Die Ampelkoalition in Wandsbek setzt auf eine umfassende Parkplatz-Offensive und plant, in 100 Tagen 300 neue Parkplätze im Bezirk zu schaffen. Mit einem ersten Modellprojekt an den Park-and-Ride-Anlagen in Volksdorf und mehreren Vorschlägen für zusätzlichen Parkraum in verschiedenen Stadtteilen sollen sowohl Pkw-Fahrer als auch Radnutzer entlastet werden.
© Foto: Wikimedia Commons, Wolf1949, CC0 1.0
© Foto Titelbild: Wikimedia Commons, Bernhard Diener, CC BY-SA 4.0
Die Ampelkoalition in Wandsbek hat sich im Koalitionsvertrag ein ambitioniertes Ziel gesetzt: 300 neue Parkplätze innerhalb von 100 Tagen. Als erstes wird ein Modellprojekt eingeleitet, das die Park-and-Ride-Anlagen am Volksdorfer Bahnhof und im Meiendorfer Weg in Volksdorf für die öffentliche Nutzung öffnen soll. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, den hohen Parkdruck im Bezirk zu verringern und den öffentlichen Raum effizienter zu nutzen.
Die Bezirksversammlung stimmte einer gemeinsamen Beschlussvorlage von SPD, Grünen und FDP zu. Diese sieht vor, an sechs Standorten zusätzlichen Parkraum und an zwei weiteren Orten Fahrradstellplätze zu schaffen. Während einige Vorschläge, wie etwa die Neubelegung der Abrahamstraße in Rahlstedt, Zustimmung fanden, gab es auch Gegenstimmen von AfD, Linken und CDU.
Quer durch Wandsbek: An diesen Standorten sind neue Parkplätze vorgesehen
Die vorgeschlagenen Maßnahmen umfassen mehrere Standorte: So soll in der Wagnerkoppel in Farmsen-Berne auf einer Freifläche die Schaffung von zwölf bis 15 Parkplätzen erfolgen – mit möglichst geringer Neuversiegelung, für die als Ausgleich unter anderem das Pflanzen neuer Bäume vorgesehen ist. Ebenso wird an der Ecke Hasselbrookstraße/Conventstraße in Eilbek über die Schaffung zeitlich begrenzter Parkplätze diskutiert, während am Pezolddamm in Bramfeld durch eine Verschiebung des Gehweges bis zu fünf Parkplätze möglich sein sollen.
Auch in der Walddörferstraße 222 in Wandsbek soll durch eine Neusortierung der bestehenden Poller und Fahrradbügel zusätzlicher Raum geschaffen werden. Zudem wird in der Kattunbleiche 10 geprüft, ob durch eine gemeinsame Spur für Links- und Rechtsabbieger Parkplätze auf der bisherigen Rechtsabbiegerspur realisierbar sind. Ergänzend sollen an der Kattunbleiche 30 in Wandsbek sowie im Eilbeker Weg nahe der Kreuzung Seumestraße Fahrradstellplätze entstehen.
Wie kann es gelingen? Modellprojekte als Katalysator und langfristige Perspektiven
Parallel zu den konkreten Umgestaltungen startet ein Modellversuch in Volksdorf. Die Park-and-Ride-Anlagen, die bislang vor allem dem Umstieg vom Auto in Bus und Bahn dienten, sollen auch für Nicht-HVV-Inhaber geöffnet werden. Die Hoffnung besteht darin, so im dreistelligen Bereich neue Parkplätze zu schaffen.
Vertreter der Koalition betonten, dass die kurzfristigen Maßnahmen der Parkplatz-Offensive zwar als pragmatische Entlastung dienen, langfristig jedoch eine Mobilitätswende notwendig sei. Der Bezirk Wandsbek müsse den begrenzten öffentlichen Raum effizient nutzen und gleichzeitig nachhaltige Stadtgestaltung fördern. Es heißt, dass die Umgestaltung der Straßenflächen bereits 2025 umgesetzt werden solle.
Quellen: Hamburger Abendblatt, Hamburger Morgenpost, Bezirksamt Wandsbek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Bezirksfraktion Wandsbek