Im Hamburger Hafen wird eine bisher ungenutzte Fläche für Unternehmen erschlossen. Dafür wird ein altes Hafenbecken zugeschüttet. Die Bauarbeiten beginnen in wenigen Tagen und sollen bis 2029 andauern. Wer das Gebiet künftig nutzen wird, steht bisher nicht fest. Die Maßnahme soll zur wirtschaftlichen Stärkung des Hafenstandorts beitragen.
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Im Süden des Hamburger Hafens wird eine bislang brachliegende Fläche für eine wirtschaftliche Nutzung vorbereitet. Die Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) plant, das ehemalige Hansa-Schwergutterminal auf Steinwerder sowie angrenzende Areale für Unternehmen zugänglich zu machen. Ziel sei es, eine zusammenhängende Gewerbefläche in unmittelbarer Nähe zum Kreuzfahrtterminal Steinwerder zu schaffen.
Um Platz für die neue Nutzung zu gewinnen, werden bestehende Straßen- und Eisenbahnbrücken zurückgebaut. Zusätzlich wird ein altes Hafenbecken zugeschüttet, um die Landfläche zu erweitern. Die Stadt Hamburg hatte das Gelände bereits vor 15 Jahren von der BUSS-Gruppe für einen dreistelligen Millionenbetrag erworben, doch lange Zeit blieb die Entwicklung des Areals unklar.
Bis 2029: Investition von 180 Millionen Euro für die Erschließung der Fläche
Die HPA plant Investitionen in Höhe von rund 180 Millionen Euro, um die Flächen für Unternehmen nutzbar zu machen. Die Bauarbeiten beginnen in wenigen Tagen und sollen etwa vier Jahre in Anspruch nehmen. Bis 2029 soll das Gelände vollständig erschlossen sein.
Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) betonte, dass eine Nutzung mit hoher Wertschöpfung für die Stadt von Bedeutung sei. Das Vorhaben solle langfristig dazu beitragen, das Hafen- und Industriegebiet zu stärken und neue wirtschaftliche Impulse zu setzen.
Wer die Flächen nutzt, entscheidet sich nach offiziellem Bewerbungsverfahren 2026
Noch ist nicht geklärt, welche Unternehmen sich auf dem neuen Gelände ansiedeln werden. Die Entscheidung darüber soll 2026 getroffen werden. Laut ersten Informationen gibt es bereits Interessenten, darunter ein Recyclingbetrieb, der vor Ort bereits über ein Altmetalllager verfügt. Das offizielle Bewerbungsverfahren für die Gewerbefläche startet jedoch erst noch.
Ziel der Stadt ist es, Unternehmen anzusiedeln, die sich gut in das bestehende Hafen- und Industrieumfeld einfügen. Es wird erwartet, dass Betriebe aus dem Bereich Logistik, Produktion oder Recycling besonders großes Interesse an der Fläche zeigen könnten.
Aus wirtschaftlichen Gründen: Kein neues Containerterminal in Steinwerder Süd
Fest steht bereits, dass auf der neuen Gewerbefläche kein zusätzliches Containerterminal entstehen wird. Aufgrund der schifffahrtsbedingten Gegebenheiten können in Steinwerder Süd nur Schiffe mit einer maximalen Länge von 250 Metern anlegen. Ein Containerterminal wäre daher wirtschaftlich nicht sinnvoll.
Die ursprünglichen Pläne, das Gelände für den Containerumschlag zu nutzen, wurden schon vor Jahren verworfen. Stattdessen soll das Areal nun für andere gewerbliche Nutzungen zur Verfügung stehen.
Das Großprojekt: Hamburg setzt auf wirtschaftliche Stärkung des Hafenareals
Mit dem Großprojekt verfolgt Hamburg das Ziel, bisher ungenutzte Flächen im Hafen einer wirtschaftlich tragfähigen Nutzung zuzuführen. Die Stadt setzt dabei auf Unternehmen, die zur Wertschöpfung vor Ort beitragen und langfristig Arbeitsplätze sichern können.
Durch die Investitionen in die Infrastruktur soll das Hafen- und Industriegebiet auf Steinwerder gestärkt werden. Die endgültige Entscheidung über die Nutzung der Fläche wird in den kommenden Jahren getroffen, wobei der Fokus auf einer nachhaltigen und wirtschaftlich sinnvollen Entwicklung liegen soll.
Quellen: NDR, Hamburg Port Authority (HPA)