Die „Opernroute Nord“ in Charlottenburg-Wilmersdorf wird zur Vorzeigestrecke für sicheren und komfortablen Radverkehr. Nach umfassenden Arbeiten ist der zweite Bauabschnitt zwischen der Otto-Suhr-Allee und der Kaiserin-Augusta-Allee weitgehend fertiggestellt. Auch für Fußverkehr und Kfz-Nutzer wurden Verbesserungen umgesetzt.

© Foto: GB infraVelo GmbH

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Mit der „Opernroute Nord“ entsteht in Charlottenburg-Wilmersdorf eine neue, komfortable Verbindung für Radfahrende. Auf dem zweiten Bauabschnitt, der sich über 950 Meter zwischen Otto-Suhr-Allee und Kaiserin-Augusta-Allee erstreckt, sind die Arbeiten größtenteils abgeschlossen. Zu den zentralen Maßnahmen gehört die Einrichtung breiter Radfahrstreifen mit einer Regelbreite von 2,50 Metern in beide Richtungen. Abschnittsweise wurden Protektionselemente und Sicherheitstrennstreifen eingebaut, um den Radverkehr vom ruhenden Kfz-Verkehr zu separieren.

Ein besonderes Highlight des Projekts soll die vollflächige Grünbeschichtung der Radfahrstreifen nördlich der Brauhofstraße sein. Kreuzungsbereiche und Einmündungen wurden zusätzlich rot markiert, um die Sichtbarkeit für alle Verkehrsteilnehmenden zu erhöhen. Neue Fahrradabstellanlagen mit rund 110 Bügeln sollen den Radfahrenden mehr Komfort und Sicherheit bieten.

Für mehr Barrierefreiheit: Doppelquerungen und abgeflachte Bordsteine

Auch der Fußverkehr profitiert von den Umgestaltungen entlang der Route. Doppelquerungen wurden eingeführt, um die Barrierefreiheit zu erhöhen. Diese verfügen über unterschiedliche Bordhöhen: eine flache Absenkung für Rollstuhlfahrende und Menschen mit Rollatoren sowie eine sechs Zentimeter hohe Bordsteinkante, die blinden und seheingeschränkten Personen Orientierung bietet. Taktile Bodenmarkierungen führen sicher zu den Überquerungsstellen.

Ein neuer Fußgängerüberweg mit Mittelinsel auf Höhe des Charlottenburger Ufers erweitert das Angebot. Nikolaos Rousiamanis, Projektleiter der infraVelo, hob die Bedeutung solcher Maßnahmen hervor und erklärte, dass bereits wenige Zentimeter Bordsteinhöhe große Verbesserungen bewirken könnten. Barrierefreies Bauen sei wichtig, damit auch mobilitätseingeschränkte Menschen davon profitieren könnten.

Zusätzliche Maßnahmen auch für Kfz-Verkehr und Lieferdienste

Die Sanierung der „Opernroute Nord“ umfasste auch eine umfangreiche Erneuerung der Asphaltdecke für den Kfz-Verkehr. Zudem wurden auf der Wintersteinstraße und Sömmeringstraße sieben neue Lieferzonen für Kurier-, Express- und Paketdienste eingerichtet, um die Zustellung effizienter zu gestalten. Rund 100 Pkw-Stellplätze wurden dafür umgewidmet, wobei 250 Parkplätze weiterhin erhalten bleiben.

Seit Dezember 2024 gilt in den umliegenden Bereichen eine Parkraumbewirtschaftung. Die neu eingeführten Zonen 135, 136 und 137 sollen den Parkdruck verringern und den Verkehrsfluss optimieren.

Blick nach vorn: Abschluss der Arbeiten im Jahr 2025

Im Frühjahr 2025 stehen kleinere Restarbeiten zur Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts an. Dazu gehört die farbliche Markierung südlich der Brauhofstraße sowie der Einbau weiterer Protektionselemente auf der Caprivibrücke. Zeitgleich beginnen die Bauarbeiten für den dritten Abschnitt der Opernroute zwischen Mierendorffplatz und Olbersstraße. Auch an der Kreuzung Richard-Wagner-Straße/Wintersteinstraße werden Markierungen vorgenommen, wobei die Arbeiten bevorzugt nachts erfolgen, um Verkehrsbehinderungen zu minimieren.

Das Projekt wird durch das Sonderprogramm „Stadt und Land“ des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr sowie Mittel des Landes Berlin finanziert. Es ist Teil des Berliner Mobilitätsgesetzes, das den Ausbau des Radverkehrsnetzes gezielt vorantreibt.

Quelle: GB infraVelo GmbH