Die MauAR-App verbindet Augmented Reality mit historischen Erzählungen, um die Geschichte der Berliner Mauer und das Leben in einer geteilten Stadt erlebbar zu machen. Nutzerinnen und Nutzer können in immersiven Zeitreisen den Aufbau, den Verlauf und den Fall der Mauer anhand von Zeitzeugenberichten und detailgetreuen Nachstellungen nachvollziehen.

Digitale Zeitreise in das Berlin vor dem Mauerfall – möglich macht dies die Technologie Augmented Reality. / © Visualisierung: MauAR App / Kulturprojekte Berlin
© Visualisierungen: MauAR App / Kulturprojekte Berlin
Die Berliner Mauer ist an verschiedenen Stellen in der Stadt noch immer sichtbar – etwa an der East Side Gallery, an der Bernauer Straße oder unweit des Potsdamer Platzes am Ausstellungsbereich Topographie des Terrors.
Viele junge Menschen oder Touristen können sich dennoch kaum vorstellen, wie es in der einstmals geteilten Hauptstadt aussah. Die dramatischen Ereignisse jener Zeit liegen für die aktuelle Generation weit entfernt. Relikte der Mauer erzählen zwar von einer bewegten Vergangenheit, doch die lebendigen Erinnerungen bleiben oft abstrakt.
Moderne Technologien eröffnen neue Perspektiven auf die Berliner Mauer
Moderne Technologien eröffnen nun aber völlig neue Perspektiven, um diese Geschichte wieder greifbar zu machen. Mit innovativen Mitteln wie Augmented Reality lässt sich die Atmosphäre der geteilten Stadt erneut erleben. So wird es möglich, die Vergangenheit Berlins auf eine moderne und interaktive Weise nachzuholen.
Die MauAR-App etwa bietet ein neuartiges Storytelling-Erlebnis, bei dem Augmented Reality zum Einsatz kommt, um die bewegende Geschichte der Berliner Mauer auf völlig andersartige Weise zu vermitteln. Durch die interaktive Darstellung wird der Nutzer zum aktiven Teil des Geschehens, was einen unmittelbaren Einblick in das Leben in Ost- und West-Berlin ermöglicht.
MauAR App: Augmented Reality als Geschichtserlebnis
Im Zentrum der App stehen authentische Erzählungen, die anhand der Lebensgeschichten von Johanna und Andreas – Bewohnerinnen und Bewohner aus Ost- und West-Berlin – vermittelt werden. Mithilfe modernster AR-Technologie können Nutzer den historischen Kontext nicht nur oberflächlich, sondern nahezu lebensecht erfahren, als stünden sie selbst vor den historischen Schauplätzen.
Die App stellt eine fundierte historische Dokumentation bereit, die in enger Zusammenarbeit mit der Stiftung Berliner Mauer entwickelt wurde. Durch Zeitzeugen-Interviews und akribisch rekonstruierte Szenen wird die Entstehung, der Aufbau und der Wandel der Mauer nachvollziehbar gemacht – von den ersten Tagen der Teilung im Jahr 1961 bis zu ihrem Fall im November 1989.
Geschichte virtuell erleben: Standortbezogene Darstellung der Berliner Mauer
An ausgewiesenen Orten entlang des ehemaligen Grenzstreifens wird die Mauer in ihrem originalhistorischen Verlauf digital rekonstruiert. Die AR-Darstellung ermöglicht es dabei, die bauliche Entwicklung von einem simplen Stacheldrahtzaun zu einem beeindruckenden Betonwall samt Wachtürmen und Grenzsoldaten aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten.
Anlässlich des 30. Jubiläums des Mauerfalls wurden Ende vergangenen Jahres fünf Sonderepisoden zur Friedlichen Revolution in die App integriert. Diese speziellen Inhalte, entstanden in Kooperation mit dem landeseigenen Unternehmen Kulturprojekte Berlin, beleuchten den Verlauf der Bürgerproteste und den historischen Kontext, der zum Fall der Mauer führte, und bieten den Nutzern einen vertieften Einblick in diesen bedeutenden Abschnitt der Zeitgeschichte. Die App kann man im Apple Store downloaden.
Quellen: Stiftung Berliner Mauer, berlin.de, Berlin Partner, MauAR App, Kulturprojekte Berlin