Autofahrende müssen sich aufgrund der Sanierung der A115 auf erhebliche Einschränkungen einstellen. Bis 2026 wird der stark frequentierte Abschnitt zwischen Kleinmachnow und Spanischer Allee grundlegend erneuert. Staus und Umleitungen werden die kommenden Jahre begleiten.

© Foto Titelbild: Wikimedia Commons, Andre_de, CC BY-SA 4.0 

Die A115, auch bekannt als Avus, ist eine der wichtigsten Verkehrsachsen zwischen Brandenburg und Berlin. Seit Herbst 2024 laufen auf dem südlichen Teilabschnitt umfangreiche Sanierungsarbeiten. Nun hat eine weitere Bauphase begonnen, die deutliche Auswirkungen auf den Verkehr mit sich bringt: Zwischen den Anschlussstellen Kleinmachnow und Spanische Allee steht in Fahrtrichtung Berliner Innenstadt ab sofort nur noch eine Fahrspur zur Verfügung. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit wurde in diesem Bereich auf 60 Kilometer pro Stunde reduziert, um die Sicherheit in der Baustelle zu gewährleisten.

Diese Maßnahmen werden voraussichtlich bis ins Jahr 2026 andauern. Gerade für Pendlerinnen und Pendler aus Brandenburg und den angrenzenden Berliner Bezirken bedeutet dies eine erhebliche Belastung, da dieser Abschnitt der Autobahn mit rund 80.000 Fahrzeugen pro Tag zu den am stärksten frequentierten der Region gehört.

A115: Vollsperrungen und weitere Einschränkungen in mehreren Bauphasen

Neben der Reduzierung auf einen Fahrstreifen kommt es in der Nacht vom 4. auf den 5. März zu vollständigen Sperrungen der A115 in Richtung Dreieck Funkturm. Der Verkehr wird in dieser Zeit über die B1 und die Spanische Allee umgeleitet.

Bereits ab Mitte März steht die nächste Umbauphase an. Dann sollen im Bereich der Anschlussstelle Spanische Allee sowie am Kreuz Zehlendorf mehrere Zu- und Abfahrten vorübergehend gesperrt werden. Nähere Details zu den Umleitungen und alternativen Routen sollen noch bekannt gegeben werden. Die Autobahn GmbH weist darauf hin, dass eine langfristige Planung für den Berufsverkehr ratsam sei, da auch außerhalb der Baustelle durch Ausweichverkehr mit Behinderungen zu rechnen ist.

Sanierungsbedarf der A115 durch hohe Belastungen und veraltete Infrastruktur

Der Zustand der A115 machte die Sanierung dringend erforderlich. Ursprünglich als Rennstrecke in den 1920er-Jahren konzipiert, wurde die Avus über Jahrzehnte in das Berliner Autobahnnetz integriert. Die baulichen Grundlagen vieler Brücken, Entwässerungsanlagen und Fahrbahnen stammen noch aus der Nachkriegszeit und halten den heutigen Verkehrsbelastungen nicht mehr stand.

Laut der Autobahn GmbH waren die Kapazitäten des Abschnitts ursprünglich für maximal 20.000 Fahrzeuge pro Tag ausgelegt. Das aktuelle Verkehrsaufkommen liegt jedoch weit darüber, was zu erheblichen Abnutzungserscheinungen geführt hat. Untersuchungen ergaben, dass auf einer Fläche von mehr als 82.000 Quadratmetern der Asphalt dringend erneuert werden muss. Besonders problematisch sind zudem schadhafte Dehnungsfugen an Brücken und instabile Lärmschutzwände aus den 1980er-Jahren.

Moderne Materialien und Sensorik sollen künftige Schäden verhindern

Im Rahmen der Sanierung werden erstmals präventive Maßnahmen eingesetzt, um die Lebensdauer der neuen Infrastruktur zu verlängern. Dazu zählen moderne Asphaltmischungen mit einem höheren Gummianteil, die widerstandsfähiger gegenüber Hitze und Frost sein sollen. Auch die Lärmschutzwände werden durch neue Modelle aus recycelten Materialien ersetzt, die eine bessere Schutzwirkung und längere Haltbarkeit versprechen.

Zudem installiert die Autobahn GmbH ein sensorgestütztes Überwachungssystem, das frühzeitig auf Risse oder Materialermüdungen hinweist. Durch regelmäßige Inspektionen im Zwei-Jahres-Rhythmus sollen künftig Schäden schneller erkannt und behoben werden, bevor größere Reparaturen notwendig werden.

Arbeiten bis 2026: Kritik an Bauzeit und Verkehrsplanung der Sanierung der A115

Unter den Pendlerinnen und Pendlern stößt die lange Bauzeit auf Unverständnis. In den sozialen Netzwerken und Kommentarspalten äußern viele den Wunsch nach einer Beschleunigung der Arbeiten. Dabei wird häufig auf internationale Beispiele verwiesen, wo rund um die Uhr an Großprojekten gearbeitet werde. Die Autobahn GmbH verweist hingegen darauf, dass eine umfassende Sanierung bei laufendem Verkehr und unter den gegebenen Bedingungen nicht schneller durchführbar sei.

Bis August 2026 müssen sich die Verkehrsteilnehmenden somit auf eine angespannte Situation einstellen. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf mehrere hundert Millionen Euro und werden vom Bund getragen.

Quellen: Berliner Morgenpost, RBB

Tags (Schlagwörter) zu diesem Beitrag

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.