Eine der wichtigsten Brücken Berlins, die Straßenbrücke über die Ringbahn am S-Bahnhof Landsberger Allee, muss abgerissen werden. Grund dafür ist der verwendete Stahl, der aus demselben Werk stammt wie der der kürzlich eingestürzten Carolabrücke in Dresden. Dies wird für erhebliche Einschränkungen im Auto-, S-Bahn- und Tramverkehr sorgen.

Die Straßenbrücke am S-Bahnhof Landsberger wird zwar nicht akut als einsturzgefährdet eingeschätzt, soll aber ab 2029 dennoch vorsorglich abgerissen werden. / © Foto: Wikimedia Commons, Ingolf from Berlin, Deutschland

© Fotos: Wikimedia Commons, Ingolf from Berlin , Deutschland, CC BY-SA 2.0 

 

Die Straßenbrücke über die Ringbahn am S-Bahnhof Landsberger Allee, eine der zentralen Verbindungswege im östlichen Zentrum Berlins, steht vor einem Abriss. Die Senatsverkehrsverwaltung hat bestätigt, dass der verwendete Stahl aus demselben Werk stammt wie der der kürzlich eingestürzten Carolabrücke in Dresden. Die Umsetzung könnte weitreichende Einschränkungen für den Auto-, S-Bahn- und Tramverkehr zur Folge haben.

Zwischen Prenzlauer Berg und Lichtenberg: Ein weiterer Verkehrsknotenpunkt betroffen

Die Brücke befindet sich in Prenzlauer Berg, an der Grenze zu Lichtenberg, und ist Teil der elf Kilometer langen Landsberger Allee, eine der längsten Straßen Berlins. Sie verbindet Bezirke wie Friedrichshain-Kreuzberg, Pankow, Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf mit dem Berliner Autobahnring und dem östlichen Umland. Zudem stellt die Brücke ein Nadelöhr für vier Straßenbahnlinien dar, die den Osten Berlins mit der Innenstadt verbinden.

Die Brücke besteht aus mehreren Einzelbrücken, die zu DDR-Zeiten errichtet wurden. Die dabei verwendeten Brückenplatten stammen aus dem Hennigsdorfer Stahlwerk, dessen Stahl für seine Spannungsrisskorrosionsanfälligkeit bekannt ist. Diese Anfälligkeit hat bereits zum Einsturz der Carolabrücke in Dresden geführt.

Straßenbrücke Landsberger Allee: Kein akuter Handlungsbedarf – vorerst

Obwohl die Gefahr einer Spannungsrisskorrosion besteht, stuft die Senatsverwaltung die Brücke als nicht akut einsturzgefährdet ein. Deshalb sind vorerst keine Sperrungen oder Einschränkungen für den Tram- oder Autoverkehr geplant. Grundsätzlich sei der Zustand der Brücke gut, auch wenn dies bei der Carolabrücke ähnlich war.

Die Brücke in Prenzlauer Berg wurde im Gegensatz zur Carolabrücke nach einem modernisierten Herstellungsverfahren errichtet, das das Risiko von Spannungsrisskorrosion mindern soll. Allerdings bleibt ein Restrisiko bestehen, solange keine gesicherten Informationen über eine Nichtgefährdung vorliegen.

Bauarbeiten frühestens ab 2029: Auswirkungen für Pendler und Anwohnende

Ein Abriss der Brücke ist derzeit nicht sofort geplant. Der früheste Zeitpunkt für den Beginn der Bauarbeiten wird auf 2029 geschätzt, da für den nötigen Ersatzneubau keine Mittel in der aktuellen Investitionsplanung bereitgestellt wurden.

Klar ist doch schon heute: der Sanierungsstau in Berlin zeigt deutliche Spuren und es bleibt zu hoffen, dass sich das Schicksal der Landsberger-Allee-Brücke in den nächsten Jahren vor 2029 nicht abrupt wendet.

Quelle: Tagesspiegel