Mit der Sanierung der Kanalstraße am Zentralfriedhof Friedrichsfelde setzt der Bezirk Lichtenberg ein Zeichen für klimagerechte Stadtentwicklung. Die Maßnahme verbindet Entsiegelung, Regenwassermanagement und Artenvielfalt – finanziert über das Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm.
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Am 5. Juni wird die sanierte Kanalstraße in Berlin-Lichtenberg feierlich eröffnet. Die Maßnahme rund um den Haupteingang des Zentralfriedhofs Friedrichsfelde ist Teil des Konzepts „Zentralfriedhof Friedrichsfelde 2030“ und wurde vollständig über das Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm (BEK) finanziert. Rund 1,2 Millionen Euro flossen in das Projekt, das zwischen April 2024 und Mai 2025 realisiert wurde.
Bezirksstadträtin Filiz Keküllüoğlu (Bündnis 90/Die Grünen) betonte im Vorfeld, mit dem Projekt sei nicht nur eine historische Achse aufgewertet worden. Die Maßnahme leiste auch einen konkreten Beitrag zum Klimaschutz und zur Umsetzung des Schwammstadt-Prinzips in Berlin. Sie dankte dem Straßen- und Grünflächenamt sowie dem Planungsbüro Zech-Con für die Umsetzung.
Berlin-Lichtenberg: Klimaschutz trifft Kosteneinsparung durch Entsiegelung
Zentrale Elemente der Sanierung sind die Entsiegelung und die Verbesserung der Regenwasserbewirtschaftung. Etwa 5.520 Quadratmeter Asphalt wurden entfernt und durch rund 4.200 Quadratmeter helles Betonpflaster mit Versickerungsfugen ersetzt. Dadurch verringerte sich die versiegelte Fläche um rund 2.640 Quadratmeter. Ein neu angelegter seitlicher Graben ergänzt das System und unterstützt die dezentrale Regenwasserversickerung.
Die Maßnahme spart laut Bezirk künftig rund 4.800 Euro an jährlichen Niederschlagswasserentgelten. Sie steht damit exemplarisch für den Versuch, ökonomische und ökologische Ziele zu vereinen.
Mehr Grün für die Stadt: Pflanzstreifen, Blumenzwiebeln und Wildwiesen in Friedrichsfelde
Neben den wasserbaulichen Elementen wurde auch die Aufenthaltsqualität verbessert. Ein zwei Meter breiter Pflanzstreifen mit Stauden und Gräsern wurde neu angelegt. Im Herbst sollen rund 2.000 Blumenzwiebeln folgen. Wildblumenwiesen entlang der Straße runden das naturnahe Konzept ab. Ziel sei es, die Artenvielfalt im urbanen Raum zu fördern, so Keküllüoğlu.
Die Kanalstraße ist damit nicht nur verkehrlich erschlossen, sondern auch ökologisch aufgewertet. Das Projekt setzt Maßstäbe für weitere klimaresiliente Umgestaltungen im Bezirk.
Teil einer stadtweiten Strategie für grüne und resiliente Infrastrukturen
Die Maßnahme steht im Kontext einer übergeordneten Stadtentwicklungsstrategie. Berlin will damit auf zunehmende klimatische Herausforderungen wie Hitzewellen und Starkregen reagieren. Projekte wie die Neugestaltung des Platzes der Luftbrücke folgen einem ähnlichen Prinzip: mehr grüne Infrastruktur, mehr Versickerung, mehr Aufenthaltsqualität.
Quellen: Bezirksamt Lichtenberg, mein berlin.de