Das Hamburg-Haus in Eimsbüttel ist seit fast 60 Jahren ein Ort des kulturellen und sozialen Austauschs. Nun wird das denkmalgeschützte Gebäude bei laufendem Betrieb grundlegend modernisiert – der erste Bauabschnitt ist abgeschlossen.

Neben einer Bücherhalle und einem Café finden im Hamburg-Haus Eimsbüttel unter anderem ein Seniorentreff, ein Mädchenzentrum sowie zahlreiche Veranstaltungsräume Platz. Über 80 Gruppen nutzen das Haus regelmäßig für ihre Angebote. Nun wird das Gebäude barrierefrei saniert. / © Foto: Sprinkenhof GmbH
© Fotos: Sprinkenhof GmbH
Das Hamburg-Haus in Eimsbüttel ist eine feste Größe im sozialen und kulturellen Leben des Bezirks. Mit jährlich über 250.000 Besucherinnen und Besuchern erfüllt es seit seiner Eröffnung im Jahr 1965 vielfältige Funktionen als Veranstaltungsort, Begegnungsstätte und soziales Zentrum. Seit Anfang 2024 wird das denkmalgeschützte Gebäude nun umfassend und denkmalgerecht modernisiert. Die Sanierung erfolgt im laufenden Betrieb und soll bis 2027 abgeschlossen sein.
Die Arbeiten werden von der stadteigenen Sprinkenhof GmbH koordiniert, die bereits in anderen Hamburger Bezirken mit ähnlichen Projekten betraut war. Mit Abschluss des ersten Bauabschnitts konnte ein zentraler Fortschritt erzielt werden: Die gesamte Elektrik wurde erneuert, der bauliche Brandschutz deutlich verbessert und erste energetische Maßnahmen umgesetzt.
Hamburg-Haus in Eimsbüttel: Energetische Maßnahmen und Barrierefreiheit im Fokus
Im Zuge der energetischen Sanierung wurde die Dämmung des Kellergeschosses verstärkt sowie die Fensterverglasung im Keller und im Großen Saal ausgetauscht. Letzterer erhielt zudem eine neue Dachdämmung. Auch die Heizungsanlage wurde vollständig überarbeitet: Sie ist nun an das Fernwärmenetz angeschlossen und arbeitet mit einer modernen Wärmerückgewinnung. Ziel ist es, den Energieverbrauch des Hauses langfristig um bis zu zwei Drittel zu senken.
Parallel dazu wird das Gebäude schrittweise barrierefrei gestaltet. Der Einbau motorisierter Türöffnungen und einer sogenannten „Changing Place Toilette“ sind nur zwei Beispiele für die geplanten Maßnahmen. Die Umgestaltung erfolgt in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutzamt, um den architektonischen Charakter des Hauses zu erhalten.
Sanierung für über 13 Mio. Euro: Finanzierung durch Stadt und Bund
Die Sanierung des Hamburg-Hauses ist mit Gesamtkosten in Höhe von 13,4 Millionen Euro veranschlagt. Der Bund beteiligt sich mit rund 4,9 Millionen Euro, die restlichen Mittel stammen aus dem Hamburger Haushalt. Bereits zu Beginn des Projekts floss eine Anschubfinanzierung aus dem Wirtschaftsstabilisierungsprogramm der Stadt in die Arbeiten.
Finanzsenator Andreas Dressel hob hervor, dass das Projekt beispielhaft für eine nachhaltige und denkmalgerechte Modernisierung sei. Er betonte, dass die Stadt den Großteil der Kosten trage und das Vorhaben langfristig die kulturelle Infrastruktur des Bezirks stärke.
Offenheit, Transparenz und Vielseitigkeit: Ein Ort mit Geschichte und Zukunft
Das Gebäude selbst ist als Kulturdenkmal eingetragen. Sein architektonisches Konzept mit flachen, kubischen Baukörpern, großzügigen Glasflächen und Innenhöfen galt zur Zeit seiner Entstehung als innovativ. Der Charakter des Hauses – Offenheit, Transparenz und Vielseitigkeit – spiegelt sich in der Nutzung wider: Neben einer Bücherhalle und einem Café finden hier ein Seniorentreff, ein Mädchenzentrum sowie zahlreiche Veranstaltungsräume Platz. Über 80 Gruppen nutzen das Haus regelmäßig für ihre Angebote.
Kultursenator Carsten Brosda betonte die Bedeutung des Hauses als sozialen und kulturellen Ankerpunkt. Es gehe bei der Sanierung nicht nur um bauliche Erneuerung, sondern auch um die Weiterentwicklung eines Ortes des Miteinanders.
Arbeiten bis 2027: Geduld der Nutzerinnen und Nutzer gefragt
Die Sanierung findet im laufenden Betrieb statt – mit Einschränkungen für Besucherinnen und Besucher. Die stellvertretende Bezirksamtsleiterin Sonja Böseler dankte allen Nutzergruppen für ihr Verständnis. Auch sie sieht im Projekt eine große Chance, das Hamburg-Haus zukunftsfähig zu machen und seine vielfältige Nutzung dauerhaft zu sichern.
Die kommenden Bauabschnitte werden weitere Maßnahmen zur energetischen Ertüchtigung und zur barrierefreien Erschließung umfassen. Mit Abschluss der Arbeiten im Jahr 2027 soll das Hamburg-Haus als modernes, nachhaltiges und zugängliches Zentrum im Herzen Eimsbüttels erhalten bleiben.
Quellen: Sprinkenhof GmbH, hamburg.de