Am Alsterufer sorgen dunkle Wege und verzögerte Bauarbeiten für Frustration. Die Fertigstellung der Fahrradstraße vor dem ehemaligen US-Konsulat verschiebt sich auf Sommer 2025, und die unzuverlässige Beleuchtung bleibt ein Problem.
© Fotos: depositphotos.com / Canetti
Das westliche Alsterufer in Harvestehude ist einer der beliebtesten Erholungsorte Hamburgs. Doch derzeit sorgen unregelmäßige Beleuchtung und wechselnde Wegeführungen für Unmut bei Spaziergängern, Joggern und Radfahrenden. Bereits instand gesetzte Pollerleuchten sind teilweise wieder außer Betrieb, wodurch Abschnitte des Alsterwegs im Dunkeln liegen. Auch die geplante Fertigstellung der Fahrradstraße vor dem ehemaligen US-Konsulat verzögert sich.
Besonders betroffen ist der Abschnitt zwischen der Krugkoppelbrücke und der Wasserschutzpolizei. Am Donnerstag, dem 2. Januar, funktionierten dort keine der installierten Pollerleuchten. Lediglich die Lampen einer Teststrecke, die 2016 eingerichtet wurde, waren in Betrieb. Spaziergänger mussten auf den parallel verlaufenden Fußweg am Harvestehuder Weg ausweichen.
Vor ehemaligem US-Konsulat: Temporäre Fahrradstraße sorgt für Verwirrung
Auch Radfahrende müssen sich auf Veränderungen einstellen. Der zuvor lange gesperrte Straßenabschnitt vor dem ehemaligen US-Konsulat war im Herbst 2024 vorübergehend als Fahrradstraße freigegeben worden. Diese Maßnahme sorgte für Erleichterung und mehr Platz für Radler. Doch bereits kurze Zeit später wurde der Abschnitt wieder geschlossen, sodass Radfahrende erneut auf den ursprünglichen Radweg ausweichen mussten. Die Verkehrsbehörde teilte mit, dass der Straßenabschnitt erst im Sommer 2025 vollständig fertiggestellt sein werde.
Dieser Wechsel sorgte bei vielen Nutzerinnen und Nutzern für Frustration. Ein Sprecher des Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) erklärte, dass Verzögerungen in der Fertigstellung auf die komplexe Abstimmung zwischen Bau- und Naturschutzauflagen zurückzuführen seien.
Beleuchtung der Spazier- und Joggingstrecke: Umweltbehörde prüfte Möglichkeiten
Nach eingehender Prüfung durch die Umweltbehörde, bei der insbesondere Naturschutzaspekte und die Auswirkungen auf die Tierwelt, wie Fledermäuse und Vögel, berücksichtigt wurden, stand die Frage im Raum, ob der Streckenabschnitt dauerhaft beleuchtet werden sollte. Gleichzeitig kündigten die Hamburger Verkehrsanlagen (HHVA) an, die defekten Leuchten zu überprüfen und mögliche Wackelkontakte als Ursache auszuschließen. Nun wurde eine Entscheidung getroffen: Die gesamte Spazier- und Joggingstrecke zwischen der Krugkoppelbrücke und der Wasserschutzpolizeistation an der Alster wird künftig dauerhaft beleuchtet.
Unterdessen beantragte der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete eine stadtweite Beleuchtungsoffensive, um die Sicherheit auf Fuß- und Radwegen zu erhöhen. Besonders an stark frequentierten Orten wie der Alster, so die CDU, seien gut beleuchtete Wege unverzichtbar. Die Bürgerschaft wird sich am 15. Januar mit diesem Antrag befassen.
Probleme an der Alster: Nachhaltige Lösungen gefordert
Die Probleme an der Alster werfen Fragen zur langfristigen Planung und Wartung städtischer Infrastruktur auf. Während die Fahrradstraße und die Pollerleuchten zunächst als Fortschritt gefeiert wurden, zeigen die Rückschritte, dass nachhaltige Lösungen noch ausstehen. Für viele Erholungssuchende und Alltagsradlerinnen bleibt der Alsterweg eine Herausforderung, die Flexibilität und Geduld erfordert.
Die Fertigstellung der Fahrradstraße im Sommer 2025 soll einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Infrastruktur leisten.
Quelle: Hamburger Abendblatt, Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer Hamburg, Morgenpost