In direkter Nachbarschaft zu den denkmalgeschützten Gebäuden des ehemaligen Olympischen Dorfes, das zu den Olympischen Spielen von 1936 errichtet wurde, möchte der Wohnkonzern BUWOG ein neues Wohnquartier mit 178 Wohnungen errichten. Der Baustart musste jedoch ins kommende Jahr verschoben werden.

Auf diesem Grundstück neben dem ehemaligen Olympischen Dorf an der westlichen Berliner Stadtgrenze sollen 178 Wohnungen durch das Unternehmen BUWOG errichtet werden – doch der Baustart verzögert sich. / © Foto: BUWOG

© Visualisierung Titelbild: BUWOG
Text: Björn Leffler

 

Das Wohnungsbauunternehmen BUWOG plant bereits seit 2020 auf einer etwa 15.400 Quadratmeter großen Fläche in der Rosa-Luxemburg-Allee in Elstal an der westlichen Berliner Stadtgrenze den Bau von 178 Mietwohnungen mit ein bis fünf Zimmern sowie 3.700 Quadratmetern Gewerbefläche, unter anderem für einen Nahversorgungsmarkt. Das Grundstück liegt neben dem ehemaligen Olympischen Dorf der Spiele aus dem Jahr 1936.

Aufgrund der Kostenentwicklungen der letzten 18 Monate haben sich die Gemeinde und der Bauträger auf das weitere Vorgehen verständigt. Die BUWOG betont dabei öffentlich die Attraktivität des Standorts Elstal und will nach eigener Aussage ein verlässlicher Partner bei der Schaffung von neuem Wohnraum und den dazugehörigen infrastrukturellen Qualitäten bleiben.

Elstal bei berlin: BUWOG verschiebt den Baustart für 178 Wohnungen

Allerdings sei laut BUWOG ein Baustart im Jahr 2024 wegen gestiegener Baukosten und dem Wegfall der KfW 40-Zuschüsse nicht möglich, so dass der Beginn der Bauarbeiten voraussichtlich erst im kommenden Jahr erfolgen kann.

Die BUWOG plant immerhin, im Jahr 2024 die Planungen weiter voranzutreiben und anzupassen. Gemeinsam mit der Gemeinde werden zusätzliche Optimierungsmöglichkeiten geprüft, heißt es.

Bis Ende 2024 sollen alle nötigen Ausschreibungen abgeschlossen werden

Ziel ist es vorerst, bis Ende 2024 die ersten Ausschreibungen für Bauaufträge vorzugsweise an regionale Unternehmen aus Berlin und Brandenburg zu vergeben. BUWOG-Geschäftsführerin Eva Weiß bestätigte, dass sich der Zeitplan zwar verschiebe, der Standort Elstal jedoch weiterhin attraktiv bleibe.

Das Jahr 2024 soll laut Weiß dafür genutzt werden, um die Wirtschaftlichkeit des Projekts zu verbessern, ohne Abstriche in der Qualität machen zu müssen – keine leichte Aufgabe. Weiß betonte die langfristige Bedeutung des Projekts für die Gemeinde Elstal und zeigte sich überzeugt, dass sich die Überarbeitung der Planung lohnt, auch wenn vorerst noch Geduld erforderlich sei.

Gemeinde bedauert die Entscheidung, lobt aber die Transparenz der BUWOG

Bürgermeister Holger Schreiber äußerte sein Bedauern darüber, dass der Baustart 2024 nicht erfolgen kann, lobte aber die transparente und zuverlässige Partnerschaft mit der BUWOG. Angesichts der veränderten Kostenstrukturen in der Bauwirtschaft sei das Bekenntnis der BUWOG zum Standort wichtig.

Die Gemeinde unterstütze die Optimierungen, die sowohl die Qualität des Vorhabens hochhalten als auch zu einer Kostenoptimierung und angemessenen Mietzinsgestaltung führen sollen. Ziel sei es, das Projekt schnell umzusetzen und die Versorgungssituation in Elstal zu verbessern.

Ein konkretes Startdatum für den Beginn der Bauarbeiten gibt es noch nicht

Die Nennung eines konkreten Datums für den Beginn der Bauarbeiten hat die BUWOG bislang aber vermieden. Wann das Bauvorhaben also tatsächlich starten wird, steht aktuell also erst einmal in den Sternen.

Das Olympische Dorf, geplant von Werner und Walter March, wurde zwischen 1934 und 1936 errichtet. Die Heeresbauverwaltungsabteilung der Wehrmacht verantwortete den Bau, während Georg Schulz die Innengestaltung leitete.

Während der Spiele 1936 fanden 3.600 Sportler im Olympischen Dorf Platz

Während der Olympischen Spiele 1936 wohnten hier etwa 3.600 männliche Athleten, Betreuer und Personal, während die weiblichen Teilnehmerinnen im Deutschen Sportforum untergebracht waren. Nach den Spielen wurden eine Infanterieschule und ein Militärhospital auf dem Gelände eingerichtet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte die sowjetische Armee das Gelände bis 1992, unter anderem als Trainingsstätte für sowjetische Sportler. In den 1990er Jahren wurde das Gebiet gegen den Protest von Dallgow-Döberitz dann an Elstal und später an Wustermark angegliedert.

Das historische Olympische Dorf, 18 Kilometer entfernt vom Berliner Olympiastadion im Westend, steht heute unter Denkmalschutz und kann nur mit sachkundiger Führung, Voranmeldung und Eintrittskarten besichtigt werden.

 

Weitere Bilder zum Projekt gibt es hier:

© Visualisierung: BUWOG

© Open Street Map

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