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2025: Öffentlichkeitsbeteiligung und Wettbewerb zum Tempelhofer Feld

Im Berliner Abgeordnetenhaus wurden die Pläne von CDU und SPD diskutiert, auf dem Tempelhofer Feld eine “behutsame Randbebauung” zu realisieren. Die Opposition wirft der Koalition vor, eine öffentliche “Scheinbeteiligung” durchführen zu wollen.

Wird es auf dem Tempelhofer Feld eine Randbebauung geben? CDU und SPD wollen das Vorhaben im kommenden Jahr konkretisieren. / © Foto: depositphotos.com

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Text: Björn Leffler

 

Es hatte sich angedeutet, bereits im August 2023 hatten wir über die Planungen des Berliner Senats für das Tempelhofer Feld berichtet. Die noch immer bindende Entscheidung, dass das Tempelhofer Feld vollständig von einer permanenten Bebauung freigehalten werden muss, ging aus einem Volksentscheid im Jahre 2014 hervor.

Immer wieder wurde seitdem von der SPD, aber vor allem von der lange Jahre in der Opposition befindlichen CDU, eine Randbebauung der riesigen Freifläche zwischen den Stadtteilen Tempelhof, Neukölln und Kreuzberg ins Gespräch gebracht.

CDU und SPD wollen Randbebauung des Tempelhofer Feldes

Seit über einem Jahr ist die CDU endlich selbst in der Regierungsverantwortung und möchte das Thema Wohnungsbau auf dem Tempelhofer Feld endlich angehen. Begründet wird das Vorhaben mit der anhaltenden Wohnungsnot und der Knappheit an potenziellen Bauflächen für die dringend benötigten Wohnquartiere.

Bis Mitte 2025 soll eine Bürgerinnen- und Bürgerwerkstatt mit integriertem internationalen stadt- und freiraumplanerischen Ideenwettbewerb sowie begleitendem öffentlichen Dialog durchgeführt werden.

Tempelhofer Feld: Opposition kritisiert Vorhaben der Koalition

Dieses Vorhaben wurde in dieser Woche im Berliner Abgeordnetenhaus diskutiert – und von der Opposition scharf kritisiert. Grüne und Linke kritisieren die schwarz-rote Koalition und behaupten, diese habe bereits eine Entscheidung zur Randbebauung des Tempelhofer Feldes getroffen.

Sie bezeichnen die von CDU und SPD geplante Bürgerbeteiligung als „Scheinbeteiligung“. “CDU und SPD haben sich längst auf die Bebauung des Tempelhofer Feldes festgelegt”, sagte Julian Schwarze, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion laut  Tagesspiegel.

Regierungskoalition möchte eine “behutsame Randbebauung”

CDU und SPD haben in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, die Möglichkeiten einer “behutsamen Randbebauung” in begrenzten Teilen der Fläche zu prüfen. Dabei sei aber “die Neubewertung durch die Berlinerinnen und Berliner” entscheidend.

Angesichts des akuten Wohnungsmangels in Berlin müsse man laut Regierungskoalition alle Instrumente nutzen, erklärte der stadtentwicklungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Christian Gräff, in seiner Rede im Abgeordnetenhaus.

Opposition: Berlin hat ein Umsetzungsproblem, kein Flächenproblem

Dazu zählen laut Gräff der Dachgeschossausbau, die Nachverdichtung bestehender Wohnquartiere, die Entwicklung neuer Quartiere, die Erleichterung des Bauens – und eben auch eine Randbebauung des Tempelhofer Feldes.

Auch die SPD unterstützt diesen Plan, der von Grünen und Linken so hart kritisiert wird, da sie in Berlin kein Flächenproblem erkennen, sondern ein Umsetzungsproblem beim Wohnungsbau. Die Ergebnisse des von CDU und SPD erdachten Wettbewerbsverfahrens sollen bis zum Frühjahr 2025 vorliegen.

Nach den Sommerferien starten die ersten Dialogwerkstätten

Ende April hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen 20.000 Berlinerinnen und Berliner angeschrieben und zur Teilnahme aufgefordert. Aus den Interessierten werden 275 Personen ausgelost. Nach den Sommerferien sollen die ersten Dialogwerkstätten beginnen.

CDU und SPD bekräftigen, dass sich die Verhältnisse seit dem Volksentscheid 2014 in Berlin verändert hätten – und sie durch eine Randbebauung des Tempelhofer Feldes darauf reagieren müssten. Wie letztlich die Volksbefragung organisiert werden soll, konnte die Regierungskoalition bislang aber noch nicht erläutern.

 

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1 Kommentar

  1. Max Mai 27, 2024

    Hoffentlich kann durch den internationalen Wettbewerb zur Abwechslung mal etwas wirklich großartiges entstehen.

    Dann könnte man auch die Berliner leichter davon überzeugen.

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