Ein neuer Stadtteil wächst im Frankfurter Norden: Bis 2027 entstehen im Hilgenfeld hunderte Wohnungen. Selbstversorgt durch grüne Energiequellen und ausgestattet mit moderner Infrastruktur soll das neue Stadtviertel der aktuellen Wohnraumkrise in Frankfurt entgegenwirken.

Auf dieser Fläche soll bis 2027 das „Hilgenfeld Quartier“ entstehen, ein Stadtviertel, das Raum für bis zu 2.500 Bewohnerinnen und Bewohner bieten soll. / © Visualisierung: ABG Frankfurt Holding

© Visualisierungen: ABG Frankfurt Holding

 

Das Gebiet rund um den Frankfurter Norden dehnt sich aus: Der Baubeginn für ein Projekt der Frankfurter Wohnungsbaugesellschaft ABG ist für Mitte des Jahres angekündigt. Hier entsteht bis 2027 das „Hilgenfeld Quartier“, ein Stadtviertel, das Raum für bis zu 2.500 Bewohnerinnen und Bewohner bieten soll. Das 17,7 Hektar große Areal liegt im Stadtteil Frankfurter Berg und grenzt an die Stadtteile Bonames und Eschersheim.

Wo aktuell noch brachliegendes Ackerland ist, sollen innerhalb der nächsten zwei Jahre 54 Mehrfamilienhäuser mit 860 Wohneinheiten entstehen. In rund 340 davon sollen Mieterinnen und Mieter mit Anspruch auf Förderung wohnen. Außerdem sieht die Frankfurter Wohnungsbaugesellschaft ABG hier Cafés, Restaurants, Gewerbeflächen, Spielplätze und zwei Kindertagesstätten vor.

Neues Viertel im Stadtteil Frankfurter Berg: Baubeginn ab Mitte des Jahres

Im Hilgenfeld soll Wohnraum geschaffen werden: das beschloss das Stadtplanungsamt Frankfurt im örtlichen Bebauungsplan, der bereits 2023 in Kraft trat. Danach erfolgte die Grunderschließung des Bauraumes durch die ABG, die bis 2024 abgeschlossen wurde. Dabei wurde das Areal bereits mit Entwässerungssystemen und Trassen für Strom, Wasser, Telekommunikation und Abwasser sowie mit Straßenbeleuchtung ausgestattet.

Aktuell sei man dabei, die Straßen zu asphaltieren um ausgebaute Transportwege für den Baubeginn der Hochbaumaßnahmen zu gewährleisten. Dieser soll laut ABG ab Mitte des Jahres starten.

Anbindung durch Bus und Bahn: Hilgenfeld Quartier möchte verkehrsreduziert bleiben

Das Baugebiet will bereits jetzt durch eine gute verkehrstechnische Anbindung überzeugen: Das Hilgenfeld Quartier wird sowohl mit dem Bus als auch mit der Bahn gut erreichbar sein. Für Autofahrer bleibt die angrenzende Homburger Landstraße bislang die einzige Erschließungsmöglichkeit.

Das führt einerseits dazu, dass das Viertel verkehrsreduziert und ruhig bleibt, andererseits stellt die einseitige Erschließung eine Herausforderung für Gefahrensituationen dar. Einsatzfahrzeuge könnten beispielsweise nur über eine Zufahrt in das Quartier gelangen.

Neubau am Hilgenfeld: So will das Quartier durch sein Energiekonzept überzeugen

Bereits zu Beginn des Projektes hat die ABG das Frankfurter Energieunternehmen Mainova einbezogen. In Kombination wollen die beiden Unternehmen hier „klimafreundliche Energie für alle“ schaffen. Der Energiekonzern fungiert als Finanzier und Betreiber der örtlichen, erneuerbaren Energiequellen, die das ganze Viertel versorgen sollen. Vorgesehen ist, dass 100 Prozent des Stroms und rund 65 Prozent der Wärme direkt vor Ort dezentral produziert werden. Die Vor-Ort-Produktion soll dazu führen, dass CO2 Emissionen, die normalerweise bei der Weiterleitung von Energie entstehen, eingespart werden können.

Laut Angaben von Mainova erfülle das Viertel bereits nach der Fertigstellung die Klimaschutzziele für 2040. Erreicht werde dies durch die Kombination verschiedener Energieversorgungssystheme: Das Quartier wird durch ein Zusammenspiel aus Geothermieanlagen, Photovoltaik-Thermie-Anlagen (PVT), Wärmepumpen und gasbetriebenen Blockheitzkraftwerken vollständig mit Wärme versorgt. Die Stromversorgung erfolgt über 5.050 Photovoltaik-Module, die auf allen Quartiersgebäuden angebracht werden. Ebenfalls solle der Strom durch die lokale Produktion als Inklusivleistung Teil der Miete werden. Mieterinnen und Mieter nutzen also den Strom vom eigenen Dach und bezahlen nur zusätzlich, wenn sie ihr Kontingent überschreiten.

Das Hilgenfeld Quartier: Ein modernes und nachhaltiges Stadtviertel für Frankfurt?

Das „Hilgenfeld Quartier“ verspricht, ein zukunftsfähiges und lebenswertes Stadtviertel im Frankfurter Norden zu werden. Man wolle mit der geplanten Fertigstellung im Jahr 2027 einen Ort schaffen, der den Bedürfnissen einer modernen Stadtgesellschaft gerecht wird. Inwiefern dabei Vision und Realität im Einklang stehen werden, wird sich erst mit der Umsetzung zeigen.

Quellen: Stadtplanungsamt Frankfurt, ABG Frankfurt, Skyline Atlas, Frankfurter Rundschau

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