Die Stadtteilschule Kirchwerder wurde feierlich eröffnet und setzt mit ihrer besonderen Architektur, nachhaltigen Bauweise und modernster Ausstattung neue Maßstäbe für Hamburgs Schulbau. Der Neubau will Tradition und Moderne vereinen und die Bildungslandschaft in den Vier- und Marschlanden stärken.

© Foto: Stadtteilschule Kirchwerder

© Fotos: Stadtteilschule Kirchwerder

 

Die Architektur der neuen Stadtteilschule Kirchwerder greift die traditionelle Bauweise der Vierländer Langhäuser auf und interpretiert sie auf moderne Weise. Zwei Gebäuderiegel, die sich durch handgefertigte Ziegel und geschwungene Fassaden auszeichnen, sind das Herzstück des neuen Schulgeländes. Die Berliner Architekten Thomas Kröger und Roswag entwarfen ein Konzept, das regionale Traditionen mit zeitgemäßer Funktionalität verbindet.

Die Gebäude bieten helle, großzügig gestaltete Räume, die durch große Fensterflächen lichtdurchflutet sind. André Hoffmann, Regionalleiter von Schulbau Hamburg, erklärte, dass die detailreiche Planung und handwerkliche Umsetzung das Projekt besonders anspruchsvoll gemacht hätten. Jede Ziegelplatte, so Hoffmann, sei individuell geprüft worden, um höchste Qualität zu gewährleisten.

Blockheizkraftwerk und Photovoltaikanlagen: Nachhaltigkeit als Leitprinzip

Der Neubau erfüllt die Vorgaben des Hamburger Klimaplans und wurde im Effizienzstandard EG-40 realisiert. Die Gebäude verfügen über ein Bio-Methan betriebenes Blockheizkraftwerk, Photovoltaikanlagen und extensive Begrünung auf den Dächern. Insgesamt 4.700 Quadratmeter Gründachfläche tragen zur Verbesserung des Mikroklimas bei und machen die Schule zu einem Vorzeigeprojekt für nachhaltiges Bauen.

Die Schulgebäude und die Dreifeld-Sporthalle streben eine Gold-Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) an. Hamburgs Schulsenatorin Ksenija Bekeris betonte, dass die Investition in nachhaltige und innovative Bildungsstätten eine zentrale Rolle für die Zukunft der Stadt spiele.

Auf 12.300 Quadratmetern: Moderne Ausstattung für zeitgemäße Bildung

Der Neubau bietet auf einer Fläche von 12.300 Quadratmetern Platz für insgesamt 1.100 Schülerinnen und Schüler. Neben 45 Klassenräumen umfasst die Schule 19 Fachräume, eine Mediathek sowie eine Aula, die auch für kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen genutzt werden kann. Die Dreifeld-Sporthalle mit 126 Zuschauerplätzen und einem Multifunktionssportfeld steht ebenfalls der lokalen Gemeinschaft zur Verfügung.

Schulleiter Dr. Niko Gärtner äußerte, dass der Neubau ideale Bedingungen für modernes Lernen schaffe. Er hob hervor, dass erstmals genügend Raum für alle Fächer, einschließlich Naturwissenschaften und Künste, zur Verfügung stehe. Zudem solle das Schulgelände ein Begegnungsort für die gesamte Region werden, etwa durch Sportveranstaltungen und kulturelle Events.

Zum Jahreswechsel: Feierliche Eröffnung mit prominenten Gästen

Die Eröffnung der Schule wurde zum Jahreswechsel mit einer großen Parade gefeiert, bei der rund 1.000 Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Mitarbeitende gemeinsam zum neuen Standort zogen. Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher betonte in seiner Rede, dass die Schule ein Meilenstein für die Vier- und Marschlande sei. Sie vereine traditionelle Architektur mit moderner Bauweise und biete Platz für gemeinsames Lernen und Begegnung.

Die Feierlichkeiten markierten auch den Abschluss eines langen Planungsprozesses, der bereits 2011 begann. Nachdem der ursprüngliche Standort am Kirchwerder Hausdeich aufgrund seiner Lage im Überschwemmungsgebiet nicht erweitert werden konnte, wurde der Neubau am Teufelsort beschlossen.

Ein Modellprojekt für Hamburgs Schulbau

Mit der Stadtteilschule Kirchwerder setzt Hamburg ein Zeichen für die Zukunft des Bildungsbaus. Das Projekt verbindet Nachhaltigkeit, Funktionalität und Regionalität und schafft damit eine Umgebung, die sowohl Lernende als auch die lokale Gemeinschaft anspricht.

Bereits im November 2024 bezogen die ersten Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 9 und 10 den Neubau im Rahmen eines „Soft Openings“. Diese Phase diente der finalen Feinabstimmung, bevor im Januar 2025 der vollständige Umzug abgeschlossen wurde.

Mit einem großen Sportplatz und umgeben von Natur: Rund um die Stadtteilschule ist es grün. / © Foto: Stadtteilschule Kirchwerder

Auch von innen zeigt das Gebäude eine besondere Architektur. / © Foto: Stadtteilschule Kirchwerder

Quellen: Stadtteilschule Kirchwerder Hamburg, NDR, Pressemitteilung zur Einweihung der Stadtteilschule, Otto Wulff: Informationen zum Bauprojekt