Mit einem starken Zuwachs an internationalen Gästen erlebt Berlin im Jahr 2024 eine belebte Touristensaison. Großevents wie die UEFA EURO 2024 und kulturelle Highlights wie das Festival of Lights locken Besucher in die Metropolregion und stärken die Attraktivität und Wirtschaft der Hauptstadt.

Berlin verzeichnet 2024 eine lebhafte Touristensaison mit einem starken Anstieg internationaler Gäste. Ein Einmaleffekt oder eine nachhaltige Trendwende? / © Foto: depositphotos.com

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Text: Stephanie Engler

 

Berlin erlebt im Jahr 2024 einen stabilen Anstieg der Tourismuszahlen. Von Januar bis September besuchten rund 9,5 Millionen nationale und internationale Gäste die Hauptstadt. Gemeinsam sorgten sie für knapp 23 Millionen Übernachtungen – was einem Zuwachs von 5,1 Prozent bei den Gästezahlen und 2,7 Prozent bei den Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr entspricht, wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg mitteilte.

Besonders im Juni zog die Fußball-Europameisterschaft internationale Besucher nach Berlin. Rund 500.000 zusätzliche Gäste aus dem Ausland reisten für das Turnier in die Stadt und bescherten den Berliner Hotels einen signifikanten Anstieg der Übernachtungszahlen. Die Zahl der internationalen Übernachtungen stieg um 16,4 Prozent, während die Übernachtungen nationaler Gäste im gleichen Zeitraum um 12,7 Prozent zurückgingen. Länder wie Österreich, die Niederlande und Kroatien, deren Mannschaften ihre Vorrundenspiele in Berlin austrugen, verzeichneten besonders hohe Zuwachsraten.

Während der EURO 2024: Internationale Besucherzahlen steigen stark an

Die Zahl der internationalen Gäste legte im ersten Halbjahr um 13,4 Prozent zu und erreichte damit rund 2,2 Millionen, während die Übernachtungen um 8,8 Prozent auf mehr als 5,8 Millionen stiegen. Auch im Zeitraum bis September blieb dieser Trend erhalten. In den ersten neun Monaten des Jahres kamen 3,6 Millionen Gäste aus dem Ausland nach Berlin, mit einer Übernachtungszahl von 9,7 Millionen.

Die meisten Übernachtungen verbrachten Gäste aus Großbritannien (1,04 Millionen), gefolgt von den USA (1,01 Millionen), den Niederlanden (705.000), Italien (576.000) und Spanien (546.000).

Boom-Jahr 2024: Berlins touristische Highlights fördern den Trend

Neben der UEFA EURO 2024 lockten zahlreiche kulturelle und sportliche Highlights Touristen nach Berlin. So verzeichnete etwa die Caspar David Friedrich-Ausstellung bis Juni über 200.000 Besucher, und auch das DFB-Pokalfinale sowie der Karneval der Kulturen im Mai waren gut besuchte Veranstaltungen.

Auch im zweiten Halbjahr erwartete Berlin weitere bedeutende Events, wie das Jubiläum „35 Jahre Mauerfall“ im Herbst oder, bereits zuvor, das Festival of Lights im Oktober, das jedes Jahr mit eindrucksvollen Lichtinstallationen an vielen Berliner Sehenswürdigkeiten die Stadt erhellt.

Tourismus in Berlin: Wachsende Bedeutung für die Wirtschaft

Für Berlins Senatorin für Wirtschaft, Franziska Giffey, ist die positive Entwicklung der Tourismuszahlen ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor. Sie betont, dass der Tourismus in der Hauptstadt rund 228.000 Arbeitsplätze sichert und die lokale Wirtschaft stärkt. Giffey lobte auch die Gastfreundschaft der Berliner Bevölkerung und erklärte, dass internationale Großevents wie die UEFA EURO 2024 dazu beitragen, das Image Berlins nachhaltig positiv zu gestalten.

Auch Burkhard Kieker, Geschäftsführer der Tourismusorganisation visitBerlin, hob die Bedeutung der internationalen Gäste hervor und sieht in Großereignissen eine Möglichkeit, Berlin auf die globale Bühne zu bringen. Erklärtes Ziel der Organisation ist es, die Lebensqualität der Berliner Bevölkerung zu erhalten und die Aufenthaltsqualität der Gäste zu steigern. Dazu setzt visitBerlin auf nachhaltige Tourismusstrategien und gezielte Marketingmaßnahmen, um Berlin sowohl für internationale Besucher als auch für die Bevölkerung attraktiv zu gestalten.

Ein Ansatz, der nicht immer leicht zu erreichen ist. Für Berlins Tourismus, der in den vergangenen Jahren immer mehr unter fehlenden internationalen Direktverbindungen vom Flughafen BER gelitten hat, ist das Ausnahmejahr 2024 ein willkommener Ausbruch nach oben. Abzuwarten bleibt hingegen, ob Berlin auch langfristig davon profitieren kann.

 

Quellen: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Der Tagesspiegel, berlin.de, visitBerlin