Die Berlinertordammbrücke wird bis 2028 erneuert. Während der Bauarbeiten kommt es erneut zu Vollsperrungen der Bürgerweide (B75) sowie zu Einschränkungen im Bahnverkehr. Welche Alternativen es gibt und wie der Verkehr geregelt wird – ein Überblick.

Im Zuge der Arbeiten an der Berlinertordammbrücke in St. Georg kommt es erneut zu Verkehrseinschränkungen. / © Foto: IMAGO / BREUEL-BILD
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Die Berlinertordammbrücke im Hamburger Stadtteil St. Georg wird seit Anfang 2024 abschnittsweise erneuert. Das Bauwerk, dessen älteste Teile über 120 Jahre alt sind, wird bis 2028 vollständig ersetzt.
Nachdem der südliche Überbau bereits im Frühjahr 2024 abgetragen wurde, folgt nun die nächste Bauphase. Ein 700 Tonnen schwerer Kran hebt insgesamt 39 Stahlträger mit einem Gewicht von bis zu 22 Tonnen ein. Diese Millimeterarbeit erfordert nicht nur Präzision, sondern auch umfangreiche Sperrungen, um die Sicherheit auf der Baustelle zu gewährleisten.
Berlinertordammbrücke: Kurzfristige Einschränkungen für Auto-, S- und Fernbahnverkehr
Um die Auswirkungen auf den Verkehr möglichst gering zu halten, wurden die Sperrzeiten gezielt auf verkehrsärmere Wochenenden gelegt. So soll gewährleistet werden, dass der Berufsverkehr an den Werktagen möglichst reibungslos läuft.
Die Bürgerweide (B75), eine zentrale Nord-Süd-Verbindung, wird deshalb an zwei verlängerten Wochenenden im Februar vollständig gesperrt. Der Autoverkehr muss weiträumig ausweichen, zudem gibt es Einschränkungen im S- und Fernbahnverkehr. Anschließend bleibt die Brücke auch während der Bauzeit größtenteils passierbar.
Zweite Sperrung steht bevor: Verkehrsbehörde empfiehlt alternative Routen
Die erste Vollsperrung der Bürgerweide beerfolgte bereits am 15. Februar um 22 Uhr und konnte dank schneller Baufortschritte am 17. Februar um 14 Uhr wieder aufgehoben werden – wesentlich früher als geplant. Dennoch bleibt die Verkehrsführung weiterhin eingeschränkt: Bis zur nächsten Sperrung stehen zwei Fahrstreifen Richtung Süden und einer Richtung Norden zur Verfügung.
Die zweite Sperrung beginnt am 20. Februar um 22 Uhr und dauert bis zum 25. Februar um 5 Uhr. In diesem Zeitraum werden weitere zwölf Stahlträger sowie Querträger eingehoben. Die Verkehrsbehörde empfiehlt, den Bereich großräumig zu umfahren und alternative Routen wie etwa die A7, A1 oder A24 zu nutzen. Pendler sollten, wenn möglich, auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen oder im Homeoffice arbeiten.
Einschränkungen im Bahnverkehr: Umleitungen und Ersatzverkehr geplant
Auch der Bahnverkehr ist betroffen. Die Deutsche Bahn hat für die Bauarbeiten langfristige Sperrpausen eingeplant. Die S-Bahn-Linie S1 verkehrt unter der Woche zwar weitgehend normal, ist jedoch vom 23. Februar bis Montagfrüh unterbrochen. Zwischen Berliner Tor und Hasselbrook wird ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.
Im Fernverkehr wird die Linie RE 80 (Hamburg–Lübeck) umgeleitet. Fahrgäste müssen mit längeren Fahrzeiten rechnen. Als barrierefreie Alternative stehen die U-Bahnlinien zur Verfügung. Die Verkehrsbehörde empfiehlt, diese vorrangig zu nutzen.
Sanierung der Berlinertordammbrücke: Fertigstellung bis 2028 geplant, neue Grünflächen vorgesehen
Die Sanierung der Berlinertordammbrücke soll bis Dezember 2027 abgeschlossen sein. Bis dahin werde die Verkehrsführung immer wieder angepasst, um alle Verkehrsbeziehungen aufrechtzuerhalten. Ein Jahr später sollen letzte Maßnahmen wie Begrünungen abgeschlossen werden.
Im Rahmen der Umgestaltung wird entlang der Veloroute ein Pflanzentrog integriert. Dieser ist Teil des Alster-Bille-Elbe-Grünzugs und der Landschaftsachse Horner Geest. Zudem werden im direkten Umfeld der Brücke Bäume gepflanzt. Ziel ist es, nicht nur die Brücke zu modernisieren, sondern auch die Aufenthaltsqualität im Bereich Berliner Tor zu verbessern.
Quellen: Behörde für Verkehr und Mobilitätswende; Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer Hamburg; Hamburger Abendblatt, NDR