In Spindlersfeld, einem Ortsteil im Südosten Berlins, nähert sich das Wohnquartier „Spreeduett“ seiner Fertigstellung. Nach mehreren Jahren Planung und Bau entstehen auf dem Gelände eines ehemaligen Industrieareals rund 500 Wohnungen in direkter Nähe zur Spree. Eine Herausforderung bleibt jedoch der infrastrukturelle Ausbau der umliegenden Verkehrswege.

Ein Blick auf den letzten Bauabschnitt im Quartier Spreeduett an der Ottomar-Geschke-Straße: Das Gebäude befindet sich aktuell noch im Fassadenausbau. Im Hintergrund sind die denkmalgeschützten Backsteinbauten der ehemaligen Spindlerschen Wäscherei zu sehen. / © Fotos: ENTWICKLUNGSSTADT
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In Treptow-Köpenick geht der Bau des neuen Wohnquartiers „Spreeduett“ in die letzte Phase. Nahezu alle Gebäude sind inzwischen errichtet, und viele Wohnungen wurden bereits bezogen. Lediglich bei wenigen Einheiten läuft derzeit noch der Innenausbau oder die Arbeiten an den Fassaden.
Auf dem insgesamt rund 24.300 Quadratmeter großen Areal entstehen etwa 500 Eigentumswohnungen, verteilt auf mehrere Baufelder. Die Arbeiten starteten im Jahr 2021, nachdem die Planungen bereits 2016 begannen. Der vollständige Abschluss des Projekts ist weiterhin für 2026 vorgesehen. Damit nähert sich eines der größten Neubauvorhaben in Köpenick seinem Ende.
Städtebauliches Konzept mit Bezug zur Vergangenheit: Roter Klinker und historische Struktur in Spindlersfeld
Die Neubauten greifen die Formensprache und Materialien der Umgebung auf. Rote Fassadensteine erinnern an die historische Industriearchitektur des Standorts, insbesondere an die benachbarte „Alte Wäscherei“. Diese denkmalgeschützten Gebäude aus dem 19. Jahrhundert bildeten einst das Zentrum der Spindlerschen Wäscherei und prägen bis heute das Ortsbild.
In den vergangenen Jahren wurden die alten Bauten umfassend saniert und teilweise aufgestockt. Dadurch entstanden rund 450 neue Wohnungen in der historischen Substanz. Durch die bewusste Kombination von Alt und Neu fügt sich das Quartier harmonisch in die bestehende Umgebung ein.
Aufenthaltsqualität im Fokus: Begrünte Dächer, Spielplätze und viel Freiraum im Quartier „Spreeduett“
Neben der Architektur spielt die Gestaltung der Außenflächen eine zentrale Rolle im Gesamtkonzept. Zwischen den Wohngebäuden liegen großzügige Grünflächen, Wege und Spielbereiche. Alle Flachdächer der Neubauten wurden begrünt, was sowohl ökologisch als auch städtebaulich zur Qualität des Quartiers beiträgt.
Zusätzlich entstand eine Tiefgarage, auf deren Dach weitere Spielflächen und Abstellmöglichkeiten integriert wurden. In unmittelbarer Umgebung befinden sich mehrere Kitas, wodurch das Quartier auch infrastrukturell besonders familienfreundlich ausgelegt ist.
Wandel eines Industrieareals im Berliner Südosten: Vom Fabrikgelände zum modernen Wohnstandort
Das Gelände des heutigen Quartiers diente früher industriellen Zwecken und lag über Jahre brach. Mit dem Projekt „Spreeduett“ erfolgt nun die Umwandlung zu einem urbanen Wohnstandort. Dieser Wandel steht beispielhaft für eine gelungene Nachverdichtung, die historische Elemente bewahrt und gleichzeitig neuen Wohnraum schafft.
Die Nähe zur Spree und zur Dahme verleiht dem Quartier einen besonderen Reiz. Gleichzeitig bleibt Spindlersfeld verkehrstechnisch gut angebunden. Dadurch entsteht ein neues Wohngebiet, das ruhiges Wohnen am Wasser mit guter Erreichbarkeit verbindet.
Perspektive für Treptow-Köpenick: Ein Großprojekt für mehr Wohnraum im Bezirk
Trotz der rund 500 neu entstehenden Wohnungen bleibt der Wohnraumbedarf in Treptow-Köpenick hoch. Insbesondere bezahlbarer Wohnraum wird dringend benötigt. Dennoch stellt das Projekt „Spreeduett“ einen wichtigen Beitrag zur Entlastung des Wohnungsmarktes dar. Besonders Familien zieht es verstärkt in diese Lage, die durch Infrastruktur, Freiraum und Wasserbezug überzeugt.
Die fast abgeschlossenen Bauarbeiten zeigen, dass sich das Quartier auf der Zielgeraden befindet. Nach einer langen Planungs- und Bauzeit entsteht in Spindlersfeld ein großflächiges Wohnumfeld, das sowohl architektonisch als auch funktional Maßstäbe im Bezirk setzen könnte.
Mehr Einwohner im Berliner Südosten – doch die Infrastruktur-Projekte hängen hinterher
Direkt neben dem Spreeduett steht inzwischen ein weiteres Wohnhaus der Degewo, das bereits fertiggestellt wurde und 28 Mietwohnungen in nachhaltiger Holzhybrid-Bauweise bietet. Umso wichtiger ist es, dass auch die erforderlichen infrastrukturellen Projekte realisiert werden, um die wachsende Zahl an Einwohnern schultern zu können – hier jedoch gibt es noch deutlichen Nachholbedarf, wie unter anderem das seit Jahrzehnten verzögerte „TVO„-Projekt oder die viel zu spät begonnene Erweiterung des Bahnhofs Köpenick zeigen.
Immerhin ist im vergangenen Jahr mit dem Umbau des Bahnhofs Schöneweide ein wichtiges Verkehrsprojekt erfolgreich abgeschlossen worden. Doch dies allein wird nicht reichen, um die steigenden Bewohnerzahlen zuverlässig bewältigen zu können – was sich derzeit auf den notorisch verstopften Straßen Treptow-Köpenicks täglich zeigt.

Blick auf das nahezu fertiggestellte Wohnquartier Spreeduett in Berlin-Spindlersfeld: Auf dem rund 24.300 Quadratmeter großen Areal entstehen etwa 500 Eigentumswohnungen. Die Gebäude zeigen bereits die für das Quartier typische Klinkerfassade, die sich gestalterisch an der historischen „Alten Wäscherei“ orientiert. / © Fotos: ENTWICKLUNGSSTADT
Quellen: Strategis AG, Grimm Holding, MBN GmbH, Frankenstein Consult