Oberschöneweide steht vor einer Neuausrichtung: Ein Rahmenplan soll die Entwicklung des historischen Industrie- und Gewerbegürtels entlang der Spree steuern. Ziel ist es, ungenutzte Potenziale zu aktivieren, gewerbliche Nutzungen zu sichern und eine stärkere Verknüpfung mit dem Stadtraum zu ermöglichen.

Für Oberschöneweide sieht ein Rahmenplan vor, die wirtschaftliche Entwicklung des historischen Gewebeareals entlang des nördlichen Spreeufers voranzutreiben. / © Foto: Wikimedia Commons, A.Savin, FAL

© Foto: Wikimedia Commons, A.Savin, FAL
© Foto Titelbild: Wikimedia Commons, Berlinaut, CC BY-SA 4.0 

 

Die gewerblichen Flächen in Berlin werden knapper, die Mieten steigen – ein Problem, das vor allem produzierende Unternehmen, das Handwerk und die Kreativwirtschaft betrifft. Während der Bedarf wächst, sind in Oberschöneweide entlang der Spree zahlreiche Gewerbestandorte untergenutzt oder stehen leer. Nun soll ein Rahmenplan die Weichen für eine nachhaltige Entwicklung stellen.

Gewerberaum in Berlin unter Druck, Oberschöneweide besonders betroffen

In den vergangenen Jahren hat sich das Angebot an kurzfristig verfügbaren Gewerbeflächen in Berlin deutlich verringert. Gleichzeitig steigt der Bedarf an Produktions- und Handwerksflächen, während Umnutzungsanfragen für bestehende Gewerbestandorte zunehmen. Besonders betroffen sind historische Gewerbegebiete wie Oberschöneweide, das durch seine denkmalgeschützten Gebäude und seine industrielle Vergangenheit eine besondere Rolle spielt.

Das Bezirksamt Treptow-Köpenick hat daher das Unternehmen LOKATION:S Gesellschaft für Standortentwicklung mbH mit der Erarbeitung eines Rahmenplans beauftragt. Dieser soll die bisherigen Erkenntnisse aus dem bezirklichen Wirtschaftsflächenkonzept 2022 konkretisieren und Handlungsmöglichkeiten für eine zukunftsfähige Nutzung aufzeigen.

Neue Nutzungsperspektiven: Rahmenplan sieht Potenzial in denkmalgeschützte Bauten

Ein zentraler Aspekt des Rahmenplans ist die denkmalgeschützte Bausubstanz des Gebiets, die nicht nur den Charakter von Oberschöneweide prägt, sondern auch Potenzial für innovative Nutzungen bietet. Der Plan soll neue Perspektiven für die Nutzung dieser Flächen eröffnen und gleichzeitig die Verbindung zum umliegenden Stadtraum stärken. Auch eine mögliche Öffnung des Spreeufers wird geprüft.

Der betrachtete Bereich umfasst rund 63 Hektar entlang des nördlichen Spreeufers, darunter ehemalige Industrieflächen wie das frühere Kraftwerk und Kabelwerk Oberspree, die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW) sowie die Rathenau-Hallen. Ziel ist es, eine langfristige Strategie für die wirtschaftliche Entwicklung dieser Standorte zu entwickeln.

Erste Gespräche Anfang 2025 unter Einbindung lokaler Akteure

Ein wichtiger Bestandteil der Planung ist die Einbindung der lokalen Akteure. In einem ersten Schritt sollen im ersten Quartal 2025 Gespräche mit ansässigen Unternehmen und Grundstückseigentümern stattfinden, um bestehende Entwicklungsvorstellungen und Bedarfe zu erfassen. Anschließend wird es eine Standortkonferenz geben, die voraussichtlich im Juni 2025 erste Ergebnisse präsentieren und zur Diskussion stellen soll.

Die Fertigstellung des Rahmenplans ist bis Ende 2025 geplant. Danach wird er auf den Internetseiten des Bezirksamtes Treptow-Köpenick sowie auf der Beteiligungsplattform mein.berlin.de veröffentlicht. Dies soll Transparenz und weitere Mitgestaltungsmöglichkeiten gewährleisten.

Quelle: Bezirksamt Treptow-Köpenick