Wieder zugänglich: Frohnauer Kasinoturm als Aussichtspunkt und Denkmal

Der Kasinoturm in Berlin-Frohnau öffnet ab Mai wieder seine Türen für die Öffentlichkeit. Nach Jahren des Leerstands kann das historische Wahrzeichen der Gartenstadt nun im Rahmen von Führungen bestiegen werden – ein Gemeinschaftsprojekt von Bezirk, Eigentümern und Ehrenamtlichen.

Der 1910 von Gustav Hart und Alfred Lesser entworfene Kasinoturm ist Teil des denkmalgeschützten Kasino-Ensembles am Ludolfingerplatz und prägt bis heute das Zentrum der Gartenstadt Frohnau. / © Foto: Wikimedia Commons, Erdmando, CC BY-SA 4.0

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© Foto Titelbild: Wikimedia CommonsFridolin freudenfett, CC BY-SA 4.0

Der markante Kasinoturm im Berliner Ortsteil Frohnau ist ab Mai 2025 wieder öffentlich zugänglich. Nach jahrelangem Leerstand können Interessierte das 35 Meter hohe Bauwerk nun im Rahmen von Führungen besteigen. Der Bürgerverein Frohnau e.V. bietet ab dem 8. Mai regelmäßig Termine an, um Einblicke in die wechselvolle Geschichte des Turms zu geben und Ausblicke über die Gartenstadt zu ermöglichen.

Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (CDU) dankte dem Bürgerverein und dem Eigentümer für ihr Engagement, das diesen Zugang wieder ermöglicht habe. Auch Stadtentwicklungsstadträtin Korinna Stephan (B’90/Grüne) betonte, dass der Turm lange Zeit nicht genutzt worden sei, obwohl er ein wichtiges Denkmal des Bezirks darstelle. Erst durch das Engagement des Bezirksamts und den ehrenamtlichen Einsatz sei eine Wiederbelebung gelungen.

Kasinoturm in Frohnau als zentrales Gebäude der Gartenstadt

Der Kasinoturm ist Teil des denkmalgeschützten Kasino-Ensembles am Ludolfingerplatz, das als zentrales Gebäude der Gartenstadt Frohnau gilt. Erbaut wurde der Turm im Jahr 1910 nach Plänen der Architekten Gustav Hart und Alfred Lesser. Ursprünglich diente er als Wasserturm zur Versorgung des Bahnhofsareals. Auch heute sind noch Spuren dieser Nutzung erhalten – etwa der frühere Druckwasserbehälter und das historische Uhrwerk mit Gewichten und Zahnrädern.

Erzählungen zufolge wurde die Aussichtsplattform auf 26,5 Metern Höhe zur Zeit seiner Erbauung genutzt, um potenziellen Grundstückskäufern einen Überblick über die geplante Gartenstadt zu verschaffen. Der Turm, der über 141 Stufen erreichbar ist, soll dabei als Entscheidungshilfe gedient haben.

Ludolfingerplatz: Umfassende Sanierung des Kasino-Ensembles

Das gesamte Kasino-Ensemble wurde in den vergangenen Jahren durch die Concarus Real Estate Invest GmbH umfassend saniert und revitalisiert. Der historische Charakter wurde dabei erhalten, moderne Ergänzungen wurden behutsam integriert. So entstanden unter anderem neue Handels- und Gastronomieflächen sowie barrierefreie Wohnungen im neu errichteten Staffelgeschoss.

Auch der Kasinoturm selbst wurde baulich aufgewertet. Die denkmalgerechte Sanierung erfolgte nach Plänen des Berliner Architekturbüros Bräunlin + Kolb. In dem Zuge wurde auch die Reparatur der historischen Turmuhr durch den Eigentümer, der Joh. Berenberg, Gossler & C. KG, veranlasst und in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt im Februar dieses Jahres erfolgreich abgeschlossen.

Ort der Geschichte und Begegnung: Wahrzeichen für Frohnau wieder zugänglich

Der Vorplatz des Kasino-Ensembles wurde in Anlehnung an seine historische Nutzung als Biergarten neu gestaltet. Sitzgelegenheiten auf einer großzügigen Treppenanlage sollen zum Verweilen einladen. Der Bürgerverein Frohnau betont, dass das große Interesse an den Führungen den Wert des Ensembles für das Stadtbild und die Identität des Ortsteils unterstreiche.

Der Kasinoturm bleibt ein Symbol für die Geschichte und Entwicklung Frohnaus. Als öffentlich zugänglicher Aussichtspunkt wird er nun erneut Teil des städtischen Lebens – mit Blick über die Baumkronen der Gartenstadt bis weit hinein nach Berlin.

Quellen: Bezirksamt Reinickendorf von Berlin, kasino-frohnau.de, Concarus Real Estate Invest GmbH, Bräunlin Kolb Architekten