Die Marianne-Cohn-Schule in Tempelhof erhält einen neuen Schulhof. Nach über 40 Jahren ohne größere Anpassungen wird das Außengelände nun umfassend saniert. Neben einer verbesserten Barrierefreiheit stehen neue Spiel- und Sportangebote sowie eine nachhaltige Gestaltung im Fokus.
© Foto Titelbild: Wikimedia Commons, Lienhard Schulz, CC BY-SA 3.0
Die Marianne-Cohn-Schule an der Holzmannstraße in Tempelhof wurde in den 1980er Jahren als Grundschule errichtet und 2009 zu einer Oberschule mit dem Förderschwerpunkt „geistige Entwicklung“ umstrukturiert. Während das Schulgebäude in diesem Zuge angepasst wurde, blieb die Gestaltung des Schulhofs unverändert. Die bestehende Außenanlage entspricht damit nicht mehr den Anforderungen der heutigen Schülerschaft. Besonders problematisch sind dabei fehlende Bewegungsangebote, unebene Bodenbeläge und Höhenunterschiede, die die Barrierefreiheit einschränken.
Ab Ende Februar 2025 startet nun die Sanierung des rund 5.950 Quadratmeter großen Außengeländes. Die Arbeiten sollen bis ins Frühjahr 2026 andauern und während des laufenden Schulbetriebs durchgeführt werden.
„Design for all“-Prinzip an Tempelhofer Schule: Barrierefreiheit und Bewegungsförderung im Fokus
Ein zentrales Ziel der Sanierung ist die Schaffung eines barrierefreien Schulhofs nach dem „Design for all“-Prinzip. Dazu gehören der Rückbau maroder Spielgeräte, die Reduzierung von Höhenunterschieden und die Neugestaltung der Wege mit einem einheitlichen Pflasterbild inklusive Bodenindikatoren. Der ehemalige Lehrerparkplatz soll in den Schulhof integriert werden, um mehr Bewegungsraum zu schaffen.
Für die Schülerinnen und Schüler zwischen 12 und 19 Jahren entstehen neue Spiel- und Sportbereiche. Geplant sind unter anderem eine Laufbahn, eine Weitsprunganlage sowie eine kombinierte Calisthenics-Anlage. Auch der Bolzplatz werde saniert und mit einem neuen Ballfangzaun ausgestattet. Durch neue Spielgeräte wie Schaukeln, Kletterkombinationen und höhenverstellbare Basketballkörbe möchten die Verantwortlichen das Angebot ergänzen.
Ein grünes Klassenzimmer und nachhaltige Gestaltung für Umweltbildung
Neben Sport- und Bewegungsflächen spielt die Umweltbildung eine wichtige Rolle im neuen Schulhofkonzept. Das bestehende grüne Klassenzimmer wolle man erweitern und um einen Schulgarten mit unterfahrbaren Pflanztischen ergänzen. Außerdem sollen klimaresiliente Bäume, Sträucher und Stauden gepflanzt werden, um die Vegetationsstruktur langfristig zu verbessern. Eine moderne Bewässerungsanlage will künftig für eine nachhaltige Pflege der Grünflächen sorgen.
Zusätzliche Aufenthaltsbereiche wie Hängematten oder umgestaltete Pflanzkübel als Sitzpodeste sollen für eine angenehme Lern- und Pausenatmosphäre sorgen. Das anfallende Regenwasser werde vor Ort versickert, um die ökologische Nachhaltigkeit des Projekts zu gewährleisten.
Statt der geplanten 1,18 Mio. Euro: Kostensteigerung durch geänderte Bedarfe
Ursprünglich waren für die Sanierung 1,18 Millionen Euro veranschlagt. Im Zuge der Entwurfsplanung ergab sich jedoch ein erhöhter Bedarf, sodass die Kosten laut Prüfergebnis der BPU um 35 Prozent auf rund 1,6 Millionen Euro stiegen. Durch die frühzeitige Ausschreibung und Submissionsergebnisse erhöhte sich der Betrag weiter auf etwa 1,79 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgt über die bezirkliche Investitionszuweisung, die Senatsverwaltung für Finanzen hat den Mehraufwand genehmigt.
Bauherr des Projekts ist der Fachbereich Grünflächen des Straßen- und Grünflächenamtes, während das Schul- und Sportamt als Bedarfs- und Vermögensträger fungiert. Mit der Sanierung setzt der Bezirk eine Empfehlung der Bezirksverordnetenversammlung Tempelhof-Schöneberg um.
Umgestaltung des Marianne-Cohn-Schulhofs: Ein notwendiger Schritt für die Schulgemeinschaft
Die Umgestaltung des Schulhofs ist dringend erforderlich, da die bestehende Anlage nicht mehr den Anforderungen einer Oberschule entspricht. Besonders für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer ist die selbstständige Nutzung des Schulhofs derzeit kaum möglich.
Mit der Neugestaltung können nicht nur die baulichen Mängel beseitigt, sondern auch neue Möglichkeiten für Bewegung, Erholung und gemeinschaftliche Aktivitäten geschaffen werden. Die Schulgemeinschaft erhält damit einen modernen, inklusiven und nachhaltigen Außenbereich, der den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler gerecht wird.
Quelle: Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg