In Berlin-Adlershof beginnt der Bau eines modernen Labor- und Bürogebäudes für die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM). Das Projekt soll bis 2029 fertiggestellt werden und will exzellente Forschungsbedingungen in unmittelbarer Nähe zu Wissenschaftseinrichtungen schaffen. Nachhaltigkeit und eine innovative Projektabwicklung sollen im Fokus des Bauvorhabens stehen.
© Visualisierung Titelbild: Burckhardt Architektur
In Berlin-Adlershof haben die Bauarbeiten für den Neubau „GBD 149“ der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) begonnen. Das neue Labor- und Bürogebäude soll den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern modernste Arbeitsbedingungen bieten. Neben Laboren für elf Fachbereiche entstehen auch Werkhallen mit Krananlagen sowie Verwaltungsbüros. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und der Bundesbau Baden-Württemberg setzen das Projekt gemeinsam mit verschiedenen Partnern um.
Der Neubau entsteht in unmittelbarer Nähe zu anderen Forschungseinrichtungen sowie dem naturwissenschaftlichen Campus der Humboldt-Universität. Die Fertigstellung des Gebäudes ist für das Jahr 2029 geplant. Zunächst werden bis September die Erdarbeiten abgeschlossen, gefolgt von der Betonage des Untergeschosses.
Neubau der BAM will nachhaltiges und zukunftsfähiges Forschungsgebäude werden
Ein Hauptgrund für den Neubau ist die Tatsache, dass viele der aktuell genutzten Labor- und Forschungsräume der BAM aus der Gründerzeit stammen und den heutigen Anforderungen nicht mehr genügen. Die BAM beschäftigt mehr als 1.500 Mitarbeitende und entwickelt Sicherheitsstandards für Technik und Chemie. Diese fließen in nationale und internationale Gesetzgebungen ein. Zudem berät die Behörde die Bundesregierung zu Themen wie der sicheren Energiewende. Dabei stehe der Schutz von Mensch, Umwelt und Sachgütern stets im Vordergrund.
Neben der Modernisierung der Arbeitsbedingungen soll auch Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle spielen. Das Gebäude wolle man nach den Kriterien des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB) errichten. Geplante Maßnahmen wie begrünte Innenhöfe und Dachflächen sollen schließlich zur Verbesserung des Stadtklimas beitragen, während Photovoltaikanlagen erneuerbare Energie erzeugen sollen.
In Adlershof: Innovative Projektabwicklung nach internationalem Vorbild
Das Bauvorhaben wird im Rahmen einer Integrierten Projektabwicklung (IPA) umgesetzt, einem in Deutschland noch seltenen Vertragsmodell. Dabei arbeiten die BImA als Bauherrin und der Bundesbau Baden-Württemberg als Bauherrenvertreter von Beginn an mit den beteiligten Unternehmen zusammen. Zu den Projektpartnern zählen Burckhardt Architektur (Objektplanung), Buro Happold (TGA-Planung), W. Markgraf (Erweiterter Rohbau), Rud. Otto Meyer Technik (TGA-Ausführung) und Apleona R&M (Ausbau).
Die IPA-Methode habe sich bereits in Ländern wie den USA, Kanada und Australien bewährt und gewinnt auch in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Durch die frühe Zusammenarbeit von Planung und Ausführung soll eine termin- und kostengerechte Fertigstellung des Bauprojekts sichergestellt werden. Dieses Modell verspricht eine effizientere Umsetzung öffentlicher Bauprojekte und könnte künftig vermehrt zum Einsatz kommen.
Quellen: Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Bundesbau Baden-Württemberg – Staatliches Hochbauamt Ulm, immobilienmanager