Bis Ende 2025 errichtet die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE an der Lückstraße in Berlin-Lichtenberg insgesamt 155 neue Mietwohnungen auf einem bislang vollständig versiegelten Areal. Die neuen Wohnungen sollen als Nur-Strom-Quartier realisiert werden.

An der Lückstraße in Berlin-Lichtenberg entstehen derzeit 155 landeseigene Mietwohnungen der HOWOGE, konzipiert als Nur-Strom-Quartier. / © Foto: HOWOGE

© Fotos & Visualisierungen: HOWOGE
Text: Björn Leffler

 

Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE errichtet in Berlin-Lichtenberg insgesamt 155 neue Mietwohnungen auf einem Grundstück südlich der Lückstraße 33-37, nur eine Straßenquerung vom beliebten Weitlingkiez entfernt.

Das schmale Grundstück, welches Eigentum des Landes Berlin ist, erstreckt sich entlang der Grenze zum Stadtteil Friedrichsfelde-Süd, wobei der Marzahn-Hohenschönhausener Grenzgraben die östliche Grundstücksgrenze bildet. Die Besonderheit des Projekts: die neuen Wohnungen entstehen als Nur-Strom-Quartier, wie es die HOWOGE nennt.

Nur-Strom-Quartier in Lichtenberg: HOWOGE-Neubau mit 155 neuen Mietwohnungen

Die Wohnbebauung erfolgt in Typenbauweise und soll sich dennoch individuell präsentieren: An der belebten Lückstraße greift sie den historischen Blockrand auf.

Auf dem langgezogenen Grundstück dahinter soll ein Ensemble aus sechs Gartenhäusern realisiert werden, von denen jeweils zwei um ein außenliegendes Treppenhaus gruppiert sein werden. Die vor- und zurückspringende Anordnung der Baukörper soll den Eindruck einer kleinteiligen Bebauung erzeugen.

Wohnungsbauprojekt Lückstraße: Gartenanlagen werden vor den Wohnhäusern angelegt

Vor den Gebäuden werden sich Gartenanlagen über die gesamte Länge des Grundstücks erstrecken, ähnlich einem Grünzug. Vor der Bebauung mit Wohnhäusern war das Gelände nahezu vollständig versiegelt, nun soll eine klimaangepasste Bepflanzung das Gedeihen von Pflanzen und die Versickerung von Regenwasser ermöglichen.

Alle Wohnungen werden mit einem Balkon oder einer Terrasse ausgestattet. Zudem werden rund 90 Prozent der Wohnungen barrierefrei konzipiert. Im Erdgeschoss werden sich Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, Kinderwägen und andere Gegenstände befinden.

Die Hälfte der Wohnungen wird mietpreisgebunden angeboten

Die Hälfte der Ein- bis Vier-Zimmerwohnungen wird als geförderter Wohnraum zu Einstiegsmieten von 6,50 Euro pro Quadratmeter (nettokalt). Im Erdgeschoss sowie im ersten Obergeschoss werden auch sechs bis sieben Gewerbeeinheiten entstehen.

Neben sechs Pkw-Stellplätzen werden rund 300 Fahrradstellplätze entstehen, eine Tiefgarage ist also nicht Teil des Bauvorhabens. Mit den Bauvorbereitungen wurde in diesem Jahr begonnen, bis Ende 2025 soll das Projekt abgeschlossen werden.

Wohnprojekt in Lichtenberg: Neue Wohnungen kommen ohne fossile Energieträger aus

Die insgesamt sieben Wohnhäuser sollen nach Auskunft der HOWOGE komplett ohne fossile Energieträger wie Gas oder Fernwärme auskommen, was den Namen Nur-Strom-Quartier rechtfertig. „Insbesondere in Großstädten haben wir eine hohe Flächenkonkurrenz und damit wenig Raum für die zentrale Erzeugung von grüner Energie. Deswegen versuchen wir so viel Energie wie möglich am Gebäude direkt zu erzeugen“, sagte HOWOGE Geschäftsführer Ulrich Schiller im Rahmen des Richtfestes zum Projekt.

Hier in der Lückstraße setzen wir auf Photovoltaik in Kombination mit Wärmepumpen – in anderen Projekten ist es die Abwärme aus Abwasser oder das Windrad auf dem Dach. Mit der Lückstraße befinden sich derzeit fünf Nur-Strom-Quartiere der HOWOGE mit mehr als 800 Wohnungen im Bau.

Energie soll durch Photovoltaikanlagen und Ökostrom aus dem öffentlichen Netz erzeugt werden

Das neue Gebäudeensemble erzeugt also künftig einen Großteil seiner Energie vor Ort mithilfe von Photovoltaikanlagen, die CO2-freien Strom liefern werden. Dieser Strom kann sowohl für die allgemeinen Hausanlagen als auch – auf Wunsch der Mieter
– für den privaten Gebrauch genutzt werden, wie es heißt.

Die restliche Strommenge wird als Ökostrom aus dem öffentlichen Netz bezogen. Das Quartier wurde nach dem Standard eines Effizienzhauses 55 geplant und ist mit moderner, energiesparender Technik ausgestattet, während Luft-Wasser-Wärmepumpen für die Wärmeversorgung sorgen.

Auch am Spandauer Havelufer baut die HOWOGE ein Nur-Strom-Quartier

Die Außenanlagen der neuen Wohnanlage sollen zudem ökologisch und sozial gestaltet, mit Begrünung heimischer Pflanzenarten, Regenwasserversickerung und über 300 Stellplätzen für Fahrräder. Ein vergleichbares Projekt setzt die HOWOGE übrigens am Spandauer Havelufer um.

Insgesamt will die HOWOGE 230 neue Wohnungen im Quartier Havelufer errichten, bis Dezember 2025 sollen diese neuen Gebäude fertig sein. Dabei soll auch dort das Nur-Strom-Haus-Konzept angewandt werden, die Energieversorgung verzichtet komplett auf fossile Energieträger.

 

Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier: 

© Visualisierung: HOWOGE

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Quellen: HOWOGE, Architektur Urbanistik Berlin, Bollinger + Fehlig, IWP Hohental Plan- und Generalbau GmbH

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  1. […] Das Grundstück, das sich entlang der Grenze zum Stadtteil Friedrichsfelde-Süd erstreckt, wird mit einem vielfältigen Außenbereich ausgestattet, der klimaangepasste Bepflanzungen und eine Versickerungsanlage für Regenwasser umfasst. Die architektonische Gestaltung wird individuell und nachhaltig umgesetzt, wobei Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen zur Energieversorgung der Gebäude genutzt werden. Zudem sind über 300 Stellplätze für Fahrräder geplant. Dieses ehrgeizige Bauvorhaben könnte das Gesicht der Nachbarschaft nachhaltig verändern, während sich das Projekt gleichzeitig an ökologische Standards orientiert. Immer mehr Wohnhäuser in Berlin setzen auf solch nachhaltige Konzepte, berichtet entwicklungsstadt.de. […]

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