Auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel beginnt die Umsetzung eines der größten Wohnungsbauprojekte Berlins. Mit der Vertragsunterzeichnung zwischen dem Land Berlin und der DEGEWO starten die ersten Bauvorhaben im Schumacher Quartier. Bis 2028 sollen hier die ersten Wohnungen bezugsfertig sein.

So soll das neue Wohnquartier auf dem ehemaligen Flughafengelände in den nächsten Jahren aussehen. / © Visualisierung: Tegel Projekt GmbH

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Der Wohnungsbau im Schumacher Quartier nimmt konkrete Formen an: Die notariellen Einbringungs- und Realisierungsverträge zwischen dem Land Berlin und der Wohnungsbaugesellschaft DEGEWO sind unterzeichnet. Damit können die ersten beiden Baufelder an die DEGEWO übergehen. Grundlage dafür ist der im November 2024 festgesetzte Bebauungsplan 12-62aa.

Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Christian Gaebler, betonte, dass das Schumacher Quartier mehr als 5.000 Wohnungen für rund 10.000 Menschen bieten wird. Mit der Vertragsunterzeichnung sei ein entscheidender Schritt für die bauliche Entwicklung gemacht worden. In Kürze sollen auch mit der Gesobau AG Verträge für zwei weitere Baufelder folgen.

Schuhmacher Quartier: 320 Neubauwohnungen auf 46 Hektar Fläche

Das Schumacher Quartier entsteht auf einer Fläche von 46 Hektar im Osten des ehemaligen Flughafens Tegel. Geplant ist ein nachhaltiges und sozial ausgerichtetes Wohnviertel mit innovativen Bau- und Mobilitätskonzepten. Neben der ressourcenschonenden Holzbauweise gehören das Schwammstadt-Prinzip zur Regenwasserbewirtschaftung, ein autoarmes Mobilitätskonzept sowie ein ökologisches Low-Ex-Netz zur Wärme- und Kälteversorgung zu den zentralen Aspekten.

Die ersten Wohnbauten werden von der DEGEWOerrichtet: Rund 320 Wohnungen entstehen auf den Baufeldern 12 und 28. Die Gesobau wird in einem späteren Schritt die Blöcke 29 und 30 bauen. Der Baustart ist für August 2026 vorgesehen, die ersten Wohnungen könnten Mitte 2028 bezogen werden.

Zusammenarbeit für die Zukunft von Berlin TXL, Vertragsunterzeichnung als erster Schritt

Die Geschäftsführerin der Tegel Projekt GmbH, Gudrun Sack, bezeichnete die Vertragsunterzeichnung als wichtigen Schritt für die Gesamtentwicklung des Schumacher Quartiers. Die enge Zusammenarbeit zwischen den städtischen Wohnungsbaugesellschaften und den beteiligten Behörden sei essenziell für die erfolgreiche Umsetzung des Projekts.

Auch Christoph Beck, Vorstandsmitglied der DEGEWO, unterstrich die Bedeutung der Verträge. Berlin habe mit der Entwicklung des Schumacher Quartiers große Ziele, und die DEGEWO wolle von Anfang an ihren Beitrag leisten, um dringend benötigten bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

Parallel zur Realisierung der ersten Bauvorhaben liegt der Fokus nun auf der weiteren Planung. Insbesondere die Fortschreibung des Bebauungsplans 12-62ab soll im Mittelpunkt stehen, um weitere Baufelder und Quartiersstrukturen entwickeln zu können.

Wohnraum, soziale Einrichtungen & Nachhaltigkeit: Ein Modellprojekt für Berlin?

Das Schumacher Quartier gilt als eines der ambitioniertesten städtebaulichen Projekte Berlins. Neben Wohnraum entstehen hier auch soziale Einrichtungen, Grünflächen und eine nachhaltige Infrastruktur. Die Stadt will damit ein Zeichen für zukunftsfähige Quartiersentwicklung und die Nachnutzung des ehemaligen Flughafengeländes setzen.

Birgit Möhring, Geschäftsführerin der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH, hob hervor, dass die erfolgreiche Vertragsverhandlung eine wichtige Grundlage für die Umsetzung des Projekts sei. Die kommenden Jahre werden zeigen, inwieweit sich das Schumacher Quartier als Modellprojekt für nachhaltigen Wohnungsbau in Berlin entwickelt.

Das Schumacher Quartier will sich durch begrünte Fassaden, Holzbauweise und Platz für soziales Miteinander auszeichnen. / © Visualisierung: Tegel Projekt GmbH

Quellen: DEGEWO, Tegel Projekt GmbH, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen