenade im Pankower Mühlenkiez ist entschieden. Am 19. Juni wählte eine Fachjury den Entwurf des Büros Greenbox Landschaftsarchitekten aus Köln zum Sieger. Das Konzept überzeugte mit einer klimagerechten Gestaltung, neuen Begegnungsräumen und der Integration ökologischer Funktionen wie der dezentralen Regenwasserbewirtschaftung.
Ziel des Wettbewerbs war es, die zentrale Ost-West-Wegeverbindung zwischen Kniprodestraße und Greifswalder Straße nicht nur gestalterisch aufzuwerten, sondern auch an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen. Regenwasser soll künftig nicht mehr über die Kanalisation abgeleitet, sondern zur Versorgung von Stadtgrün genutzt werden. Gleichzeitig sollen neue Bewegungs-, Spiel- und Aufenthaltsflächen entstehen.
Drei Stadtplätze, viel Grün und Wasser: Das sieht der Siegerentwurf für Pankow vor
Greenbox schlägt eine gestufte Raumstruktur mit drei Stadtplätzen vor, die jeweils unterschiedliche Dimensionen und Funktionen aufweisen. Besonders der Brunnenplatz, bislang ein zentraler, aber vernachlässigter Ort, soll als „grüne Mitte“ aufgewertet werden. In das quadratische Platzdesign integriert der Entwurf Pflanzinseln, Wasserelemente und umliegende Sitzgelegenheiten.
Die sogenannte Nachbarschaftsloge – kleine Rückzugsorte mit Aufenthaltsqualität – soll entlang der Promenade zusätzliche soziale Räume schaffen. Auch die Wünsche der Anwohnerschaft nach einer stärkeren Einbindung des Themas Wasser wurden in die Planung aufgenommen.
Neugestaltung der Mühlenpromenade: Fachjury und Anwohnende bewerteten zehn Entwürfe
Aus ursprünglich 38 Bewerbungen waren zehn Planungsteams zur finalen Runde des Wettbewerbs zugelassen worden. Die Jury, besetzt mit Fachpersonen aus Landschaftsarchitektur, Stadtplanung und Vertretungen der Verwaltung, diskutierte die eingereichten Entwürfe intensiv. Drei Anwohnende waren per Losverfahren als beratende, stimmberechtigte Mitglieder einbezogen worden.
Die Beteiligung der Bevölkerung spielte eine zentrale Rolle im Verfahren: Bereits im Vorfeld hatten Kiezspaziergänge, Infoveranstaltungen und die Ausstellung der Entwürfe Raum für Rückmeldungen geschaffen. Diese Hinweise flossen in die Bewertung der Jury ein.
Unterstützung durch Städtebauförderung; Ausstellung der Entwürfe geplant
Finanziert wird das Projekt unter anderem über das Bund-Länder-Programm „Nachhaltige Erneuerung“. Wie Stephan Machulik, Staatssekretär für Wohnen und Mieterschutz, erklärte, sei die Verbindung aus Aufenthaltsqualität, Ressourcenschonung und Teilhabe ein gutes Beispiel für zukunftsgerichtete Stadtentwicklung. Der Bezirk Pankow erhält dafür 293.000 Euro Fördermittel.
Die Entwürfe werden vom 15. bis 27. Juli 2025 in der „KulturMarktHalle“ öffentlich ausgestellt. Zur Ausstellungseröffnung am 15. Juli sind Fachleute, Beteiligte und interessierte Bürgerinnen und Bürger eingeladen, sich über die Konzepte zu informieren.

Den zweiten Preis gewann der Entwurf von A24 LANDSCHAFT Landschaftsarchitektur GmbH (Berlin). / © Visualisierung: A24 LANDSCHAFT Landschaftsarchitektur GmbH
Quellen: Bezirksamt Pankow, Nachhaltige Erneuerung Berlin