In Berlin-Dahlem werden unweit des Botanischen Gartens insgesamt 106 neue Mietwohnungen gebaut. Das Wohnprojekt entsteht auf dem Gelände der einstigen Alten Anatomie der FU Berlin, welche dafür abgerissen wurde. Bauherr Aldi wollte auf dem Gelände ursprünglich ein Einkaufszentrum errichten, doch der Bezirk untersagte das. Das Wohnprojekt kommt zügig voran.

106 neue Mietwohnungen werden derzeit an der Königin-Luise-Straße in Berlin-Dahlem errichtet, unweit der FU Berlin sowie des Botanischen Gartens. / © Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

© Fotos: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN
Text: Björn Leffler

 

An der Königin-Luise-Straße in Berlin-Dahlem kreisen die Bagger auf einem Baugrundstück in unmittelbarer Nähe zum Botanischen Garten sowie zur Domäne Dahlem. Auf dem Areal der ehemaligen Alten Anatomie der FU Berlin wird bereits seit Mitte 2023 ein neues Wohnprojekt realisiert.

Schon im Jahr 2021 war der baufällige Altbau abgerissen worden, um Platz für neuen Wohnraum zu schaffen. Nun läuft der Bau von fünf neuen Wohnhäusern auf Hochtouren, mehrere der neuen Wohnhäuser haben bereits ihre volle Gebäudehöhe erreicht. In den Wohnhäusern sollen insgesamt 106 Mietwohnungen entstehen.

Dahlem: 106 Mietwohnungen entstehen an der Königin-Luise-Straße

Entstehen sollen dabei 50 Studentenwohnungen und 56 Mietwohnungen, von denen 30 Prozent als geförderter Wohnraum angeboten werden. Bauherr des Projekts ist die Aldi Wohnen GmbH.

Aldi hätte auf dem Grundstück gern einen weiteren Supermarkt errichtet, scheiterte mit diesen Plänen allerdings am Veto des Bezirks Steglitz-Zehlendorf. Schließlich lenkte das Unternehmen ein und realisiert nun das Wohnungsbauprojekt, welches nach aktuellem Stand im kommenden Jahr abgeschlossen werden soll.

Studentenwohnungen machen einen großen Teil des Projekts aus

Da sich der Campus der Freien Universität in unmittelbarer Nähe befindet, liegt ein Fokus des Projekts auf studentischem Wohnen. Vor allem die CDU hatte seit Jahren gefordert, an diesem Standort den Bau von zusätzlichen Wohnungen für Studierende voranzutreiben.

In dem längsten Gebäude entlang der Königin-Luise-Straße sind die 50 Studentenapartments mit einer Fläche von 25 bis 30 Quadratmetern geplant. In den anderen vier kleineren Gebäuden wird es 24 Ein-Zimmer-Wohnungen, acht Zwei-Zimmer-Wohnungen und 24 Drei-Zimmer-Wohnungen geben, die eine Größe zwischen 35 und 70 Quadratmetern umfassen werden.

Fünf Wohnhäuser entstehen auf dem Gelände am Botanischen Garten

Die fünf dreigeschossigen Gebäude, jeweils mit einem zurückgesetzten Staffelgeschoss, gruppieren sich um einen gemeinsamen Innenhof. Dieser wird mit Spielgeräten und Sitzgelegenheiten für die Bewohnerinnen und Bewohner ausgestattet sein.

Nach Angaben des Architekten Ingmar Faber werden 50 Prozent der Wohnungen barrierearm gestaltet. Alle Wohneinheiten sollen über einen kleinen Balkon verfügen, während die Dachgeschosse mit umlaufenden Terrassen ausgestattet werden. Die Studentenapartments werden durch einen zentralen Korridor erschlossen, von dem rechts und links die einzelnen Wohnungen abgehen.

Wohnprojekt in Steglitz-Zehlendorf: 35 Parkplätze entstehen in einer Tiefgarage

Für die zukünftigen Bewohner sind 35 Parkplätze in einer Tiefgarage verfügbar, deren Einfahrt sich an der Königin-Luise-Straße befinden wird. Des Weiteren sind abschließbare Fahrradabstellplätze vorgesehen. Im Innenhof des Geländes wird eine Umfahrung eingerichtet, die jedoch ausschließlich von der Feuerwehr genutzt werden soll.

Im Jahr 1929 errichtete Ernst Huntemüller das mittlerweile abgerissene Gebäude des Instituts für Anatomie der Freien Universität Berlin. 1948 gründete sich im amerikanischen Sektor die Freie Universität mit einem Neubau, wodurch zwei medizinische Fakultäten entstanden. 1949 wurde das Gebäude als Anatomisches Institut eröffnet, mit Hörsälen, Laboratorien und Büros in den oberen Etagen sowie Seziertischen und Kühlkammern im Keller.

Dahlem: Seit 2005 stand das Gebäude der Alten Anatomie leer

Im Jahr 2003 fusionierten dann die medizinischen Fakultäten der Freien und der Humboldt-Universität zur „Charité – Universitätsmedizin Berlin“, was zur Schließung des Institutsgebäudes im Jahr 2005 und zur Verlagerung von Forschung und Lehre in die Anatomie am Campus Mitte führte.

2008 erwarb schließlich das Unternehmen Aldi das Gelände, um wie bereits oben erwähnt ein Einkaufszentrum zu errichten, mit einem geplanten Discounter-Markt als Kern. Als 2010 konkrete Pläne bekannt wurden, untersagte der Bezirk dem Investor die Genehmigung, was zu rechtlichen Auseinandersetzungen führte.

Das Unternehmen scheiterte 2012 vor dem Verwaltungsgericht, und 2014 bestätigte das Oberverwaltungsgericht das Urteil. Nun entstehen auf dem Grundstück anstatt weiterer Einzelhandelsflächen neue Wohnungen.

 

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© Foto: ENTWICKLUNGSSTADT BERLIN

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