Hamburg plant ein neues Opernhaus in der HafenCity. Die Stadt und die Kühne-Stiftung haben sich auf ein gemeinsames Vorgehen verständigt. Doch noch muss die Bürgerschaft zustimmen. Was bedeutet der Neubau für die Kulturlandschaft der Stadt?

Am Baakenhöft soll Hamburgs neue Oper entstehen. / © Foto: Martin Elsen

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© Foto Titelbild: Wikimedia Commons, Pauli-Pirat, CC BY-SA 4.0

 

Die Hamburgische Staatsoper hat eine lange Tradition. Um dieser gerecht zu werden und den Anforderungen eines modernen Opernbetriebs zu entsprechen, soll in der HafenCity ein neues Opernhaus entstehen. Es soll nicht nur eine neue Heimat für die Staatsoper, das Hamburg Ballett und das Philharmonische Staatsorchester bieten, sondern auch einen besonderen Ort an der Elbe erschließen, der für alle Hamburgerinnen und Hamburger zugänglich ist.

Für ein „architektonisch herausragendes Opernhaus“: Gemeinschaftsprojekt von Stadt und Stiftung

Die Initiative geht auf den Unternehmer und Kunstmäzen Klaus-Michael Kühne zurück. In enger Zusammenarbeit mit dem Hamburger Senat, der Staatsoper und der Kühne-Stiftung wurden in den vergangenen Monaten die Grundlagen für das Bauprojekt geschaffen.

Ziel ist es, ein architektonisch herausragendes Opernhaus zu realisieren, das zur internationalen Strahlkraft Hamburgs beiträgt. Als Standort wurde der Baakenhöft gewählt, ein Areal, das bereits als offener Raum für die Stadtgesellschaft geplant war.

Finale Entscheidung erst nach Vorplanung und fundierter Kostenschätzung

Die Kühne-Stiftung hat für die Planung und den Bau eine eigene Gesellschaft gegründet, an der die Stadt und die Staatsoper als Minderheitsgesellschafter beteiligt sind. Zunächst wird ein architektonisches Qualifizierungsverfahren durchgeführt. Erst nach einer Vorplanung und einer fundierten Kostenschätzung wird final entschieden, ob das Projekt umgesetzt wird.

Die Stadt Hamburg stellt das Grundstück zur Verfügung und trägt standortspezifische Mehrkosten in Höhe von maximal 147,5 Millionen Euro. Nach Fertigstellung soll das Opernhaus der Stadt als Schenkung übergeben werden.

Ein neues Opernhaus in der HafenCity: Was wird aus dem Standort Dammtorstraße?

Unabhängig vom Neubau bleibt das denkmalgeschützte Opernhaus an der Dammtorstraße erhalten und soll weiterhin kulturell genutzt werden. Sollte der Neubau nicht realisiert werden, wäre eine umfassende Sanierung notwendig, um den Opernbetrieb auch in Zukunft aufrechtzuerhalten.

Neue Oper von internationalem Rang soll HafenCity als Kulturstandort aufwerten

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher betonte, dass Musik und Kultur seit jeher mit bürgerschaftlichem Engagement verbunden seien. Die Stadt wolle die Chance nutzen, Hamburgs Kultur weiter zu stärken und die HafenCity mit der neuen Oper aufzuwerten. Auch Kultursenator Carsten Brosda sieht den Neubau als bedeutende Möglichkeit, die Kulturstadt Hamburg international zu positionieren. Klaus-Michael Kühne erklärte, dass ein Opernhaus von internationalem Rang für eine weltoffene Stadt wie Hamburg essenziell sei.

Kultursenator verspricht klare Regelung: Nächste Schritte und offene Fragen

Die Hamburgische Bürgerschaft muss dem Vorhaben noch zustimmen. Die Regierungsfraktionen aus SPD und Grünen stehen dem Projekt grundsätzlich offen gegenüber, es gibt jedoch auch kritische Stimmen. Kulturelle Großprojekte wie die Elbphilharmonie haben in der Vergangenheit gezeigt, dass Kosten und Zeitpläne oft schwer einzuhalten sind. Der Kultursenator versicherte jedoch, dass der Vertrag eine klare Regelung enthalte, die finanzielle Nachforderungen ausschließe.

Quellen: Hamburg Behörde für Kultur und Medien, Tagesschau

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