Die ehemalige Gänsemarktpassage in Hamburgs Neustadt, lange eine städtebauliche Brache, wird nun von der HanseMerkur Grundvermögen AG entwickelt. Auf dem Areal entsteht ein achtgeschossiger Büro- und Geschäftshauskomplex, der voraussichtlich bis 2028 fertiggestellt sein soll.

Die Gänsemarktpassage am gleichnamigen Gänsemarkt in der Hamburger Neustadt wurde vor wenigen Jahren abgerissen. Nun soll hier ein moderner Bürokomplex entstehen. / © Foto: Wikimedia Commons, Pauli-Pirat, CC BY-SA 4.0

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Nachdem das Grundstück der ehemaligen Gänsemarktpassage seit der Insolvenz des Vorbesitzers im Jahr 2023 brach lag, gibt es nun neue Entwicklungen. Die HanseMerkur Grundvermögen AG hat das Areal in zentraler Lage der Hamburger Neustadt erworben und plant den Bau eines modernen Büro- und Geschäftshauses.

Der Neubau soll auf dem Areal entstehen, das sich direkt an die historischen Colonnaden anschließt und eine Gesamtmietfläche von rund 20.700 Quadratmetern bieten wird. Die Baugenehmigung für das Projekt liege bereits vor, und die Fertigstellung des Komplexes ist für Mitte 2028 angestrebt.

Eine Mischung aus Büroflächen und Gastronomie: Das entsteht am Gänsemarkt

Das Grundstück war zuvor von dem umstrittenen Investor René Benko erworben worden, der es 2019 für angeblich 118 Millionen Euro gekauft hatte. Doch nach dem Abriss der Gänsemarktpassage im Jahr 2022 kam es zu einer jahrelangen Stilllegung des Areals. Im vergangenen Jahr übernahm die HanseMerkur Grundvermögen das Projekt.

Der geplante Neubau am Gänsemarkt soll acht Stockwerke umfassen und eine Mischung aus flexiblen Büroflächen sowie einer Gastronomie- und Einzelhandelslandschaft bieten. In den Obergeschossen sind vor allem Büroflächen vorgesehen. Diese sollen unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten bieten, von offenen Arbeitsbereichen bis hin zu klassischen Zellenbüros. Als weiteres Highlight des Projekts sind Außenterrassen im Dachgeschoss geplant, die einen weiten Blick über die Dächer Hamburgs und zur Binnenalster ermöglichen.

Standort galt jahrelang als städtebauliches Problem: Neubeginn am Gänsemarkt

Der Standort am Gänsemarkt gilt als besonders wertvoll. Der Neubau wird in unmittelbarer Nähe der Binnenalster, der Staatsoper und des Jungfernstiegs liegen, was den Standort sowohl für Büroflächen als auch für Gastronomie und Einzelhandel attraktiv macht. Finanzsenator Dr. Andreas Dressel hatte betont, dass das Projekt gemeinsam mit der Sanierung der Finanzbehörde und der neuen HASPA-Zentrale zu einer „Belebung und Neuerschließung“ des Gebiets beitragen werde. Der Gänsemarkt solle in den kommenden Jahren ein moderneres, aber gleichzeitig historisches Gesicht erhalten.

Das Areal, das jahrzehntelang als Einkaufszentrum mit der Gänsemarktpassage bekannt war, hat eine wechselvolle Geschichte. Die ehemalige Passage, die 1950 erbaut wurde, verlor zunehmend an Bedeutung und stand zuletzt leer. Die Brachfläche galt in der Stadt als städtebauliches Problem. Der nun geplante Neubau stellt nicht nur einen Neubeginn für das Areal dar, sondern auch für die gesamte Umgebung.

HanseMerkur Grundvermögen wirbt mit Flexibilität und Nachhaltigkeit im Neubau

Ein zentrales Merkmal des Neubaus möchte die angestrebte Nachhaltigkeit des Projekts sein. Die HanseMerkur plant, die hohe Zertifizierung „LEED Platin“ zu erreichen, was auf eine umweltfreundliche Bauweise hinweist. Dies solle dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck des Projekts zu minimieren und die langfristige Attraktivität des Standorts zu sichern.

Insgesamt wolle das Projekt nicht nur den Anforderungen von Bürovermietern gerecht werden, sondern auch zu einer Aufwertung des gesamten Stadtteils beitragen. Inwieweit dies gelingt, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.

Quellen: BIWERMAU Architekten BDA, HanseMerkur Grundvermögen, immobilienmanager, NOERR, Hamburger Morgenpost