Der Ersatzneubau der Berlinertordammbrücke geht in eine entscheidende Phase. Vom 15. bis 25. Februar 2025 wird die Bürgerweide an zwei Wochenenden voll gesperrt, um tonnenschwere Stahlträger einzusetzen. Die Arbeiten sind Teil eines der größten Brückenbauprojekte Hamburgs und erfordern komplexe Planungen sowie präzise Koordination.
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Die Berlinertordammbrücke, eine der zentralen Brückenverbindungen in Hamburg, wird umfassend erneuert. Nach über 120 Jahren Nutzung ist die Brücke nicht mehr verkehrssicher und muss ersetzt werden. Der Ersatzneubau ist mit 80 Millionen Euro eines der größten innerstädtischen Infrastrukturprojekte Hamburgs.
Vom 15. bis 25. Februar 2025 erreicht das Projekt eine wichtige Bauphase: Insgesamt 39 Stahlträger mit einem Gewicht von bis zu 22 Tonnen werden mithilfe eines 700-Tonnen-Krans eingehoben. Dafür wird die Bürgerweide, eine bedeutende Nord-Süd-Verbindung, an zwei verlängerten Wochenenden vollständig gesperrt.
Bauarbeiten an Berlinertordammbrücke: Präzision und Koordination erforderlich
Die Arbeiten an der Berlinertordammbrücke erfordern ein Höchstmaß an Planung und Präzision. Die Stahlträger müssen millimetergenau positioniert werden, bevor weitere Betonfertigteile eingebaut werden können. Diese Aufgabe wird im Mehrschichtbetrieb durchgeführt, um die engen Zeitfenster der Deutschen Bahn (DB) optimal zu nutzen.
Während der Vollsperrungen wird der Verkehr auf weiträumige Umleitungen verwiesen. Betroffen sind auch die Gleisbereiche unter der Brücke. Die Sperrzeiten der DB und S-Bahn, die bereits drei Jahre im Voraus angemeldet wurden, legen den genauen Bauablauf fest. Durch diese Koordination kann der Verkehr auf der Bürgerweide während der Bauzeit an Werktagen eingeschränkt aufrechterhalten werden.
Sperrung der Bürgerweide: Verkehrsauswirkungen und Empfehlungen
Die Sperrungen der Bürgerweide führen zu erheblichen Beeinträchtigungen für den innerstädtischen Verkehr. Während der Bauarbeiten wird empfohlen, den Bereich großräumig zu umfahren. Pendlerinnen und Pendler aus dem Osten Hamburgs sollten die A24 oder B5 nutzen, während Reisende aus dem Süden auf die Freihafenelbbrücke ausweichen können.
Die Stadt Hamburg bittet zudem, alternative Mobilitätsformen wie den ÖPNV zu nutzen oder, wenn möglich, auf Homeoffice auszuweichen. Verkehrshinweise und Umleitungsempfehlungen werden rechtzeitig auf den Autobahnen sowie innerstädtisch veröffentlicht, um die Auswirkungen zu minimieren.
Abbruch & Neubau für eine langfristige Verkehrssicherheit: Hintergründe des Brückenprojekts
Die Berlinertordammbrücke wurde erstmals 1902 errichtet und hat ihre Lebensdauer von rund 70 bis 100 Jahren längst überschritten. Bereits 2010 wurden Sicherungsstützen eingebaut, um die Stabilität der Brücke zu gewährleisten. Spätestens 2024 musste der Neubau jedoch beginnen, um die Verkehrssicherheit langfristig zu gewährleisten.
Seit Januar 2024 erfolgt der Abbruch und Neubau in mehreren Abschnitten. Die Fertigstellung des neuen Bauwerks ist für das Jahr 2027 geplant. Während der Arbeiten werde großer Wert darauf gelegt, die Einschränkungen für den Verkehr so gering wie möglich zu halten. Dies wolle man durch eine enge Abstimmung mit 14 beteiligten Gewerken sowie der DB, der S-Bahn und weiteren Partnern erreichen.
Langfristige Strategie für eine zukunftssichere Infrastruktur in Hamburg
Die Erneuerung der Berlinertordammbrücke ist Teil einer langfristigen Strategie, Hamburgs Verkehrsinfrastruktur zu modernisieren und zukunftssicher zu gestalten. Die Brücke werde künftig nicht nur aktuellen Sicherheitsanforderungen entsprechen, sondern auch auf die steigenden Verkehrsanforderungen vorbereitet sein.
Mit diesem Projekt will Hamburg zeigen, wie wichtig frühzeitige Planung und eine koordinierte Umsetzung sind, um den Herausforderungen einer wachsenden Stadt gerecht zu werden. Die Investition in die Brücke sollen nicht nur den Verkehrsfluss sichern, sondern auch die Infrastruktur der Hansestadt nachhaltig stärken.
Quellen: Pressemitteilung der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende, Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer Hamburg