Der Bezirk Marzahn-Hellersdorf soll endlich ein eigenes Kombibad bekommen. Darauf haben sich das Land Berlin und die Berliner Bäderbetriebe bereits 2021 geeinigt. Das Ringen um ein eigenes Freibad zieht sich bereits seit fast 20 Jahren. Nun hat ein Artenschutzgutachten den geplanten Standort am Jelena-Šantić-Friedenspark bestätigt.
© Fotos: depositphotos.com
Text: Björn Leffler
Dass sie kommen soll, gilt mittlerweile als sicher und auch als politisch gewollt: eine öffentliche Freibadanlage für den Bezirk Marzahn-Hellersdorf, die südöstlich des Kienbergs gebaut werden soll. Nun hat auch ein Artenschutzgutachten die Eignung des geplanten Standorts bestätigt.
Damit soll der Bezirk Marzahn-Hellersdorf in den kommenden Jahren sein erstes öffentliches Freibad erhalten. Ein Schritt, der bitter nötig ist, da den Einwohnerinnen und Einwohnern des Bezirks vor allem in den Sommermonaten Bademöglichkeiten fehlen und sie auf andere Badestellen in Nachbarbezirken oder auf natürliche Badestellen wie beispielsweise die Kaulsdorfer Seen ausweichen müssen.
In Marzahn-Hellersdorf gibt es zu wenige Badestellen
Dort kam es allerdings aufgrund von überfüllten Straßen (parkende Autos) und verschmutzten Badestränden in den letzten Jahren immer wieder zu Beschwerden der Anwohnerinnen und Anwohner.
Ein Zustand, der sich in den kommenden Jahren durch die Errichtung eines öffentlichen, vom Bezirk verwalteten Kombibades – also Schwimmhalle und Freibad – stark verbessern soll. Zudem würde auch der Schul- und Vereinssport vom Neubau stark profitieren.
Seit 2021 steht das Projekt auf der Vorhabenliste der Berliner Bäderbetriebe
Das Projekt wurde bereits im August 2021 als “Multifunktionsbad” auf die Vorhabenliste der Berliner Bäderbetriebe aufgenommen. Damit war der geplante Neubau erstmals als offizielles Bauprojekt des Landes Berlin kategorisiert, was im Bezirk Marzahn-Hellersdorf große Erleichterung auslöste.
Auch der schwarzrote Berliner Senat hat das Projekt bereits in die Haushaltsplanungen aufgenommen, die Finanzierung steht also. Das Kombibad soll am Jelena-Santic-Friedenspark an den “Gärten der Welt” entstehen.
Seit fast 20 Jahren fordert der Bezirk den Neubau eines Kombibades
Wann der Bau starten wird, ist derzeit allerdings noch nicht klar. Seit beinahe 20 Jahren gibt es in Marzahn-Hellersdorf den Wunsch nach einem Freibad, denn bislang gibt es im Bezirk ausschließlich Hallenbäder.
Mit den Ergebnissen des nun veröffentlichten Artenschutzgutachtens hat das Projekt eine weitere wichtige Hürde genommen. In enger Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde wurde das Untersuchungsgebiet gründlich auf das Vorkommen verschiedener Arten sowie bedrohter Pflanzen, die auf der Roten Liste oder im Berliner Florenschutz stehen, untersucht.
Keine bedrohten Tier- oder Pflanzenarten wurden entdeckt
Besondere Aufmerksamkeit galt dem Hasenpfuhl, dem umliegenden Gehölzsaum und vier naturnahen temporären Kleingewässern am Jelena-Šantić-Friedenspark. Trotz sorgfältiger Biotopkartierung wurden während der Ortsbegehungen keine bedrohten Tier- oder Pflanzenarten entdeckt, was grünes Licht für die weitere Planung des Badezentrums bedeutet.
Ein Sprecher der Planungsbehörde betonte, dass die Ergebnisse des Artenschutzfachbeitrags bestätigen, dass die Planungen für das Kombibad keine negativen Auswirkungen auf lokale gefährdete Arten haben werden.
Die Entwicklung des Kombibades, das sportliche und Freizeitmöglichkeiten bieten soll, kann nun auf der Grundlage eines klaren Verständnisses der ökologischen Bedingungen und Anforderungen voranschreiten, wie es in dem Gutachten heißt. Dies sollte mit hohem Zeitdruck geschehen, denn der Planungsvorlauf für das Projekt ist selbst für Berliner Verhältnisse ausgesprochen lang.
Weitere Bilder zum Projekt findet Ihr hier:
Quellen: Berliner Bäderbetriebe, Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf, Buchholz und Partner GmbH, Marzahn-Hellersdorf LIVE, Untere Naturschutzbehörde
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2. November 2024